In unserem Haushalt befinden sich zahlreiche elektrische Geräte, die uns das Leben erleichtern respektive verschönern. Kochen, Waschen, Fernsehen, Radio hören sind alles Aktivitäten, die zum Alltag dazugehören. Sie verbrauchen allerdings auch viel Strom, was sich an unserer hohen Stromrechnung bemerkbar macht. Insbesondere alte Haushaltsgeräte tragen oft zu einem Drittel der gesamten Stromkosten bei. Doch was sind die größten Stromfresser? Wie lassen sich Stromfresser finden? Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um gezielt Strom zu sparen? Und wie können Stromfresser in Zukunft vermieden werden? Wir helfen Ihnen bei der Suche!
Inhalt:
Bevor wir uns der Frage widmen, wie man Stromfresser finden kann, kommen wir erstmal zu der Frage, was Stromfresser eigentlich sind. Stromfresser sind Elektrogeräte, die einen besonders hohen Stromverbrauch haben. Dies kann mehrere Ursachen haben und wirkt sich meist auf die Stromrechnung aus. Beispielsweise kann das Elektrogerät schon äußerst lange in Betrieb sein und mit der Zeit eine Altersschwäche aufweisen, es kann aber auch an der Energieeffizienz oder der häufigen Nutzung liegen. Meist gibt es sogar mehrere Stromfresser im Haushalt, die es zu identifizieren gilt. Denn bei vielen handelt es sich um versteckte Stromfresser, bei denen wir uns nicht über deren hohen Energieverbrauch bewusst sind, weil sie selbst im Standby-Modus dauerhaft in Betrieb oder an der Steckdose angeschlossen sind. Dazu zählen Laptops, PCs oder Fernseher, elektrische Boiler, aber auch smarte Haushaltsgeräte, die dauerhaft mit dem WLAN verbunden sind.
Tipp: Wir beraten Sie gerne zu allen Fragen rund um Ihren Stromtarif und helfen Ihnen bei der Berechnung Ihres Stromverbrauchs sowie beim Stromfresser finden, sodass Sie Ihre Kosten reduzieren können. Nutzen Sie auch den swb Strompreisrechner, um den passenden Stromtarif zu ermitteln.
Um in Ihrem Haushalt Stromfresser zu finden, verwenden Sie am besten ein Strommessgerät. Dieses können Sie im Baumarkt erwerben oder als swb-Kundschaft bei uns in den Kundencentern kostenlos ausleihen. Stecken Sie das Strommessgerät zwischen die Steckdose und das zu untersuchende Elektrogerät und halten Sie den Energieverbrauch schriftlich in einer Messtabelle fest.
Die Messdauer hängt von dem Nutzungsverhalten ab. So reicht es bei einem Föhn beispielsweise den Stromverbrauch einer Nutzung zu messen, bei Geräten, die dauerhaft laufen, wie Kühlschränke oder Router, ist eine Messzeit von 24 Stunden empfehlenswert. Auf diese Weise werden über einen längeren Zeitraum unterschiedliche Nutzungsgewohnheiten mit einbezogen. Es gibt aber auch einen alternativen Weg, um Stromfresser zu finden, falls Sie sich kein Strommessgerät leihen oder kaufen möchten. Sie können den Stromverbrauch berechnen, indem Sie die Leistung eines Elektrogerätes in Watt mit der Nutzungszeit in Stunden multiplizieren und das Ergebnis durch Tausend dividieren. Wenn Sie ermitteln möchten, wie groß der Anteil des Geräts an der Stromrechnung ist, multiplizieren Sie den berechneten Stromverbrauch mit dem aktuellen Strompreis und vergleichen die Messwerte mit neueren Elektrogeräten. Bei einem sehr hohen Wert handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Stromfresser.
Tipp: Unsere swb-Beratung hilft Ihnen bei Fragen zur Anwendung eines Strommessgeräts und der Auswertung der Ergebnisse.
Stromfresser finden sich in jedem Haushalt. Doch welche Geräte verbrauchen am meisten Strom? Um Ihnen eine Idee zu geben, wo Sie mit der Suche beginnen können, haben wir Ihnen die Top 10 Stromfresser zusammengestellt, die in vielen Haushalten die meisten Kosten verursachen. Die üblichen Verdächtigen sind:
1. Alte Heizungspumpen
Alte Heizungspumpen sollten durch neue ersetzt werden, da sie bis zu 500kWh pro Jahr verbrauchen. Ein guter Richtwert, an dem man sich beim Austausch der Pumpen orientieren kann, ist ein Alter von mehr als 10 Jahren. Stromfresser finden leicht gemacht, denn eine neue Heizungspumpe erspart Ihnen bis zu 80 % Energie.
