1958 wurde von der Deutschen Bundespost unter der Bezeichnung „Öffentlicher beweglicher Landfunkdienst“ (ÖbL) das erste Mobilfunknetz Deutschlands eingeführt. Dies war zu seiner Zeit das größte Mobilfunknetz der Welt. Die Gespräche wurden damals bei der Vermittlungsstelle noch von Hand vermittelt. Während der Mobilfunk lange Zeit nur für Gespräche genutzt wurde, überträgt er seit der Einführung des mobilen Internets auch Unmengen an Daten. Die Geschwindigkeit der Datenübertragungsrate spielte im Verlauf der Zeit daher eine immer wichtigere Rolle. So haben sich über die Jahre verschiedene Mobilfunkstandards gebildet. Doch wie funktioniert der Mobilfunk eigentlich? Welche Arten von Mobilfunkstandards gibt es? Und wofür steht 5G?
Inhalt:
Der Mobilfunk wird täglich von Milliarden von Menschen genutzt, doch wie funktioniert Mobilfunk eigentlich? Beim Mobilfunk werden Worte in Form von Daten mittels elektromagnetischer Wellen übertragen. Dies passiert je nach Mobilfunkstandard auf unterschiedlichen Frequenzen – zum Beispiel 900 Mhz. Denn Handys kommunizieren nicht direkt untereinander, sondern über Funkmasten (Basisstationen) und Vermittlungsstellen. Das Gesprochene wird in digitale Informationen umgewandelt und vom Handy zum nächsten Funkmast geleitet. Von dort werden die Informationen über die Vermittlungsstelle zu dem Funkmast, der sich am nächsten an der Empfangsperson befindet, übertragen. Beim Handy der Empfangsperson werden die Informationen dann wieder als Sprache ausgegeben.
Das alles passiert in Sekundenschnelle. Dafür wird ein gut ausgebautes Mobilfunknetz benötigt, damit es nicht zu Funklöchern kommt und alle Mobilfunknutzenden miteinander kommunizieren können. Und da jede Basisstation nur eine begrenzte Reichweite hat und nur eine bestimmte Zahl an Daten verarbeiten kann, ist sowohl der Aus- als auch Neubau von Mobilfunk-Stationen notwendig.
Der Mobilfunkstandard beschreibt die Regelungen und Normen, auf der die mobile Kommunikation aufbaut. Bei Smartphones und Tablets ist der Mobilfunkstandard am oberen Bildschirmrand zu sehen und gibt die Geschwindigkeit der Datenübertragungsrate an. Die erste Generation (1G) des Mobilfunkstandards waren die A-, B- und C-Netze, welche insgesamt von 1958 bis 2000 in Betrieb waren. Sie wurden vom 1992 eingeführten Mobilfunk 2G und dem 2000 eingeführten Mobilfunk 3G abgelöst.
Das ‚G‘ steht dabei für Generation. Der Mobilfunk 3G wurde 2021 abgeschaltet. Aktuell werden die Mobilfunkstandards 2G, 4G und 5G verwendet, wobei sich der Mobilfunkstandard 5G noch im Aufbau befindet. Es ist sogar schon die sechste Generation (6G) in Planung.
Tipp: Lange vor dem ersten Mobilfunkstandard wurde noch ganz anders kommuniziert. Falls Sie mehr über die ersten Schritte der Telefonie erfahren möchten, können wir Ihnen unseren Artikel Erfinder des Telefons empfehlen.
Was bedeutet GSM/2G?
Der 2G-Mobilfunk wurde 1992 eingeführt und dient heutzutage primär der Telefonie. Dieser wird auch als GSM, kurz für „Global System for Mobile Communication“, bezeichnet. Der 2G-Mobilfunk konnte schon für die Datenübertragung ins Internet genutzt werden. Er ersetzte letztlich die alten A-, B- und C-Netze und wurde früher auch viel als D-Netz bezeichnet. Später wurde das Signal über GPRS („General Packet Radio Service“) bzw. über das schnellere EDGE („Enhanced Data Rates for GSM Evolution“) übertragen.
