Der Flughafen in Bremen ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für die gesamte Region rund um die Hansestadt. Er ist dabei nicht nur für den Personenverkehr und die Wirtschaft, sondern auch als touristisches Ziel von Bedeutung. Denn der Airport Bremen kann u. a. mit Führungen, Events und einem engagierten Naturschutz glänzen. Der Bremer Flughafen im Ortsteil Neuenland hat neben einer langen Historie noch einiges Interessantes zu bieten. Wir zeigen Ihnen, was Sie alles entdecken können.
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Inhalt:
1. Der Flughafen wurde 1909 eröffnet und war Deutschlands erster Flugplatz mit einer befestigten Start- und Landebahn.
2. Seit 2017 heißt er offiziell Bremen Airport Hans Koschnick. Damit ist er nach Hans Koschnik benannt, einem ehemaligen Politiker der SPD, der viele Jahre Präsident des Bremer Senats und auch Bürgermeister war.
3. Das Jahr 2008 war eines der stärksten Jahre für den Bremer Luftverkehr. Damals nutzten fast zweieinhalb Millionen Fluggäste den Flughafen der Hansestadt.
4. Auf dem Bremer Flugplatz gibt es Lärm- und Umweltschutz sowie Nachtflugbeschränkungen, die nachts nur den Verkehr von bestimmten Luftfahrzeugen erlauben.
5. In und um den Flughafen arbeiten um die 25.000 Menschen.
6. Der Bremer Flughafen hat eine Fläche von über 300 Hektar.
7. Mit täglichen Verbindungen zu internationalen Drehkreuzen wie Frankfurt, München, Amsterdam etc. sind mehr als 500 weltweite Anbindungen mit nur einem Umstieg erreichbar.
8. Der Flughafen Bremen gehört zu den wichtigsten Standorten für kombinierte Luft- und Raumfahrt in Europa – genau wie der Bremer Fallturm.
9. Der Flughafen Bremen ist der zentrumnächste Flughafen in ganz Europa. So sind es mit dem Auto vom Bremer Hauptbahnhof zum Flughafen nur fünf Kilometer, vom Flughafen bis in die Innenstadt nur etwa dreieinhalb Kilometer.
10. Dafür hat der Airport Bremen auch ca. 4.500 Parkplätze zu bieten. Alternativ ist er mit Straßenbahn-Linie 6 in ca. zehn Minuten erreichbar.
Im Jahr 1909 wurde der "Bremer Verein für Luftschiffahrt" gegründet. 1913 erhielt der Verein den Auftrag, einen Flugstützpunkt zu errichten. Bereits 1914 konnte die erste Flugzeughalle eingeweiht werden.
Sechs Jahre später fand letztlich die offizielle Einweihung des Flughafens Bremen (BRE) in der Flughafenallee Bremen statt. Ebenso wurde 1920 die Bremer Flughafengesellschaft gegründet und die erste Linienlandung einer KLM-Maschine gefeiert.
Vier Jahre später, im Jahr 1924, folgte der Startschuss für die Focke-Wulf-Flugzeugbau AG, die den Betrieb auf dem Flughafenareal in Bremen aufnahm. 1937 entstand ein neues Terminal mit einem modernen Startbahnsystem. Die zivile Luftfahrt fand aber schon bald wieder ein Ende, auch weil im Zweiten Weltkrieg viele der Flughafenanlagen zerstört wurden.
Nach dem Krieg übernahmen amerikanische Truppen die Verwaltung des Bremer Flughafens, bevor er 1949 an die Stadt Bremen zurückgegeben wurde. 1973 beschloss der Senat, den Flughafen als Regionalflughafen auszubauen und die Startbahn zu verlängern. Die Passagierzahlen stiegen stetig und erreichten 1989 erstmals über eine Million.
Mit dem Programm „Flughafen 2000“ wurden umfangreiche Modernisierungen durchgeführt, darunter der Bau eines neuen Terminals und eines Frachtzentrums. 2009 fanden zum 100-jährigen Jubiläum zahlreiche Feierlichkeiten statt, die viele Menschen anzogen und mit der allerersten Landung eines Airbus A380 in Bremen gekrönt wurden.
Im Jahr 2016 wurde der Beiname des Flughafens von City Airport Bremen zu Bremen Airport geändert und seit November 2017 trägt er offiziell den Namen Bremen Airport Hans Koschnick.
Der Bremer Flughafen befindet sich in der Bremer Neustadt an der Flughafenallee und ist sowohl mit Auto als auch ÖPNV gut zu erreichen. Dies ist die Adresse vom Bremer Flughafen:
Flughafen Bremen GmbH
Flughafenallee 25
28199 Bremen
Anfahrt via Bahn/Straßenbahn
Wenn Sie mit dem Zug am Hauptbahnhof ankommen, so verlassen Sie diesen in Richtung „City/Innenstadt“ und gehen zum Steig F. Von dort aus nehmen Sie die Linie 6 (Richtung Flughafen) bis zur Endhaltestelle.