2. Elektroherde
Um große Stromfresser zu finden, sollten Sie einen Blick in die Küche werfen. Elektroherde gehören mit einem Verbrauch von ungefähr 445 kWh im Jahr bei täglicher Nutzung zu den Top 10 Stromfressern im Haushalt. Nutzen Sie daher immer Töpfe, die der Herdplattengröße entsprechen, verschließen Sie diese mit einem Deckel, nutzen Sie die Nachwärme und erhitzen Sie Wasser im Wasserkocher. Das ist wesentlich energiesparender. Bestenfalls steigen Sie allerdings auf eine Herdplatte mit Induktionstechnik um.
3. Gefrierschränke
Auch Gefrierschränke und Gefriertruhen haben einen sehr hohen Energieverbrauch von 415 kWh jährlich. Das liegt hauptsächlich daran, dass sie ununterbrochen laufen. Wenn Sie aus dem Gefrierschrank etwas benötigen, lassen Sie die Tür immer nur so kurz wie möglich offen. Mindestens einmal pro Jahr empfiehlt es sich, den Gefrierschrank abzutauen, um Strom zu sparen.
4. Kühlschränke
Kühlschränke zählen mit einem Stromverbrauch von etwa 330 kWh zu den Top Stromfressern im Haushalt. Jedoch können Sie bereits beim Aufstellen darauf achten, dass der Kühlschrank nicht an warmen Orten platziert wird, die von Sonneneinwirkung betroffen sind. Auch in unmittelbare Nähe des Herdes oder der Heizung sollte er nicht stehen, um so wenig Strom wie möglich zu ziehen.
5. Beleuchtung
Elektrisches Licht ist mit 330 kWh ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, Stromfresser zu finden. Mit der Umstellung auf Energiesparlampen und LED-Lampen können Sie Ihre Stromkosten in der Regel beispielsweise spürbar senken. Letzteres können Sie sogar zusätzlich dimmen. Wenn Sie einen Raum verlassen, vergessen Sie außerdem nicht das Licht auszuschalten. Solche Kleinigkeiten können bereits viel bewirken.
6. Wäschetrockner
Ein Wäschetrockner ist insbesondere bei Handtüchern und Bettwäsche sehr praktisch. Allerdings wäre es deutlich besser, stattdessen eine Wäscheleine zu verwenden. Im Sommer trocknet die Wäsche an der frischen Luft besonders schnell. Sollten Sie dennoch nicht auf einen Wäschetrockner verzichten können oder wollen, holen Sie die Wäsche direkt nach dem Trocknungsvorgang heraus, damit sie, nicht automatisch immer wieder in der Trommel weiter geschleudert wird.
7. Geschirrspüler
Wer seine versteckten Stromfresser finden möchte, sollte den Geschirrspüler näher betrachten. Geschirrspüler sind zwar insgesamt stromsparender, als von Hand zu waschen, aber ihr Stromverbrauch beläuft sich trotzdem auf 245 kWh jährlich. Stellen Sie daher den Geschirrspüler erst an, wenn er voll beladen ist. Das spart nämlich doppelt: Wasser und Strom.
8. Waschmaschinen
Waschmaschinen sind mit 220 kWh bei einem 3-Personen-Haushalt gefundene Stromfresser und laufen bei Familien manchmal im Dauerbetrieb. Deswegen ist das Waschen bei niedrigen Temperaturen umso wichtiger, denn das Erhitzen des Wassers kostet viel Energie. Zudem sind Eco-Programme, die es mittlerweile bei den meisten Waschmaschinen als Standard gibt, energieeffizienter. Eco-Programme brauchen zwar länger, eignen sich aber auch als guter Tipp zum Wasser sparen.
9. Fernseher
Einen großen Stromfresser finden Sie auch im Wohnzimmer. Je größer der Bildschirm, desto mehr Kilowattstunden benötigt der Fernseher. Mit einem Stromverbrauch von durchschnittlich 190 kWh innerhalb von zwölf Monaten, spielt der Fernseher mitsamt des Festplattenrekorders ganz oben mit. Ziehen Sie bestenfalls den Stecker oder schalten Sie die Steckerleiste aus, wenn Sie nicht mehr fernsehen.
10. Homeoffice-Geräte
Durch Homeoffice befinden sich auch der Router mit einem Energieverbrauch von ungefähr 135 kWh, Laptop, PC und Bildschirm auf der Liste der Top-10-Stromverbraucher, weil Sie sich häufig im Standby-Modus befinden und nicht richtig ausgeschaltet werden. Mithilfe von All-in-one-Geräten, die Drucken und Kopieren miteinander kombinieren, senken Sie den Energiebedarf zusätzlich.
