Halloween geht auf den alten keltischen Brauch „Samhain“ zurück, an dem die Grenze zwischen den Welten verschwommen sein soll, sodass Geister die Sterblichen auf die andere Seite ziehen konnten. Um sich vor diesen Geistern zu schützen, entzündeten die Menschen damals Feuer und verkleideten sich. Heutzutage ist Halloween eher eine kommerzielle und kulturelle Feier, die in vielen Teilen der Welt als Möglichkeit gesehen wird, um sich zu kostümieren, Süßigkeiten zu sammeln und Spaß zu haben. Dabei wird der historische oder religiöse Kontext meist außer Acht gelassen. Alle Hintergründe zu Halloween erfahren Sie in diesem Artikel.
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Das Wort Halloween, damals als „Hallowe’en“ geschrieben, ist eine Verkürzung von All Hallows’ Eve bzw. All Hallows’ Evening und bedeutet „Allerheiligenabend“. Wie der Name verrät, bezieht es sich auf den Abend vor Allerheiligen (31. Oktober), ähnlich wie Heiligabend, für die im englischsprachigen Raum die Nacht vor Weihnachten (24. Dezember), als „Christmas Eve“ bezeichnet wird.
Halloween ist aus dem damaligen keltischen Fest Samhain entstanden, welches eines von vier großen Festen des Jahres für die Kelten war. Die anderen drei fanden am Vorabend zum 1. Februar, 1. Mai und 1. August statt. Dem Glauben nach löste sich am Abend vor dem 1. November die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten auf, wodurch Kommunikation oder sogar Übertritte zwischen den Welten möglich wurden. Vereinzelt wurde sich möglichst gruselig verkleidet, um sich vor jenen Geistern zu schützen. Ebenso endete für die Kelten am 31. Oktober die Erntezeit, was mit dem Entzünden von Erntefeuern geehrt wurde.
Samhain wurde in verschiedenen Formen in ganz Europa gefeiert, aber insbesondere in Irland war es ein wichtiges Fest. Daher brachten im 19. Jahrhundert zahlreiche irische Auswandernden diesen Brauch mit in die USA, wo es aufgrund seiner Faszination übernommen wurde.
Ein weiterer Faktor war die christliche Kirche, die oft versuchte, Feste anderer Glaubensrichtungen für sich zu beanspruchen oder in adaptierter Form zu übernehmen. Dies passierte wohl genauso mit Samhain. Denn die christliche Tradition, vor jedem wichtigen kirchlichen Fest eine besondere Messe namens „Vigil“ (lat. vigilia „Nachtwache“) abzuhalten – die dazu dient, die Gläubigen auf das bevorstehende Fest vorzubereiten und einzustimmen – weist große Parallelen zum keltischen Samhain auf.
Halloweens Ursprung liegt also ganz klar im Samhain, welches über die Jahrhunderte durch die Vermischung von heidnischen und christlichen Bräuchen schließlich zum modernen Halloween-Fest führte.
Halloween schwappte wohl Beginn der 1990er Jahre nach Deutschland, begeisterte die breite Masse aber erst richtig nach der Jahrtausendwende. Durch Werbung, Film und Fernsehen war das schaurige Fest immer mehr in den Köpfen der Menschen und durch das große ökonomische Potenzial sprangen immer mehr Unternehmen auf den Zug auf. So kam es, dass Halloween auch in Deutschland immer größer und beliebter wurde.
1. Halloween-Tipp: Kostümieren
Da geglaubt wurde, dass an Halloween Geister in die Welt übertreten, entstand der Halloween-Brauch, sich gruselig zu verkleiden, um sich so vor diesen zu schützen. Sehr beliebt sind dabei Kostüme von Hexen, Gespenstern, Superhelden, Charakteren aus Videospielen sowie besonders gruselige oder abstoßende Outfits – dabei gibt es keine Grenzen.
2. Halloween-Tipp: Süßigkeiten
Abends an Halloween gehen Kinder von Haus zu Haus und fragen nach Süßigkeiten. Dies wird traditionell mit dem Spruch „Süßes oder Saures“, seltener auch in frecher Form „Süßes, sonst gibt’s Saures“ getan. Die Amerikaner sprechen hierbei auch vom „Trick or Treating“. Falls Sie also auch das Halloween-Fest zelebrieren, sollten Sie eine Schale mit Süßigkeiten an dem Abend bereithalten.
