Flanieren, essen, trinken und genießen: Mitten im Herzen Bremens und nur wenige Schritte von der Böttcherstraße, dem Schnoor und den Bremer Stadtmusikanten entfernt befindet sich die Schlachte Bremen. Die maritime Weserpromenade in Bremen lädt zum Beobachten der vor Anker liegenden Schiffe, zum Bummeln, zum Schlemmen und auch Feiern ein. Sowohl Touristinnen und Touristen* als auch Einheimische kommen hier auf ihre Kosten und können sich an Bremens Schlachte vergnügen.
Inhalt:
13. Jahrhundert
Der Begriff Schlachte lässt sich vom niederdeutschen Wort Slait ableiten. Es bezeichnete die pfahlwerkartigen Bauten, die im 13. Jahrhundert zur Verstärkung des Weserufers genutzt wurden. Die Schlachte Bremen erstreckte sich damals über knapp 100 Meter vom Martinikirchhof bis zur Zweiten Schlachtpforte und wurde bereits als Hafengelände genutzt.
15. Jahrhundert
Viele Jahrhunderte lang florierte der Seehandel. Daher wurde eine hölzerne Kaianlage errichtet und das befestigte Ufer auf 400 Meter verlängert.
16. Jahrhundert
Im Rahmen einer umfassenden Modernisierung wurden die hölzernen Konstrukte durch eine steinerne Kaianlage ersetzt, sodass die Waren fortan mit Karren und Fuhrwerken in die Stadt gebracht wurden. Entlang des Hafens entstanden typische Bremer Kaufmannshäuser, die Wohn-, Kontor- und Lagerbereich unter einem Dach vereinten und durch die sich die Schlachte Bremens zu einem geschlossenen Hafenensemble zusammenfügte.
17. Jahrhundert
Schon damals gab es viele Schankwirtschaften und Herbergen an der Schlachte Bremens. Sie wurden vornehmlich von Hafenarbeitern und Reisenden besucht und dienten als Treffpunkt zur Heuer. Aufgrund der zunehmenden Versandung und Verschlammung der Mittel- und Unterweser entstand 1618 in Vegesack ein Vorhafen. Dennoch blieb die Schlachte weiterhin Bremens Haupthafen.
19. Jahrhundert
Da keine dauerhafte Lösung für die Versandung der Weser gefunden werden konnte, erfolgte 1827 der Bau eines neuen Hafens und die Gründung der Seestadt Bremerhaven. Durch einen Zubringerverkehr konnte die Schlachte in Bremen als Seehafen überleben. Doch als die Hafenanlagen durch die angrenzende Altstadt nicht ausgeweitet werden konnte, löste Mitte des 19. Jahrhunderts ein Sicherheitshafen (Hohentorshafen) und anschließend der zwischen 1844 bis 1888 errichtete Freihafen I auf der Stephanikirchenweide (heute Europahafen) die Bremer Schlachte funktional ab. Somit verfiel das ehemalige Hafengebiet nach und nach und wurde erst 1899 zur Grünanlage mit Bäumen, Sträuchern, Rasen und einer Weserpromenade umgebaut.
20. Jahrhundert
Während des Zweiten Weltkrieg wurde die Schlachte in Bremen nahezu vollständig zerstört. Daraufhin wurden die Ruinen abgerissen, in die Weser geworfen und anschließend befestigt. Auf diese Weise entstand direkt am Weserufer eine neue Promenade, sodass es eine Unterteilung in die „Obere Schlachte“ und die „Untere Schlachte“ gab. Bis zur Rückbesinnung auf die eigene maritime Geschichte Bremens 1980 diente das Weserufer und der Teerhof hauptsächlich als Parkplatz.
21. Jahrhundert
Die Expo 2000 mit ihrem Motto „Mensch-Natur-Technik“ war Anlass für eine grundlegende Neugestaltung der Schlachte. Dadurch können heute Besuchende und die Einwohnenden der Stadt Bremen an der Schlachte wieder das maritime Flair genießen.
Die Schlachte Bremen kann eine etwa 800-jährige Geschichte verzeichnen. Als ehemaliger Uferhafen wandelte sie sich zur heutigen maritimen Gastronomiemeile. An der Schlachte Bremen sind Restaurants, Bars und Cafés zu finden, die Ihnen eine kulinarische Reise um die Welt ermöglichen.
Von original hanseatischer Küche über regionale, bayerische, italienische sowie spanische Spezialitäten bis hin zu australischen und mexikanischen Delikatessen. Ob frisch gezapftes Bier, guter Wein oder exotische Cocktails – die Restaurants an der Schlachte Bremen halten für jeden Geschmack etwas Passendes bereit.
Daher ist die Schlachte vor allem während der Sommermonate ein beliebter Treffpunkt. Am ersten Sonntag im März findet traditionell die Saisoneröffnung der Biergärten auf den Terrassen der Außengastronomie statt.