Anfahrt via Bus
Kommen Sie aus Huchting (Bremen-Süd) nehmen Sie den Bus Linie 52 (Richtung Kattenturm). Kommen Sie aus Kattenturm (Bremen-Südost) nehmen Sie den Bus Linie 52 (Richtung Huchting).
Anfahrt via Auto
Nutzen Sie die Autobahn A1, Abfahrt Arsten (U31). Aus Cuxhaven oder Bremerhaven nutzen Sie die Autobahn A 27, Abfahrt Bremen-Überseestadt. Folgen Sie dann der Bundesstraße B6 zum Autobahnzubringer A 281.
Der Airport Bremen ist gut mit dem Auto zu erreichen, daher möchten viele Passagiere am Flughafen Bremen parken. Hierfür stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Besonders in der Ferienzeit können die Parkplätze in und um den Bremer Flughafen sehr ausgelastet sein. Sie sollten sich daher früh mit dem Thema Parken am Flughafen Bremen auseinandersetzen.
Um Ihr Auto abzustellen, stehen Ihnen zwei offizielle Parkhäuser am Bremer Flughafen (P1 & P2) sowie der Parkplatz P3 zur Verfügung. P3 ist eine Freiparkfläche, von der Sie zu Fuß in ca. fünf Minuten beim Terminal 1 sind. Der Parkplatz bietet Stellplätze für Langzeitparkende für sieben bis maximal 21 Tage.
Zusätzlich gibt es einige Privat-Parkplätze. Diese verlangen meist eine vorherige Reservierung, sind aber in der Regel günstiger.
Führungen am Flughafen
Der Bremen Airport bietet auf Anfrage täglich spannende Flughafenführungen für Kinder, Jugendliche und andere Gruppen an. Die Führungen sind auf Deutsch oder Englisch möglich und dauern ca. zwei Stunden. Der Preis beläuft sich auf ca. 16 € pro Person und variiert je nach Gruppengröße.
Für eher romantische Abende eignet sich eine Nachtführung mit anschließendem Dinner im Restaurant Blixx im Atlantic Airport Hotel am Bremer Flughafen. Dort können Sie nach der Nachtführung den Blick auf die Start- und Landebahn genießen.
Für „kostenlose Führungen“ befindet sich im Flughafen Bremen im 2. Obergeschoss eine Entdeckerlandschaft mit FAQs und einigen spannenden Infos.
THE LOUNGE
Die Lounge am Flughafen ist eine Wohlfühl-Oase auf ungefähr 400 Quadratmetern. Sie hat einen Bistro-Bereich sowie genug Platz, um vor dem Flug zu entspannen oder zu arbeiten. Allerdings ist sie Business-, First Class-Gästen der KLM sowie Menschen mit Priority Pass, Lounge Key, Lounge Pass und Diners Club vorbehalten.
Bremenhalle
Der Veranstaltungsraum Bremenhalle bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die Start- und Landebahn des Bremer Airports. Mitten im Zentrum des Bremer Flughafens können Sie mit kulinarischen Köstlichkeiten und leckeren Getränken eine unvergessliche Feier genießen, während sich das Servicepersonal um alles andere kümmert. Zusätzlich steht in der Halle das ausgestellte Flugzeug Junkers W33 BREMEN. Dieses absolvierte 1928 den ersten erfolgreichen non-stop Transatlantikflug vom europäischen Festland nach Nordamerika.
Upperdeck Lounge
Mit Blick auf Terminal 1 und das Vorfeld des Bremer Flughafens schafft dieser Tagungsraum ein besonderes Flair. Innerhalb einer Minute sind Sie am Check-in und in weniger als 15 Minuten in der Bremer Innenstadt. Die Lounge bietet Platz für bis zu 50 Personen.
Sonstiges
Natürlich gibt es am Flughafen Bremen diverse Shops und kleine Läden für Speisen, Getränke, Kosmetikartikel, Lektüre und Bremer Souvenirs.
Der Flugverkehr sorgt für ca. drei Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen. Um der gemeinsamen Verantwortung für Natur-, Umwelt- und Schallschutz nachzukommen, arbeiten unterschiedliche Abteilungen am Flughafen Bremen eng zusammen. Nur so kann über die Hälfte der gesamten Flughafenfläche umweltbewusst und effizient bewirtschaftet werden. Da der Flughafen ohne den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden auskommt, schafft dies eine stabile Grundlage für die Artenvielfalt. Folgendes lässt sich dabei hervorheben:
1. Schallschutzmaßnahmen
Der Flughafen Bremen engagiert sich im Rahmen des Nachbarschaftsdialogs für den Schallschutz und die Reduzierung von Fluglärm. Dies umfasst aktive Maßnahmen wie leisere Triebwerke sowie passive Maßnahmen wie Lärmschutzwälle und -wände. Auch die Optimierung von Flugzeiten tragen zur Reduktion der Lärmbelastung bei. Während es zum Beispiel 2010 nachts zwischen 22.30 und 06.00 Uhr noch 830 Starts und Landungen gab, so waren es 2018 nur noch 675.
