Glasfaser-Internet überträgt Daten mittels hauchdünner Fasern aus Quarzglas. Diese Glasfasern sind Lichtwellenleiter (LWL), die in der Telekommunikation verwendet werden und Daten beinahe in Lichtgeschwindigkeit (300.000 km/s) transferieren. Im Vergleich zu Kupferkabeln sorgt diese Datenübertragungsform für eine stabilere und schnellere Internetverbindung, weshalb der Ausbau von Glasfasernetzen so wichtig ist. Aber wie funktioniert Glasfaser-Internet? Wie sind Glasfaserkabel aufgebaut? Und welche Vorteile bietet Glasfaser? Wir verraten es Ihnen.
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Glasfaser-Internet wird genutzt, um ultraschnell große Datenmengen zu transportieren. Eine Glasfaser ist ein hauchdünner Faden aus Glas, der einem menschlichen Haar ähnelt. Informationen werden bei Glasfaser als optische Lichtimpulse zwischen zwei Endpunkten übertragen. So können größere Datenmengen als bei anderen Übertragungsformen wie z. B. Kupferkabeln transportiert werden.
Die Lichtimpulse entstehen durch ein schnelles Aktivieren und Deaktivieren eines Lasers. Um Daten über große Entfernungen zu transportieren, zum Beispiel mittels eines Tiefseekabels in den Meeren, werden optische Verstärker verwendet. Die Glasfaserkabel werden zu einem Glasfasernetz verlegt, das die gleichzeitige Anwendung von datenintensiven Diensten im Internet ermöglicht.
Glasfaserkabel sind verschleißfrei, chemisch resistent und lassen sich flexibel verlegen. Per Glasfaserkabel können Daten besonders schnell übertragen werden. Glasfaserkabel bestehen im Wesentlichen aus folgenden drei Komponenten:
1. Kern
Der Kern ist die Glasfaser selbst. Sie ist hauchdünn und besteht aus Quarzglas. In ihr werden die Signale in Form von Licht (Photonen) übertragen.
2. Mantel
Den Kern umgibt ein Mantel, der vor allem dafür sorgt, dass das Licht aus dem Glaskern nicht austritt. Dies wird durch Glas mit einem niedrigen Lichtbrechungsindex bewerkstelligt, so wird das Signal sachgemäß reflektiert und läuft stets in die richtige Richtung.
3. Außenmantel
Der Außenmantel sorgt dafür, dass das Glasfaserkabel robust ist, aber trotzdem gebogen werden kann und allgemeinen Umwelteinflüssen standhält.
1. Single-Mode
Glasfaser-Single-Mode-Kabel sind kleiner und bieten nur Platz für eine Lichtwellenlänge. Sie werden primär für große Distanzen eingesetzt, weil sie für ein stabiles Signal sorgen.
Da es so viele verschiedene Anschlüsse gibt, erklären wir Ihnen, welche Anschlüsse es gibt, was sie bedeuten und wie schnell diese sind.
1. DSL
DSL (Digital Subscriber Line) ist eine der bislang verbreitetsten Übertragungsformen fürs Internet und gilt als Überbegriff für alle weiteren DSL-Varianten. Die zwei bekanntesten DSL-Standards sind ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line) und VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line).
a) ADSL
ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line) ist wie DSL, nur mit einer asymmetrischen Übertragungsweise, was bedeutet, dass Upload und Download unterschiedlich schnell sind. Es nutzt ebenfalls Kupferleitungen und liefert Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 16 Mbit/s. Die Uploadgeschwindigkeiten belaufen sich in der Regel auf 1 Mbit/s.
b) VDSL
VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) entspricht FTTC (Fiber To The Curb) und basiert auf einer Kombination von Glasfaser- und Kupferleitungen. Das Netz besteht von der Vermittlungsstelle bis hin zum Verteilerkasten aus Glasfaserkabel, der Rest wird per Kupferkabel übertragen. Bei VDSL sind Downloadgeschwindigkeiten von 100 Mbit/s und Uploadgeschwindigkeiten von bis zu 40 Mbit/s möglich.
2. FTTH (Fiber To The Home)
Bei Fiber To The Home bestehen die Leitungen von der Vermittlungsstelle bis ins Haus bzw. die Wohnung ausschließlich aus Glasfasern. Die Internetgeschwindigkeit unterliegt daher keinen Schwankungen – so gibt es direkt aus der Glasfaser-Anschlussdose im Haus Highspeed-Internet von bester Qualität. Bei FTTH-Glasfaser sind in Zukunft Download- und Uploadgeschwindigkeiten von bis zu 10 Gbit/s möglich, aktuell liegen diese bei 1 Gbit/s.
3. FTTB (Fiber To The Building)
Fiber To The Building überträgt die Signale des Glasfaser-Internets nur bis zum Glasfaseranschluss des Gebäudes. Von dort werden die Daten dann per Kupferkabel weiterübertragen. Dadurch ist es langsamer als FTTH.
4. FTTC (Fiber To The Curb)
Fiber To The Curb ist mit VDSL gleichzusetzen, da es Glasfaser-Internet bis zum nächstgelegenen Verteilerkasten liefert. Von da aus geht es mit den alten Kupferleitungen vom Festnetz weiter. Je nachdem wie groß die Distanz zum Verteilerkasten ist, verringert sich die Qualität der Internetübertragung.
Übrigens: Als Überbegriff für die „Fiber To The…“ wird FTTX verwendet. Das steht für „Fiber To The X“, wobei ‚X‘ dabei der Endstation des Glasfaserkabels entspricht.
