Das Abtauen des Kühlschranks ist eine der Haushaltsaufgaben, die schnell aufgeschoben und dadurch zu selten gemacht werden – doch sie ist wichtig. Denn in Kühlschrank, Gefriertruhe etc. sammelt sich gerne Eis, was die Effizienz, Lebensdauer und Hygiene der Geräte verringert. Moderne Kühlgeräte haben oft ein No-Frost-System, welches die Eisbildung verhindert. Haben Sie kein solches Gerät, zeigen wir Ihnen hier, wie Sie Ihren Kühlschrank abtauen können.
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Die nachfolgenden Tipps, Tricks und Kniffe helfen nicht nur, Ihren Kühlschrank vom Eis zu befreien. Die gleichen Maßnahmen funktionieren auch, wenn Sie Ihre Gefriertruhe, Ihren Gefrierschrank oder Ihr Gefrierfach abtauen möchten.
1. Schritt: Gerät ausschalten
Zuerst sollte der Kühlschrank ausgeschaltet werden. Da das Ausschalten via Thermostat bei Kombigeräten nicht immer eindeutig oder möglich ist, ziehen Sie am besten einfach den Netzstecker. Bei dieser Gelegenheit können Sie auch direkt den Wärmetauscher auf der Rückseite des Geräts mit einem Handfeger vom Staub befreien.
Tipp: Stellen Sie Ihr Kühlgerät nicht direkt vor eine Wand, denn sonst staut sich dort die Wärme des Wärmetauschers, wodurch mehr Energie aufgewendet werden muss.
2. Schritt: Lebensmittel kühl zwischenlagern
Die Restkälte im Gerät sorgt dafür, dass der Abtauprozess nicht sofort einsetzt und Sie genügend Zeit haben, die Lebensmittel kühl zwischenzulagern. Lagern Sie diese draußen, sofern es kalt genug ist, ansonsten in einer Kühlbox mit Kühlpacks oder in einem Wäschekorb, den Sie mit Decken auslegen und in dem Sie das Gefrorene später zudecken. Im Notfall kann Ihnen Ihr Freundeskreis oder die Nachbarschaft mit einem Kühlgerät aushelfen.
Tipp: Angebrochene Lebensmittel, frisches Fleisch oder Fisch sowie leicht verderbliche Lebensmittel sollten Sie vorm Abtauen möglichst aufbrauchen.
3. Schritt: Fächer, Schubladen etc. entnehmen
Entnehmen Sie alle Fächer, Schubladen, Einlegeböden etc. aus dem Gerät. Diese können Sie später oder parallel zum Abtauen reinigen.
4. Schritt: Handtücher & Auffangbehälter auslegen
Damit das Schmelzwasser vom Eis aufgefangen werden kann, sollten Sie genug saugstarke Handtücher vor dem Kühlgerät auslegen. Backbleche, Schüsseln, Schalen oder andere Auffangbehälter im Kühlschrank können ebenfalls helfen, das Schmelzwasser aufzufangen.
5. Schritt: abtauen & abwarten
Auf die Frage "Sollte beim Kühlschrankabtauen die Tür auf oder zu sein?" gibt es keine eindeutige Antwort, aber in der Regel lässt man beim Kühl- und Gefrierschrankabtauen die Tür offen.
Beim Enteisen von Gefrierschränken und Gefriertruhen bietet es sich an, das Abtauen mit geöffneter Tür oder Klappe über Nacht durchzuführen, weil der Prozess sehr lange dauert.
Bei gewöhnlichen Kühlschränken wird meist ein Topf mit heißem Wasser zum Abtauen genutzt, dabei sollten Sie die Tür eher geschlossen lassen, damit sich die Wärme besser verteilt.
Achtung: Das Abtauen mit einem Föhn mag den Vorgang beschleunigen, aber das Enteisen auf diese Weise ist nicht ungefährlich. Wenn das Schmelzwasser in den Föhn tropft, kann es zu einem lebensgefährlichen Kurzschluss kommen!
6. Schritt: angetautes Eis vorsichtig abkratzen & entfernen
Schauen Sie immer mal wieder in das abtauende Kühlgerät. Noch angetautes Eis kann vorsichtig abgekratzt werden. Dafür sollten Sie nur stumpfe Gegenstände wie z.B. einen Kochlöffel oder einen Pfannenwender aus Holz oder Plastik verwenden. Üben Sie dabei nur leichten Druck aus. Spitze Gegenstände können das Gerät beschädigen. Große Eisstücke können Sie einfach mit der Hand entfernen.
7. Schritt: Kühlschrank sauber machen
Nach dem Enteisen des Kühlschranks sollten Sie ihn einmal gründlich mit einem leicht feuchten Lappen und etwas Spülmittel oder Zitronensäure grundreinigen. Reinigen Sie bei der Gelegenheit auch direkt die Dichtungen und Scharniere der Türen und Klappen. Haben sich unangenehme Gerüche entwickelt, kann ein wenig Essigreiniger helfen. Wischen Sie das Kühlgerät anschließend mit einem Handtuch trocken.
