Sie kennen das vielleicht: Ein "Kollege von der IT" meldet sich, benötigt zum Beispiel mal kurz eine Auskunft von Ihnen oder einen Fernzugriff auf Ihren Computer, um schnell etwas zu prüfen oder zu fixen. Ein alltäglicher Fall in jedem deutschen Unternehmen – und dennoch ... gefährlich, wenn der Anrufer nämlich gar kein "Kollege von der IT" ist, sondern ein Betrüger.
Es ist eine Tatsache, dass auch Firmen mittlerweile Ziele krimineller Telefonbetrüger sind. Die Masche ist dabei meistens ähnlich: Jemand ruft an, täuscht eine falsche Identität oder einen nicht korrekten Sachverhalt vor, um irgendwie Zugriff auf die geschützten Computersysteme des Unternehmens zu bekommen.
Wird der Zugang gewährt, haben die Kriminellen leichtes Spiel: Sie können vertrauliche Daten entwenden, wie beispielsweise Entwicklungsunterlagen, Konto- und Mitarbeiterdaten, oder die Kriminellen verstecken gleich schädliche Programme für spätere Aktionen aus dem System heraus.
➥ Fake Kundendienst (angeblich Mitarbeiter bekannter Software- oder Telekommunikationsfirmen, IT-Support)
➥ Fake Verträge (Vortäuschung eines vertragliches Verhältnisses)
➥ Fake Behörden (Anrufe als falsche Notare, Staatsanwälte, Polizisten etc.)
➥ Rufnummern-Manipulation ("CAll-IP-Spoofing")
➥ Zwischenmenschliche Manipulation ("Social Engineering", zielt auf bestimmte Verhaltensweisen beim Angerufenen ab)
➥ Fernwartung (Anrufer verlangt Zugriff auf PC)
Was können Sie in Ihrem Unternehmen tun, um sich zu schützen? Am besten: Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter mit ein. Klären Sie darüber auf, in welchen Fällen man aufmerksam bzw. misstrauisch werden sollte. Wenn sich beispielsweise ein Anrufer als Kundendienst ausgibt, sollte zunächst geklärt werden, ob Ihr Unternehmen überhaupt von diesem Kundendienst betreut wird. Nicht jedem Anrufer sollte ohne Weiteres Zugriff auf Ihr IT-System gewährt werden. Auch ist es gut, wenn Mitarbeiter Bescheid wissen, dass beispielsweise bei "Behördenanrufen" sensible Daten nicht ungeprüft herausgegeben werden dürfen.
Sobald eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter eine unbekannte Nummer auf dem Display sieht, kann zudem ein schneller Blick in die Suchmaschine hilfreich sein: Im Netz werden bekannte "Ping-Rufnummern" regelmäßig veröffentlicht. Steht die anrufende Nummer dort, ist äußerste Vorsicht geboten. Idealerweise sollten Sie in Ihrem Unternehmen Abläufe etablieren, was in Verdachtsfällen zu tun ist bzw. wer die Situation im Unternehmen bewertet. Am besten die Nummer wird notiert und dann ganz einfach aufgelegt.
Natürlich sind wir bei swb daran interessiert, dass Sie Verdachtsmomente auch an uns weitergeben. Darüber hinaus können Sie aber noch mehr tun: Melden Sie ernste Betrugsversuche auf jeden Fall der Polizei – entweder per Mail oder telefonisch: 0421 362-19820.