Unter CO2-Kompensation versteht man den Ausgleich von klimaschädlichen Emissionen wie z. B.CO2 oder Methan, der durch den Aufbau und die Unterstützung von internationalen Klimaprojekten gewährleistet wird. Ihre Finanzierung erhalten die weltweit angesiedelten Projekte aus den westlichen Industrienationen, die das Kyoto-Protokoll unterschrieben haben. Der Leitgedanke der CO2-Kompensation beruht auf der Tatsache, dass es nicht relevant ist, an welcher Stelle der Erde CO2 oder andere klimaschädliche Gase eingespart werden. Die Hauptsache ist, es geschieht, denn das Klima hängt global zusammen. Somit können Klimagase dort gesenkt werden, wo die Umsetzung von Klimaschutz am besten realisierbar ist.
Im Rahmen unseres Engagements für eine nachhaltigere Zukunft haben wir ein vielfältiges Projektportfolio zusammengestellt, das Projekte zur regenerativen Energieerzeugung sowie Treibhausgasvermeidungsprojekte beinhaltet. Für das Lieferjahr 2023 haben wir 100 % der von uns berechneten CO₂-Emissionen unserer swb Erdgas proKlima-Kunden durch drei ausgewählte Projekte kompensiert. Über 90 % der Kompensationen stammen dabei aus einem Solarprojekt in Indien, der Rest aus Projekten in Bulgarien und dem Ruhrgebiet. Insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern ist die Förderung solcher Klimaprojekte von großer Bedeutung, da staatliche Förderungen dort oft fehlen. Durch unsere Unterstützung können wir in diesen Regionen bei vergleichbaren Kosten deutlich effizientere Ergebnisse erzielen als in Europa.
Indien benötigt als zweitbevölkerungsreichstes Land der Erde eine große Menge an Energie. Bisher wurde dieser Bedarf vor allem durch Kohlekraftwerke gedeckt, deren CO2-Ausstoß besonders hoch ist und die daher das Klima sowie Natur und Umwelt durch Schadstoffausstöße extrem beeinträchtigen. Mit durchschnittlich 300 Sonnentagen im Jahr und einer Sonneneinstrahlung von 200 Megawatt pro Quadratkilometer herrschen optimale Bedingungen, um mithilfe der Sonne umweltfreundlich Strom zu erzeugen. Das Projekt mit diversen Standorten in Indien wird in Gegenden umgesetzt, wo bisher keine Energieerzeugung stattgefunden hat.
Eine Begleiterscheinung des Kohleabbaus ist das Austreten von klimaschädlichen Gasen wie Methangas, Schwefeldioxid und CO2. Um den Ausbau regenerativer Energien voranzutreiben, werden u.a. Methangasvermeidungsanlagen eingesetzt. Sie sollen die klimaschädlichen Gase, die den bereits vor Jahren geschlossenen Kohlegruben nach wie vor entweichen, auffangen und in Blockheizkraftwerken zu regenerativ erzeugten Strom umwandeln. Die klimaschädigende Wirkung von Methangas ist 21-mal höher als die von CO2. Somit wird mit Hilfe dieses Projektes ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet.