Die Elektromobilität hat großes Potenzial in Bremen. Während es in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 insgesamt 283.984 Elektroautos gab, waren es in Bremen lediglich 6.548 (Quelle: Kraftfahrtbundesamt, Stand 1. Oktober 2023). Allerdings ist Bremen nicht nur flächenmäßig, sondern auch von der Bevölkerungszahl her das kleinste Bundesland in Deutschland. Passend zur vergleichsweise geringen Bevölkerungszahl und Anzahl an Elektroautos gibt es in Bremen weniger öffentliche Ladesäulen als in anderen Bundesländern. Im Jahr 2023 gab es ca. 572 Ladesäulen im Land Bremen (Quelle: VDA).
Das entspricht etwas über 3,5 % der Ladesäulenzahl im Spitzenreiterland Bayern. Blickt man auf die Anzahl der PKWs, die sich einen Ladepunkt teilen müssen, dann sieht es mit 18,6 PKWs je Ladepunkt in Bremen zu 20,9 PKWs in Bayern allerdings leicht besser aus als in unserem südlichen Bundesland. Bremen folgt damit dem Tempo des allgemeinen Ausbaus in Deutschland, der mit der Zahl der Elektroautos korrespondiert. Die Verfügbarkeit einer guten Ladeinfrastruktur ist davon unabhängig grundsätzlich ein Anreiz für einen Zuwachs an Elektrofahrzeugen. swb bietet deshalb neben der öffentlichen Ladeinfrastruktur diverse Angebote zum Aufbau von Ladepunkten für private und gewerbliche Nutzer.
swb hat streng genommen keinen betriebsmäßigen Auftrag, das Land Bremen mit öffentlichen Ladesäulen zu versorgen. Dennoch hat sich swb unter anderem das Thema Elektromobilität im Rahmen der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie auf die Fahnen geschrieben. Aus diesem Grund betreibt swb allein 80 öffentlich zugängliche Standorte mit 155 Ladepunkten in Bremen, Bremerhaven und umzu. Werden öffentliche Ladesäulen anderer Anbieter mit eingerechnet, gibt es laut Bundesnetzagentur 708 Ladepunkte in Bremen, davon 96 Schnellladepunkte. swb stellt hier also einen beachtlichen Teil der Infrastruktur, mit dem der Einstieg in die mobile Energiewende gelingen soll.
swb bietet verschiedene Ladekonzepte für private und gewerbliche Nutzung. Inbegriffen sind umfangreiche Services für die Kunden. Hierzu gehören Leistungen wie Lieferung, Montage und Inbetriebnahme, so dass Auftraggeber keinen eigenen Aufwand beim Aufbau ihrer Ladeinfrastruktur haben. Dazu kommen weitere Services wie Betrieb und Abrechnung.
Bekanntermaßen dauert der Ladevorgang eines Elektroautos länger als das klassische Tanken eines Verbrenners. Es liegt deshalb in der Natur der Sache, dass Ladepunkte in Bremen und andernorts vorübergehend besetzt sein können. Damit Fahrer von Elektroautos trotzdem schnell den nächsten freien Ladepunkt finden, bietet swb die kostenfreie eMobility-App "Ladenetz.de". Darüber hinaus bietet swb eine Mobilstromkarte, mit der E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrer bei Bedarf anbieterübergreifend insgesamt ca. 190.000 Ladepunkten in ganz Europa nutzen können..
Geschätzt 70% aller Verkehrsteilnehmer mit Elektrofahrzeug laden zuhause, meist an einer privaten Wallbox. Dazu kommen in manchen Fällen Lademöglichkeiten direkt beim Arbeitgeber. Dieses Übergewicht nicht-öffentlichen Ladens ergibt vor allem vor dem Hintergrund Sinn, dass Autos daheim und bei der Arbeit oft lange Standzeiten haben – und in der Regel deutlich günstiger Ladestrom nutzen können. swb bietet privaten Nutzern verschiedene Wallboxmodelle und übernimmt Lieferung, Montage und Inbetriebnahme.
Neben dem Betrieb öffentlicher Ladepunkte in Bremen unterstützt swb den Aufbau von Ladeinfrastruktur im gewerblichen Umfeld, wo das Aufkommen an Ladevorgängen regelmäßig hoch ist. Vor allem im Bereich von Quartieren, Bestandsanlagen (Garagenhöfe, Tiefgaragen etc.) und beispielsweise Stellplätzen von gewerblichen Fuhrparks installiert und betreut swb die Ladeinfrastruktur. Dies kommt je nach Situation vor Ort direkt den Anwohnern, Besuchern, Mitarbeitern und Kunden zugute.
Wie beschrieben ist der Ausbau bzw. die Unterstützung für den Ausbau von Ladeinfrastruktur Teil der Strategie von swb, die Energiewende und allgemein Nachhaltigkeit in Bremen zu fördern. Gebremst wird der Aufbau von Ladeinfrastruktur aktuell allerdings durch weltwirtschaftsbedingte Engpässe bei Chiplieferungen und außerdem ein noch verhaltenes Wachstum in der Nutzung öffentlicher Ladepunkte. Ladeinfrastruktur kostet viel Geld. Für eine Normalladesäule mit 2x 22kW (AC) Leistung können inklusive Tiefbau, Netzanschluss etc. rund 15.000 € anfallen. Eine Schnellladesäule mit über 50 kW (DC) Leistung kann sogar das Dreifache kosten. Für einen betriebswirtschaftlichen Ausbau von Ladeinfrastruktur muss swb deshalb auch die zu erwartende Auslastung im Blick haben.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es für die mobile Energiewende keine Alternative. swb wird deshalb weiterhin das eigene Angebot für private und gewerbliche Nutzer aufrecht erhalten und darüber hinaus eine öffentliche Ladeinfrastruktur sowie Services anbieten, die der Nachfrage entspricht und E-Autofahrern ein möglichst einfaches und unkompliziertes Laden für die diversen Alltagssituationen bietet.