2. Grünkohl als Schadstoffindikator
Seit 2014 untersucht der Bremer Flughafen freiwillig die Verbreitung von Luftschadstoffen durch den Luftverkehr. Zu diesem Zweck wird auf dem Flughafengelände sowie auf dem nahegelegenen Gut Varrel Grünkohl angebaut. Da Schadstoffe aufgrund der Wuchsform des Gemüses und der großen Blattoberfläche leicht aufgenommen werden können, eignet es sich besonders gut als Bioindikator.
Tipp: Grünkohl hat in Bremen und Umgebung eine lange Tradition. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie in unserem Beitrag zur Kohlfahrt.
3. Kurze Rasenflächen
Um die Flora und Fauna am Flughafen zu schützen, werden die Grünflächen in mehreren Schritten und auf eine Mindesthöhe von 20 Zentimetern gemäht. Etwa 25 Prozent des gemähten Rasens wird zu Rundballen gepresst und an Bauernhöfe aus der Region abgegeben, der Rest wird als natürlicher Dünger verwendet. Das hohe Gras sorgt dafür, dass die Wiesen lange blühen, damit Pflanzen genügend Platz zur Ausbreitung haben, Bienen genug Nahrung finden und sich Vögel nicht ansiedeln.
4. Vögel
Denn aus Sicherheitsgründen für den Flugverkehr dürfen Vögel und Säugetiere den Flugzeugen nicht zu nahekommen. Durch das hohe Gras können Vögel ihre Nahrung nicht oder nur schlecht erkennen und die Nahrungssuche wird beschwerlicher.
5. Bienen
Neben den heimischen Wildbienen und Hummeln haben seit 2014 auch Honig- und Stadtbienen auf dem Flughafengelände ein Zuhause gefunden. Die riesigen Wiesen des Flughafens sind reich an verschiedenen Pflanzenarten, die den Bienen von März bis Oktober vielfältige Nahrungsquellen bieten. Die Honigbienen produzieren jährlich bis zu 250 Kilogramm Honig, der im Martinshof-Shop im Terminal 1 erworben werden kann.
Übrigens: Falls Sie auch in Ihrem Garten etwas Gutes für Tiere und Pflanzen tun möchten, können wir Ihnen unseren Beitrag über das Insektenhotel empfehlen.
1. Moderne Gebäudetechnik für den Klimaschutz
Durch vermehrte Modernisierungsmaßnahmen (wie zum Beispiel 2010, 2012-2014) konnte der Flughafen Bremen seine Energiebilanz erheblich verbessern. So sorgte der Tausch eines großen Heizkessels gegen zwei kleinere zu einer Einsparung von über 400.000 Kilowattstunden Erdgas pro Jahr.
Eine zentrale Lüftungsanlage sorgt im Sommer für angenehme Temperaturen, moderne Steuerungssysteme regulieren die Raumluftqualität und eine Wärmerückgewinnung im Abluftsystem hilft dabei Energie zu sparen. Im Winter sichert ein Heizwerk unterstützt durch ein Blockheizkraftwerk die Wärmeversorgung.
2. Effiziente Beleuchtungssysteme
Bei der Sanierung der Start- und Landebahn 2012 wurden etwa 600 Unterflurfeuer erneuert, was den Energiebedarf bei gleicher Leuchtintensität um 50 Prozent reduzierte. Auch die Beleuchtung im Parkhaus 1 wurde modernisiert: Sensoren und eine intelligente Lichtsteuerung passen die Helligkeit der rund 800 LED-Leuchten bedarfsgerecht an. So beträgt die Grundbeleuchtung nur 5 Prozent der Maximalausleuchtung und wird bei Bewegungserkennung automatisch erhöht. Dies spart Energie und verringert auch die Lichtverschmutzung.
3. Elektromobilität am Flughafen Bremen
Der Flughafen setzt verstärkt auf Elektromobilität: Von den rund 130 Fahrzeugen auf dem Vorfeld sind etwa ein Drittel Elektrofahrzeuge – und es kommen stetig mehr hinzu. Auch mobile Frachtbänder, Gepäckschlepper und Fluggasttreppen werden elektrisch betrieben. Zusätzlich fördert der Flughafen die Elektromobilität für Besuchende und Passagiere mit Ladesäulen und Ladepunkten im Parkhaus 1.
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.