Die Vorteile von Glasfaser-Internet sind vielfältig, hier einmal das Wichtigste auf einen Blick:
Glasfaser-Vorteile gegenüber 5G
Ein Glasfaseranschluss bringt stabile, konstante Bandbreiten, während es bei 5G zu Geschwindigkeitsschwankungen kommen kann, da sich mehrere Personen eine Funkzelle teilen und das Auswirkungen auf die verfügbare Geschwindigkeit hat. Stabile Bandbreiten für Streaming und Co. können durch 5G nicht abgedeckt werden.
Tipp: Falls Sie mehr darüber erfahren wollen, können wir Ihnen unseren Artikel Mobilfunkstandard: 5G & Co. empfehlen.
Glasfaser-Vorteile gegenüber Kupferleitungen
Auf Kupferleitungen, dem Übertragungsstandard für DSL, verlieren übertragene Daten mit jedem Meter an Geschwindigkeit. Glasfaserleitungen hingegen sorgen bis zum Ziel für die verlustfreie Übertragung von sehr großen Datenmengen. Auch ist die Signalübertragung in Kupferkabeln anfälliger für elektronische Einflüsse oder Magnetfelder als Glasfaserkabel.
Glasfaser-Vorteile gegenüber Koaxialkabel (Coax)
Bei einem Internetzugang über das Kabel-TV-Netz (Antennen-, Sat- oder Koaxialkabel) müssen Sie sich den Zugang mit anderen teilen. Zu Zeiten, in denen viele Menschen in dem Netz unterwegs sind, lässt sich eine spürbare Einschränkung der Leistungen feststellen. Mit einem direkten Glasfaseranschluss kommt jederzeit die volle Leistung bei Ihnen an.
Aufgrund des stetig steigenden Bedarfs an schnellem Internet setzen wir auf einen gemeinsamen Ausbau des regionalen Glasfasernetzes mit Partnerunternehmen Glasfaser NordWest (GFNW). Unser Partnerunternehmen Glasfaser NordWest (ein Joint Venture der Telekom und EWE Tel) und wir kennen die Gegebenheiten von Bremen, Bremerhaven und umzu. Deswegen setzen wir auf einen gemeinsamen Glasfaserausbau, um Ihnen eine schnelle und stabile Internetversorgung zur Verfügung stellen.
Insbesondere aufgrund der intensiven Nutzung durch Homeoffice, Videotelefonie, Cloud-Dienste, Online-Gaming und TV-Streaming wächst der Bedarf an einer schnelleren, störungs- und verlustfreien Datenübertragungsrate weiter an. Deshalb ist der Glasfaserausbau so wichtig. Wenn Sie noch weitere Fragen rund um die Glasfaserprodukte haben oder sich persönlich von uns beraten lassen wollen, stehen wir Ihnen gerne zu Verfügung.
Je nachdem viele Personen Sie in Ihrem Haushalt sind und wie intensiv Sie das Internet nutzen, ist ein Glasfaseranschluss sinnvoll. Er verbessert die Internetnutzung für Gaming, Streaming etc. nachhaltig und so müssen Sie sich nicht in ein paar Jahren darum kümmern. Zusätzlich sind Immobilien mit Glasfaseranschluss beliebter als solche ohne.
Ein Leben ohne Internet ist heute nicht mehr vorstellbar und da immer größere Datenmengen für Streaming, Gaming und Homeoffice benötigt werden, braucht es Glasfaser-Internet. Weil die Leistungsfähigkeit nicht davon beeinträchtigt wird, wenn mehrere Menschen gleichzeitig im Netz unterwegs sind, ist das Potenzial von Glasfaserleitungen fast unbegrenzt und zukunftssicher.
Dies ist je nach Anbieter unterschiedlich. Oft kommt der Glasfaserausbau als Kombivertrag mit einem Versorgungsvertrag mit einer Mindestlaufzeit. In der Regel fallen dabei die Kosten für den Anschluss weg.
Nein. Weil durch das Glasfaserkabel nur Licht übertragen wird, kann es gar nicht zu elektrischer Strahlung oder Magnetfeldern kommen.
Für die Umwandlung des Glasfasersignals wird ein kompatibler Router benötigt. Sie können zum Glasfaseranschluss entweder eine Glasfaserbox von swb hinzubuchen oder ein eigenes Endgerät verwenden.
Sofern er für Glasfaser geeignet ist, können Sie Ihren eigenen Router weiterverwenden. Wir empfehlen einen modernen Router, der die neuesten Funkstandards nutzt, um sicherzustellen, dass die Glasfasergeschwindigkeit im Haus nicht verloren geht.
Häufig schwächen dicke Kellerwände und Zwischendecken das Signal des Routers. Um den Router an einer optimalen Stelle in Ihrem Haushalt zu platzieren, helfen Ihnen die Tipps aus unserem Artikel: Was ist WLAN?. Alternativ können Sie unseren swb Installationsservice in Anspruch nehmen. In der Premium-Version enthält unser Installationsservice sogar die Installation eines Kabelkanals an die optimale Stelle.
Sobald der Anschluss verlegt wurde, sollte es innerhalb weniger Stunden möglich sein diesen zu nutzen – vorausgesetzt es steht ein passendes Endgerät zur Verfügung. Falls es zu Problemen kommt, kontaktieren Sie gerne unseren Kundenservice.
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.