8. Schritt: Kühlschrank einräumen & anschalten
Räumen Sie die gereinigten Fächer, Schubladen und Platten wieder ein. Dann können Sie Ihr Kühlgerät wieder in Betrieb nehmen und abschließend, sobald das Gerät wieder kalt genug ist, Ihre Lebensmittel einräumen.
Tipp: Lesen Sie in unserem Artikel nach, wie Sie Ihren Kühlschrank richtig einräumen können. So garantieren Sie eine stromsparende und langfristige Kühlung Ihrer Lebensmittel.
1. Hilfsmittel: Kochtopf mit heißem Wasser
Um Ihren Kühlschrank schnell abzutauen, kann heißes Wasser helfen. Mit heißem Wasser (nicht kochendem!) in einem Kochtopf können Sie das Enteisen Ihres Gefrierfaches bzw. Kühlschranks beschleunigen.
Am besten stellen Sie dafür erstmal ein Backblech auf einem Handtuch auf die unterste Ebene des Kühlgeräts. Dann stellen Sie den Topf mit heißem Wasser in die Mitte des Backblechs. Schließen Sie zuletzt die Tür, damit sich der heiße Wasserdampf gut verteilt. Schmelzwasser wird großflächig von Backblech und Handtuch aufgefangen.
2. Hilfsmittel: Salz auf große Eisflächen geben
Streuen Sie ganz normales Speisesalz auf dicke Eisschichten, um diesen die Feuchtigkeit zu entziehen. Das Salz dringt in das Eis ein und bringt es schneller zum Schmelzen. Auch so können Sie Ihren Kühlschrank richtig abtauen.
Übrigens: Wie bereits erwähnt, sollten Sie auf einen Föhn beim Abtauen verzichten. Gelangt beim Abtauen Schmelzwasser in den Föhn, kommt es zu einem lebensgefährlichen Kurzschluss!
1. Energieverbrauch
Da Eis wie eine Dämmschicht wirkt, muss ein vereistes Gerät viel mehr Energie aufwenden als nicht-vereiste Geräte, um richtig kühlen zu können. Das sorgt für höhere Stromkosten und für eine schlechte Umweltbilanz.
Tipp: Das Eis im Gefrierschrank steigert den Verbrauch und so wird auch die Stromrechnung schleichend höher. Erfahren Sie hier, wie Sie versteckte Stromfresser finden und vermeiden können.
2. Vermeidung von Gefrierbrand
Tiefkühlen macht Lebensmittel länger haltbar, doch zu starke Vereisung kann ihnen schaden. So kann es bei starker Vereisung und bei schlechten Verpackungen zu Gefrierbrand kommen.
3. Bessere Lagerung
Zu dicke Eisschichten behindern die Lagerung, da sie Platz wegnehmen. Ein abgetauter Kühlschrank bietet Ihnen mehr Platz.
4. Verlängerung der Lebensdauer
Durch die regelmäßige Enteisung, Reinigung und Pflege des Kühlgeräts kann die Lebensdauer verlängert werden.
Tipp: Kein Fan von Eis im Kühlschrank? Vielleicht ist das Eis im Stadion der Bremerhavener Fischtown Pinguins eher Ihr Ding. Alternativ können Sie im Bremer Blockland leckeres Eis essen oder Eislaufen gehen.
Eis im Kühlschrank und anderen Kühlgeräten entsteht durch Luftfeuchtigkeit. Warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf als kalte. Feucht-warme Luft, die beim Öffnen in ein Gerät eindringt, kann nach dem Abkühlen nicht mehr so viel Feuchtigkeit aufnehmen und kondensiert an den Innenseiten. So gefriert das Tauwasser Schicht für Schicht im Kühlgerät.
Feuchtigkeit im Gefrierschrank reduzieren:
Tipp: Damit Sie eine angemessenes Feuchtigkeitslevel in Ihren vier Wänden erhalten können, zeigen wir Ihnen wie Sie richtig lüften und Ihr Raumklima verbessern können.
Grundsätzlich obliegt es Ihnen, wann Sie Ihren Kühlschrank abtauen. Allerdings bietet es sich an, den Kühlschrank bei folgenden Szenarien abzutauen:
Tipp: Damit Sie bei Ihrem nächsten Umzug neben dem Kühlschrankabtauen auch an alles andere denken, finden Sie in unserem Artikel passende Umzugstipps & Checklisten .
Egal, ob Kühlschrank, Gefrierfach, Gefriertruhe oder Gefrierschrank, es gilt, dass Sie das Gerät ein- bis zweimal im Jahr abtauen sollten. Zusätzlich kann es abgetaut werden, wenn die Eisschicht dicker als 1 Zentimeter ist, da es dann zu einer erheblichen Minderung der Effizienz kommt.
Übrigens: Auch wenn es manche Lebensmittel abkönnen, so sollten leicht verderbliche Lebensmittel wie Fleisch oder Fisch nicht noch mal eingefroren werden. Alle – aber besonders tierische – Lebensmittel sind ein Nährboden für Keime und diese verbreiten sich bei Wärme. Daher sollten Sie Lebensmittel möglichst frisch einfrieren und nach dem Auftauen direkt verbrauchen.
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.