Auch wenn die Zeit lange zurückliegt, zu der die Schlachte Bremen als Uferhafen genutzt wurde, legen vom Martinianleger auch heute noch regelmäßig Schiffe ab. Wer das alte Hafengelände entdecken möchte, kann eine Hafenrundfahrt machen, um vom Wasser aus die Bremer Gebäude zu bewundern. Törns nach Bremerhaven, Oldenburg, Worpswede oder Verden geben die Möglichkeit, Bremen und das Umland bequem vom Wasser aus zu erkunden.
Aber auch Kulturinteressierte kommen hier auf ihre Kosten, denn auf dem Theaterschiff werden regelmäßig Tanzveranstaltungen, Musicals und Komödien zum Besten gegeben. Schlemmen können Sie an Bord eines der vielen Gastronomie-Schiffe. Für Familien ist das Pannekoekship Admiral Nelson ein beliebter Anlaufpunkt, denn auf der Fregatte gibt es Pfannkuchen in allen erdenklichen Variationen. Es werden aber auch Kohlfahrten und Partys auf der Weser angeboten. Feierwütige können auf dem Clubschiff MS Treue die Nacht zum Tag machen und dann eines der vielen Schiffe mit Übernachtungsmöglichkeiten wie z.B. der Alexander von Humboldt nutzen. An der modernen Gaststeganlage LMB Marina Bremen können Besuchende außerdem ihr eigenes Schiff festmachen.
Wollen Sie mal eine Nacht oder zwei an Bremens Schlachte verbringen, so gibt es einige potenzielle Übernachtungsmöglichkeiten. Sie haben die Wahl zwischen einem Aufenthalt an Bord eines Schiffes, um sich sanft von den Wellen der Weser in den Traum schaukeln zu lassen oder einem wesernahen Hotel in Bremen an der Schlachte. Das ATLANTIC Grand Hotel, das ibis Styles, das Steigenberger Hotel Bremen, das Hotel Westfalia oder die DJH Jugendherberge Bremen sind nur einige nennenswerte Adressen.
Beck’s und Haake-Beck-Besuchszentrum
Alles Wissenswerte rund um die Kunst des Brauens und die beiden Marken Beck’s und Haake-Beck erfahren Sie bei der etwa dreistündigen Brauereitour. Highlight ist die anschließende Bierverkostung, bei der Sie Biersorten testen können.
GOP Varieté-Theater
Hier erleben Sie im stilvollen Ambiente spektakuläre Darbietungen und grandiose Komik internationaler Kunstschaffenden. Mit den kulinarischen Kochkünsten der GOP-Köche wird Ihr Showbesuch zu einem Genuss für alle Sinne.
Entlang der Weser flanieren
Die Schlachte Bremen lädt durch die lange Weserpromenade in Bremen zu ausgiebigen Spaziergängen entlang der Weser zum Osterdeich oder in Richtung Überseestadt ein. Beliebte Fortbewegungsmittel sind neben dem Fahrrad aber auch E-Scooter, Inliner, Rollschuhe oder Skateboards.
Veranstaltungen & Events
An der Schlachte finden regelmäßig Events und Veranstaltungen statt wie die Maritime Woche oder der Bremer Kajenmarkt. Zusätzlich führen die Laufstrecken des alljährigen swb Marathon an der Schlachte entlang.
Übrigens: Am Osterdeich – nicht weit von der Schlachte entfernt – findet jedes Jahr im Sommer die Breminale statt. Dieses begehrte Musikfestival direkt am Weserufer ist kultureller Höhepunkt der Hansestadt.
Weserburg
Auf der Teerhofinsel inmitten der Weser liegt gegenüber der Schlachte die Weserburg, das Museum für moderne Kunst. Es befindet sich in vier ehemaligen Speicherhäusern und präsentiert auf vier Etagen wechselnde Sonderausstellungen und die renommierten Sammlungsbestände, die sich mit der Entwicklung der Kunst der vergangenen 50 Jahre beschäftigt.
Schlachtezauber – Weihnachtsmarkt an der Schlachte Bremen.
Selbst in der kalten Jahreszeit verliert die Schlachte Bremen nichts von ihrem Reiz. Denn zur Weihnachtszeit nimmt der Schlachtezauber Bremen jedes Jahr den Platz des längsten Biergartens der Stadt ein. Mit mittelalterlichem Flair lockt der historische Weihnachtsmarkt Bremen an der Schlachte Menschen von Nah und Fern an und zieht sie in seinen Bann. In den niedlichen Holzhütten gibt es eine große Auswahl süßer und herzhafter Leckereien, aber auch Kunsthandwerk begleitet von zauberhafter Musik kann bestaunt werden. Bei einsetzender Dämmerung taucht das Freibeuterdorf mitsamt angrenzenden Bäumen und anliegenden Schiffen in stimmungsvolles, blaues Licht.
Übrigens: Von der MS Treue über den Martinianleger bis hin zur Jugendherberge steht den Besuchenden der Bremer Schlachte ein kostenloser WLAN-Zugang zur Verfügung. Probieren Sie beim Surfen im Web doch mal eine nachhaltige Suchmaschine aus!
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.