Die meisten Haushalte haben eine Gas- oder Ölheizung, doch als umweltfreundlichere Alternative zu diesen Heizungssystemen gilt die Pelletheizung. Die Pelletheizung ist eine Heizungsanlage, die durch das Verbrennen von (Holz-)Pellets Energie für Heizung und Warmwasser erzeugt. Dabei kann sie halb- oder vollautomatisch arbeiten und benötigt nur wenig Wartung. Aber wie funktioniert eine Pelletheizung? Und welche Vorteile bietet sie?
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Pellets sind ein zylinderförmiger Biobrennstoff, der aus verschiedenen Materialien hergestellt wird. Meistens werden für die Pelletheizung Holzpellets aus gepressten Säge- und Hobelspänen verwendet. Die Holzpellets haben einen Durchmesser von ca. 7 mm und können bis zu 12 mm lang sein. Dadurch lassen sie sich einfach transportieren und gut für die Verbrennung dosieren. Außerdem setzen Holzpellets bei der Verbrennung nur die Menge an CO2 frei, die die Bäume beim Wachsen aufgenommen haben.
Übrigens: Neben Holzpellets können Sie alternativ auch mit Torf-, Restwert-, Hackschnitzel- oder Strohpellets heizen. Unabhängig davon, welche Ressource Sie verwenden, sollten Sie immer sparsam sein und darauf achten, dass Sie richtig heizen.
a) Aufbau einer Pelletheizung:
1. Lagerbehälter
Im Lagerraum der Pelletheizung werden die Pellets aus Holz gelagert, von wo aus sie per Fördertechnik zur Brennkammer transportiert werden.
2. Fördertechnik (halb-/vollautomatisch)
Die automatische Fördertechnik transportiert die Holzpellets ohne Eingreifen vom Lagerbehälter zum Verbrennungskessel. Dies wird entweder mithilfe einer rotierenden Förderschnecke oder eines Vakuumsaugers bewerkstelligt. Bei halbautomatischen Pelletheizungen muss der Vorratsbehälter nach einer bestimmten Zeit nachgefüllt werden.
3. Brennkammer
In der Brennkammer werden die Holzpellets der Heizung verbrannt und in Wärme umgewandelt – und das automatisch. Gelangen die Pellets vom Lagerbehälter in die Brennkammer, so wird direkt der Zündvorgang gestartet. Damit es nicht zu ungewünschten Sicherheitsrisiken kommt, wird der Verbrennungsvorgang mit Sensoren überwacht. Außerdem wird die Brennkammer neu entzündet, sobald es zu einer Unterschreitung der gewünschten Temperatur kommt.
4. Aschefach
Unter der Brennstelle gibt es entweder eine Förderschnecke, die die Asche abtransportiert oder ein Fach, das die anfallende Asche auffängt. Dieses muss regelmäßig geleert werden.
5. Wärmetauscher
Durch einen Wärmetauscher wird die entstehende Wärme genutzt, um Wasser zu erhitzen. Dies kann für die Warmwasseraufbereitung sowie für die Beheizung des Hauses genutzt werden.
6. Pufferspeicher
Im Idealfall ist eine Pelletheizung mit einem Pufferspeicher gekoppelt, der das warme Wasser speichert und es bei Bedarf zur Verfügung stellt.
b) Funktion einer Pelletheizung:
Eine Pelletheizung ist dazu da, um Gebäude zu heizen und mit Warmwasser zu versorgen. Dafür nutzt sie speziell hergestellte Pellets als Brennstoff. Eine Pelletheizung kann sowohl als Zentralheizung in Wohngebäuden als auch in Form von Öfen oder Kaminen für eine dezentrale Wärmeerzeugung verwendet werden.
1. Pelletheizung als Zentralheizung
In der Regel werden die Pelletheizungen als Zentralheizungen installiert, die nicht selten alte Ölheizungen mit Tanks ablösen. Besonders in Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern sowie Altbauten sind sie eine beliebte Wahl, weil dort der Einbau von Wärmepumpen o.Ä. mitunter ziemlich kompliziert ist. Auch bei denkmalgeschützten Gebäuden bietet sich eine zentrale Pelletheizung an.
2. Pelletheizung als Ofen/Kamin
Doch Pelletheizungen können auch als Pelletofen oder Pelletkamin im Wohnzimmer installiert werden, um dezentral für einen warmen Raum zu sorgen. Dann fungiert die Heizung genau wie ein Ofen oder Kamin, nur dass sie nicht mit Zeitungspapier und Holzscheiten, sondern mit Holzpellets befeuert wird.
Tipp: Damit Sie sich in Ihren vier Wänden wohl fühlen, kann ein Blick in unsere Artikel Raumklima verbessern und Was ist Hygge? helfen.
Vorteile
Tipp: Falls Sie nach einer alternativen Möglichkeit zu heizen suchen, könnte auch eine Infrarotheizung oder Fernwärme von swb etwas für Sie sein.
Für die Installation einer Pelletheizung in einem Einfamilienhaus ist mit Kosten zwischen 30.000 und 50.000 € zu rechnen. Mit Fördermitteln lassen sich rund 20 % der Anschaffungskosten einsparen.
Förderungen für Pelletheizungen gibt es durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder in Form der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Pelletheizungen verursachen mit am wenigsten CO2. Die verbrannten Holzpellets geben nur so viel Kohlenstoffdioxid an die Atmosphäre ab, wie vorher vom Baum aufgenommen wurde. Beim Kauf der Pellets sollte auf eine nachhaltige Produktion sowie entsprechende Umweltsiegel; beim Heizen auf einen effizienten Einsatz sowie eine effektive Betriebsweise geachtet werden.
Es wird hin und wieder von einem bundesweiten Verbot von Pelletheizungen ab dem Jahr 2024 geredet, doch ob das so eintreten wird, ist umstritten. So oder so soll ab 2024 der Einbau neuer Heizsysteme stärker geregelt werden. Ab 2024 sollen wohl zu einer neuen Pelletheizung eine Solarthermie- oder Photovoltaikanlage sowie ein Pufferspeicher – falls nicht vorhanden – eingebaut werden, damit neu installierte Heizungen zu mehr als 65 % mit erneuerbarer Energie betrieben werden.
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.