Das Blockland im Norden der Bremer Hansestadt ist von Landwirtschaft geprägt und liegt nicht weit vom Zentrum entfernt. Trotz der Nähe zur Stadt ist es dort ruhig und naturbelassen, was es für viele Menschen zu einem beliebten Ausflugs- und Erholungsgebiet macht. Das Blockland Bremen bietet eine hervorragende Landschaft mit dem Fluss Wümme und einer Vielzahl an Feldern – hinzu kommen alte Fachwerkhäuser, Kleingärten, eine ausgezeichnete Gastronomie und vieles mehr. Erfahren Sie alles Wissenswerte über das wunderschöne Bremer Blockland in diesem Artikel.
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Das Blockland hat seit jeher häufig mit Hochwasser zu kämpfen, doch spätestens seit dem Mittelalter sorgt die gut durchdachte Entwässerungstechnik des Gebiets für trockene Füße.
Durch Deiche, Gräben und Siele wurde die Entwässerung weiter ausgebaut und die Folgen der Tide auf die Wümme eingegrenzt, sodass sich das Blockland zu einem bewohnbaren Gebiet entwickelte. Der Kuhgraben sowie die Wümme waren wichtige Wasserstraßen, auf denen Torf transportiert wurde, welches bis zum 20. Jhd. als Heizmaterial verwendet wurde.
Primär siedelten sich im Blockland landwirtschaftliche Betriebe an, private Haushalte gab es nur wenige. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Anzahl an Kühen im Bremer Blockland deutlich höher als die Anzahl an Bewohnerinnen und Bewohnern* ist. Der sich früh etablierte Dorfcharakter des Gebiets ist auch heutzutage noch spürbar.
1. Theorie
Der Name des Blocklandes ergibt sich aus der Landwirtschaft im Mittelalter, wo das Gebiet durch diverse Gräben in Blöcke eingeteilt wurde.
2. Theorie
Der Name kommt von dem Wort „Brookland“, was „Bruchland“ bzw. „niedriges Land“ bedeutet.
Übrigens: Allgemeinhin scheint bei der Namensgebung vom Bremer Blockland die zweite Theorie weiter verbreitet zu sein.
1. Die Wümme
Die Weser ist nicht der einzige Fluss Bremens, denn die Wümme fließt ebenfalls durch die norddeutsche Stadt. Sie entspringt in der Lüneburger Heide und fließt ab Borgfeld entlang der Bundesgrenze von Bremen und Niedersachsen, bevor sie bei Ritterhude mit der Hamme zusammenfließt und die Lesum bildet. Die Wümme ist ein ausgewiesenes Natur- und Landschaftsschutzgebiet.
2. Tour mit einem Torfkahn
Eine großartige Attraktion ist die Torfkahnfahrt auf der Wümme. Damals schifften die Menschen in aufwändigen und teilweise gefährlichen Fahrten Torf als Brennmaterial nach Bremen. Heute führt eine Fahrt Besuchende in den Originalnachbauten der alten Torfschiffe unter anderem in das Teufelsmoor nördlich von Bremen. Auf der Fahrt gibt es eine Menge Natur zu sehen und viel über die Vergangenheit der damaligen Torfkahnfahrten zu lernen.
3. Fahrradtouren
Neben einer Kahnfahrt auf der Wümme ist besonders der Wümme-Radweg im Blockland bei den Menschen in Bremen und Umgebung beliebt. Auf dem Wümmedeich verläuft eine kilometerlange Straße, wo kaum Autos verkehren. Denn nur die Fahrzeuge der Anlieger sowie öffentliche Verkehrsmittel sind erlaubt – perfekt für eine Blockland-Fahrradtour! So kann in aller Ruhe die Landschaft des Bremer Blocklands erkundet werden. Statt mit Drahtesel sind die Menschen hier auch gerne mit Skateboard, Inlinern, E-Scootern oder zu Fuß unterwegs.
Tipp: Bei schönem Wetter eine Radtour zu machen, ist kein Problem, doch in der kalten Jahreszeit sollte einiges beachtet werden. In unserem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über das Radfahren im Winter.
4. Eis essen im Blockland
Das Eis im Blockland (Snuten Lekker) ist nachhaltig, wird natürlich hergestellt und ist sogar überregional sehr beliebt. Das Bio-Eis des Hofs Kaemena wird ohne chemische Zusätze oder Konservierungsstoffe hergestellt. Es ist in interessanten Sorten wie z.B. Mango-Banane oder Erdbeere-Rhabarber erhältlich.
Tipp: Neben dem Eis gibt es auch eine exzellente lokale Gastronomie, die die Besuchenden mit deftiger Bremer Küche versorgen. Deswegen und wegen der schönen Strecken gibt es auch immer wieder Kohlfahrten durch das Blockland.
5. Eislaufen auf der Semkenfahrt
Im Blockland Bremen können Sie im Sommer Eis essen und im Winter Eislaufen. Die Semkenfahrt im Blockland ist ein Feld, welches zur kalten Winterzeit vom Bremer Eisverein geflutet wird, sodass sich darauf Schlittschuh fahren lässt. Das Eislaufen ist aber nur möglich, wenn es eine längere Frostphase gibt. Achten Sie beim Eislaufen stets auf die eigene Sicherheit und die Sicherheit anderer!
6. Kuhgraben
Der Kuhgraben ist ein kleiner Fluss, der mithilfe der Schleuse Kuhsiel mit der Wümme verbunden ist. Er ist ca. 3 km lang und verläuft vorbei am Kuhgrabensee bis in den Stadtwald des Bremer Bürgerparks, wo er auf die kleine Wümme trifft. Im Mittelalter erstreckte sich der Kuhgraben noch weiter ins Stadtzentrum und diente als Entwässerungsgraben und wichtiger Wassertransportweg.
7. Schöpfwerk Wasserhorst
Das neue Schöpfwerk in Wasserhorst steht seit 1987 und ist eine moderne Anlage zum Entwässern des Gebiets. Das alte Schöpfwerk wurde mit Ausnahme kleiner Reste und des Siels abgerissen. Heute können sowohl die Reste des alten Schöpfwerks als auch das neue Schöpfwerk im Blockland Bremen bewundert werden.
8. Metalhenge
Eine beliebte Bremer Sehenswürdigkeit ist das Metalhenge im Blockland. In Anlehnung an die berühmte Steinformation „Stonehenge“ in England thronen Metallstücke auf dem höchsten Berg Bremens – direkt neben der Recycling-Station im Blockland. Das Metalhenge auf dem „Müllberg“, wie er im Volksmund genannt wird, entstand aus der Idee heraus, den höchsten Berg Bremens zu erklimmen und von ihm aus auf die Stadt und darüber hinaus schauen zu können. Die gerade einmal 40 m Höhe reichen, um einen phänomenalen Ausblick über das flache Umland zu genießen.
Übrigens: Die angrenzende Recycling-Station sorgt für wichtiges Recycling. Erfahren Sie in unserem Artikel Müllverwertungsanlage, wie die Energiegewinnung aus Müll funktioniert, oder lesen Sie nach, was Sie bei der Mülltrennung beachten sollten.
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.