Bremens Halbinsel, die zwischen der linken und rechten Seite der Stadt liegt, hat viele Namen: Stadtwerder, Werderinsel oder auch nur Werder. Das Wort „Werder“ bezeichnet Flussinseln oder Inseln in stehenden Gewässern und seltener auch eingedeichtes Land. Ganz egal, welchen Namen Sie für den etwa sechs Kilometer langen Landstreifen mitten in der Weser verwenden, er hat einiges zu bieten. Wir geben Ihnen Einblicke in die Geschichte der Halbinsel und zeigen Ihnen die Sehenswürdigkeiten auf.
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Allgemeines
Die Historie der Bremer Flussinsel Stadtwerder reicht weit zurück und beinhaltet eine lange Nutzung als Weidefläche für Tiere. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Viehhirten regelmäßig vom Ostertor zur Werderinsel übergesetzt. An diese Zeit erinnert heutzutage noch die Bremer Straße „Kuhhirtenweg“ sowie die Gaststätte „Der Kuhhirte“. Die Werderinsel beherbergt über 2300 Kleingärten und ist damit das zweitgrößte Parzellengebiet Bremens. Davon ab ist die Bremer Flussinsel weitestgehend unbebaut geblieben – und das aus gutem Grund.
Jahrhundertflut 1881
Es gab zwar viele Bebauungspläne für die Grünflächen der Halbinsel, doch diese wären nicht nur kostenintensiv, sondern auch gefährlich gewesen, da die komplette Werderinsel als Überflutungsgebiet galt. 1881 kam es zu einer Jahrhundertflut, die 150 Kleingärten vernichtete und rund 1,5 Millionen Kubikmeter Boden in die Weser spülte. Unter der Wilhelm-Kaisen-Brücke (auf Altstadtseite) sind einige Hochwassermarken eingraviert. Das Hochwasser vom 13.03.1881 markiert dabei mit 3,82 Metern mit Abstand den höchsten Wert.
1. Weserstrand
Der kleine Strand auf der Nordseite der Werderinsel ist ein beliebter Ort zum Entspannen. Wenn Sie Beachvolleyball spielen, ein wenig baden gehen oder einfach nur die Füße in den heißen Sand stecken möchten, dann sind Sie hier genau richtig. Verpflegung gibt es beim angrenzenden Café Sand.
Tipp: Sind Sie auf der Suche nach Möglichkeiten, den Sand zwischen den Zehen zu spüren? Lesen Sie hier alles über die großartigen Strände in Bremen, Bremerhaven und umzu.
2. Café Sand
Das berühmte Café Sand auf dem Stadtwerder hat eine große Kuchen- und Tortenauswahl, leckere Kaffeespezialitäten, kalte Getränke sowie viele köstliche Gerichte. Dessen Lage ist perfekt, um nach dem Schwimmen am Strand etwas zu Essen und zu Trinken zu genießen.
3. Weserfähre
Gegen eine kleine Gebühr bringt die Sielwallfähre die Bremerinnen und Bremer* sicher vom Osterdeich auf die Werderinsel und wieder zurück. Eine Buchung ist im Vorfeld nicht nötig, Fahrscheine gibt es vor Ort.
4. Kleingärten
Einen wesentlichen Teil der Halbinsel nehmen die Kleingärten (Parzellen) ein. Während früher noch Personen dort gewohnt haben, pachten sich heutzutage viele hier ihr kleines Häuschen mit Garten, um ein bisschen Grün in ihr Leben zu bringen oder dem Gärtnern nachzugehen.
5. Werdersee
Auf der Südseite der Werderinsel befindet sich der in Bremen sehr beliebte Werdersee. Der Weserarm (Kleine Weser) bietet durch das ruhige Gewässer die idealen Gegebenheiten zum Schwimmen, Stand-up-Paddling, Rudern und vielem mehr.
Tipp: Der Werderseestrand auf der Südseite der Halbinsel ist bei Familien sehr beliebt, da er einen abgegrenzten Schwimmbereich umfasst. In unserem swb Magazin finden Sie noch mehr zu Bremer Badeseen und auch Bremer Wassersport.
6. Wasserturm
Das wohl größte Gebäude auf dem Stadtwerder wird aufgrund seines besonderen Aussehens im Volksmund auch die „umgedrehte Kommode“ genannt. Der älteste Wasserturm Bremens ist mittlerweile nicht mehr im Betrieb und dient primär als Partylocation.
7. Teerhof
Der Name „Teerhof“ stammt aus dem 15. Jahrhundert und geht auf die alten Werften zurück, die damals die hölzernen Planken der Schiffe mit Werg und Teer abdichteten. Die Arbeiten mit dem leicht entzündlichen Teer sollten abseits der Stadt erfolgen und wurden daher auf die Werderinsel verlegt.
Nach verschiedenen Nutzungen und der Zerstörung vieler Gebäude im Zweiten Weltkrieg wurde der Teerhof in Bremen in den 1990er Jahren komplett neu bebaut. Ein kleines Wehr zwischen Teerhof und Neustadt sorgt für den perfekten Wasserstand in der Kleinen Weser und dient als Hochwasserschutzsystem. Durch die Wohngebäude, die an die historische Architektur der Packhäuser erinnern, entstand ein ovaler, öffentlicher Innenhof, der zum Verweilen einlädt. Über die 1993 errichtete Teerhofbrücke ist der Hof mit der Bremer Schlachte verbunden. Die Zufahrt für Autos ist verboten.
8. Die Weserburg
Ebenfalls im Teerhof zu finden ist die Weserburg, ein Museum für moderne Kunst, das seit 1991 Besucher anzieht. Das Neue Museum Weserburg für Gegenwartskunst wurde am 6. September 1991 eröffnet und trug damals noch den Namen Neues Museum Weserburg Bremen. Der Name „Weserburg“ entstand wohl aus einem ehemaligen Stadttor und dem wehrhaft wirkenden Aussehen. Hier finden regelmäßig sehenswerte Ausstellungen statt.
9. Das TAU
Die Gastronomie TAU ist Teil des Gebäudes der Weserburg und bietet Kaffee, Kuchen, Bier, Wein, Cocktails und auch den ein oder anderen Leckerbissen an. Gelegentlich gibt es hier auch Live-Konzerte, Lesungen o. Ä. zu sehen.
Zusätzlich findet sich auf der Werderinsel Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), eine Bremer Straße mit dem kuriosen Namen „Herrlichkeit“, die Hochschule für Nautik, einige Vereine, ein FKK-Strand, Bars und Restaurants und vieles mehr.
Der Bremer Stadtwerder bietet eine große Auswahl an Flächen für freizeitlichen Ausgleich, sportliche Aktivitäten und Entspannung an. Stöbern Sie gerne auch durch unsere Auswahl der besten Parks & Grünflächen in Bremen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß & eine erholsame Zeit!
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.