Bequem, aber auf Dauer teuer: der Standby-Modus. Auf dem Sofa liegen bleiben und auf den Off-Knopf der Fernbedienung drücken. So einfach und doch so tückisch. Der Standby-Modus ist nämlich eine echte Stromfresser-Falle! Das gilt nicht nur für den Fernseher, sondern auch für Stereo-Anlagen sowie Wasch- und Spülmaschinen, die nicht in Betrieb sind. Denn sie verbrauchen trotzdem Strom. Schalten Sie deswegen alle Ihre elektronischen Geräte vollständig aus. Das lohnt sich wirklich und macht sich tatsächlich in Ihrer Stromrechnung bemerkbar. Dabei helfen Steckerleisten mit einem Schalter für mehrere Geräte sowie automatische Zeitschaltuhren. Davon ausgenommen sind neuere Geräte, da ihr Standby-Verbrauch so gering ist, dass sich ein Abschalten meist nicht lohnt. Das liegt daran, dass nach dem Wiedereinschalten nach Softwareupdates gesucht wird, die selbst wiederum Strom verbrauchen. Laut Umweltbundesamt liegt der jährliche Stromverbrauch durch den Standby-Modus in Deutschland bei mindestens vier Milliarden Euro. Dieser Leerlaufverlust ist nicht nur kostspielig, sondern auch eine vermeidbare Umweltbelastung.
Wir haben zum Thema „Stromfresser finden“ unseren Experten Martin Palkies befragt, der Koordinator in der Fachberatung ist. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung kann er wertvolle Tipps geben, wie der Stromverbrauch reduziert werden kann und kommt den Stromfressern auf die Schliche. Wenn Sie ebenfalls Hilfe beim Stromfresser finden benötigen, stehen wir Ihnen gerne mit unserer Expertise beratend zur Seite.
Palkies: Alte Kühl- und Gefriergeräte sind die größten Stromfresser im Haushalt, aber auch die ständig wachsende Unterhaltungselektronik, wie zum Beispiel sehr große Fernseher mit diversen Receivern, begegnen mir immer häufiger. Die meisten davon verbrauchen recht viel Strom. Zumal sie die meiste Zeit ungenutzt im Standby-Modus verweilen und nicht komplett ausgeschaltet werden.
Palkies: Natürlich hat auch die Corona-Zeit ihre Spuren auf den Stromzählern hinterlassen. Der Stromverbrauch der Haushalte, die pandemiebedingt im Homeoffice waren, ist deutlich gestiegen. Nicht im Speziellen durch ein bestimmtes Gerät, sondern ganz generell durch die Nutzung über einen längeren Zeitraum. Es wurde mehr gekocht und abgewaschen. Der Computer und Monitor waren fast dauerhaft in Betrieb. Das summiert sich einfach.
Palkies: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nach wie vor die elektrische Warmwasserbereitung, wenn eine vorhanden ist, unterschätzt wird. Es muss für eine Person pro Jahr mit ca. 700 bis 1.000 kWh gerechnet werden. Wer häufig badet, kann auch bis zu 1.400 kWh jährlich verbrauchen.
Palkies: Ich habe immer mal wieder kleine Überraschungen erlebt. Schräg fand ich den Internetrouter, den eine Kundin bei einem Kabelvertrag bekommen hat. Das Gerät war für die Nutzung des TV-Angebots, das sie gar nicht brauchte und mit dem sie nicht gut zurechtkam. Dementsprechend wollte sie sich gerne von dem Router trennen. Die Krux war allerdings, dass sich dieser nicht ausschalten ließ, weil das Telefon sonst nicht funktioniert. Das Gerät verbraucht im „aktiven Standby“ 18W. Das sind im Jahr 158 kWh, also um die 43 Euro. Was sich aber noch viel schlimmer auf den Stromverbrauch der Kundin auswirkte, war ihr Schwimmspa mit elektrischer Heizung. Der Stromverbrauch ist dadurch von ca. 6.000 kWh pro Jahr auf 23.000 kWh gestiegen. Da war der Router im Endeffekt noch das kleinste Problem.
Wie Sie sehen, können Sie im Haushalt zahlreiche versteckte Stromfresser finden. Mit unseren Tipps können Sie schnell und einfach Stromfresser identifizieren und auf diese Weise aktiv gegen den Energieverbrauch vorgehen. Sie haben sogar die Möglichkeit Ihren Strom mit einer Solaranlage CO2-frei selbst zu erzeugen und somit zum Klimaschutz beizutragen. Auf diese Weise wären Sie nicht mehr von der Strompreisentwicklung betroffen und könnten darüber hinaus Ihre Stromkosten senken. Bei einem Überschuss des erzeugten Solarstroms, können Sie diesen zudem ins öffentliche Stromnetz einspeisen. So einfach ist Geld sparen!
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.