3. Halloween-Tipp: Dekoration
Einhergehend mit dem Kostümieren ist es zur Tradition geworden, dass eigene Haus drinnen wie draußen möglichst gruselig zu schmücken. Als Dekoration dienen dabei gerne Skelette, Gespenster, Fledermäuse, Spinnen sowie Spinnenweben etc. Unglaublich beeindruckende Halloween-Dekorationen lassen sich in den USA finden, wo oft ganze Nachbarschaften einer Geisterstadt ähneln.
4. Halloween-Tipp: Gruseln
Zu Halloween gehört auch immer eine ordentliche Portion Grusel. Partys mit speziellen Gerichten wie z.B. „abgetrennten Fingern“ aus Würstchen oder roter „Bluttrank“ aus Traubensaft stehen dann an der Tagesordnung. Doch auch gruselige Kekse werden häufig gebacken und als Snack angeboten. Viele genießen an Halloween auch einen Horrorfilm-Abend Eine weniger verbreitete Idee ist der Besuch in einem Escape Room.
5. Halloween-Tipp: Kürbisse aushöhlen & zurechtschnitzen
Ein weiterer Halloween-Brauch ist es, einen Kürbis auszuhöhlen, eine gruslige Fratze hineinzuschnitzen und ein Teelicht hineinzustellen. Diese werden meist vor der Haustür platziert, um der Legende nach den Teufel und böse Geister abzuhalten.
Die Tradition an Halloween Kürbisse auszuhöhlen und Lichter hineinzustellen, geht auf die Legende vom irischen Hufschmied Jack Oldfield zurück, weshalb Kürbislaternen im Englischen auch als „Jack O’ Lantern“ bezeichnet werden.
Laut Überlieferung überlistete Jack Oldfield mehrmals den Teufel am Abend vor Allerheiligen, sodass sich dieser gezwungen sah, Jack Oldfield zu versprechen, sich niemals dessen Seele zu holen. Doch als Jack verstarb wurde er am Himmel abgewiesen und da auch der Teufel seine Seele – wie zuvor versprochen – nicht aufnahm, wurde er von jenem in die ewige Dunkelheit geschickt. Doch selbst der Teufel hatte Mitleid mit ihm und gab ihm ein Stück glühende Kohle aus dem Höllenfeuer mit. Jack Oldfield höhlte eine Rübe aus, legte die glühende Kohle hinein und wanderte so jedes Jahr an Halloween durch die Dunkelheit.
Diese Legende führte zu dem Glauben, dass ein glühendes Kohlestück in einer Rübe bzw. eine Lichtquelle in einem Kürbis an Halloween den Teufel sowie andere Geister fernhalten könne.
Übrigens: Abgesehen von dieser Legende fällt Halloween auch in die Hochzeit der Kürbissaison, welche sich von Ende August bis zum ersten Frost erstreckt.
Nicht lange nach Halloween beginnt bereits die Vorweihnachtszeit, in der es weg vom Grusel hin zum warmen Wohlfühlen geht. In Dänemark wird dann viel von Hygge gesprochen. In Deutschland steht für diese Zeit meist Glühwein und Weihnachtsmarkt auf dem Plan. In unserem Online-Magazin finden Sie auch Ideen für nachhaltige Weihnachtsgeschenke sowie Informationen zu beliebten deutschen Weihnachtstraditionen.
Häufige Fragen und Antworten
Halloween findet jedes Jahr am 31. Oktober statt.
Sobald es dunkel wird, ziehen Kinder und Erwachsene von Haus zu Haus. Da die meisten Kinder noch recht jung sind, liegt die Hauptzeit für das Halloween-Laufen in der Regel zwischen 18 und 20 Uhr.
Halloween, der 31. Oktober, ist an sich kein gesetzlicher Feiertag, allerdings fällt es mit dem Reformationstag der Kirche zusammen, welcher wiederum in einigen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag ist. Je nach Bundesland ist auch Allerheiligen, der 01. November, ein gesetzlicher Feiertag.
Eine richtige Regel gibt es dafür nicht, aber der Knigge ist, dass die Halloween-Dekoration nicht vor dem 15. Oktober aufgestellt wird.
Übrigens: Da in vielen Bundesländern am nächsten Tag „Allerheiligen“ gefeiert wird, sollte besonders gruselige und brutale Halloween-Dekoration am besten direkt morgens abgehängt werden.
Gesunde Kürbisse halten sich acht bis zwölf Wochen, doch bei geschnitzten Kürbissen ist dies anders: Ausgehöhlte Kürbisse halten durchschnittlich nur fünf bis zehn Tage. Um an Halloween also noch einen gutaussehenden Kürbis vor der Tür zu haben, sollte man diesen ca. eine Woche vorher aufstellen.
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