Aber die maximale Datenübertragungsrate ist verglichen mit dem heutigen Mobilfunkstandard äußerst langsam. Dennoch funktioniert 2G in einer großen Anzahl von Ländern und gilt neben LTE als internationaler Mobilfunkstandard, weshalb es im Gegensatz zu dem 3G-Netz noch nicht abgeschaltet wurde. Die Nutzungsrechte für die Frequenzbereiche vom 2G-Netz laufen bis 2025 weiter. Was danach passiert, ist unklar.
Übrigens: Früher wurde der 2G-Mobilfunk auch als D-Netz bezeichnet, bis sich die Bezeichnung 2G durchsetzte. Falls Sie mehr über die Entwicklung mobiler Kommunikation erfahren möchten, können wir Ihnen unsere Artikel Das erste Handy sowie Das erste Smartphone empfehlen.
Was bedeutet UMTS/3G?
Der 3G-Mobilfunk, auch UMTS genannt, wurde im Jahre 2004 eingeführt und lief simultan mit GSM, dem 2G-Mobilfunk. UMTS steht für „Universal Mobile Telecommunication System“ und wird auch als Breitbandtechnik bezeichnet. Er ermöglichte eine schnellere Datenübertragungsrate als 2G. Dennoch wurde das letzte 3G-Netz im Jahr 2021 abgeschaltet, um Platz für die neueren Generationen 4G und 5G zu machen.
Was bedeutet LTE/4G?
Der 4G-Mobilfunk wurde 2010 eingeführt und wird auch als LTE bezeichnet. Aber was heißt LTE? LTE steht für „Long Term Evolution“ und wurde mit der Idee eingeführt, einen neuen internationalen Mobilfunkstandard zu kreieren. Genau genommen entspricht LTE auch nicht eins zu eins 4G, sondern 3.9G. 4G ist aber dasselbe wie LTE+, was hin und wieder auch „LTE Advanced“ genannt wird. Ein minimaler Unterschied zwischen 4G und LTE besteht also, jedoch wird im Allgemeinen LTE als 4G und 4G auch als LTE bezeichnet.
Was bedeutet 5G?
Der 5G-Mobilfunk ist der Nachfolger von dem Mobilfunk 4G, läuft auch über das LTE-Netz und wird seit 2020 aufgebaut. Noch ist dieser Mobilfunk kein Standard. Primär soll 5G für Industrie, Medizin und selbstfahrende Autos ausgebaut werden, da dort große und konstante Übertragungsraten wichtig sind. Denn das 5G-Internet ermöglicht eine bis zu 10-mal schnellere Datenübertragung als 4G. Deshalb wird ein großer Fokus auf den 5G-Ausbau gelegt. Bis 2025 soll der 5G-Netzausbau abgeschlossen sein, sodass dann auch über 99% der deutschen Bevölkerung Internet mit 5G nutzen können.
5G ist partiell seit Juli 2019 verfügbar. Ende 2022 konnten rund 80% der Menschen in Deutschland den Mobilfunkstandard 5G in der Theorie nutzen. Hierbei kommt es dann ganz darauf an, ob das jeweilige Smartphone sowie der Mobilfunkanbieter schon den Mobilfunkstandard unterstützen.
Tipp: Falls Sie über einen neuen Mobilfunktarif nachdenken, können Sie sich bei swb Mobilfunk über alle Konditionen informieren.
Eine Handystrahlung gibt es tatsächlich. Allerdings geht diese von jedem Handygerät und nicht wie hin und wieder behauptet nur von 5G aus. Die Handystrahlung besteht aus hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (Mikrowellenstrahlung) und ist allgemein bekannt. Sie kann unter bestimmten Umständen das Gewebe erwärmen, ist aber harmlos. Es gibt eine große Bandbreite an Studien zu 5G und der Strahlung, die von Handygeräten ausgeht. Wie häufig behauptet lässt sich jedoch keine Verbindung zwischen einer hohen Handynutzung und einem erhöhten Gesundheitsrisiko nachweisen.
Gibt es einen Grund zur Sorge?
Nein. Auf Basis der oben genannten Grundlage gibt es zurzeit bei Einhaltung der international festgelegten Höchstwerte keine Bedenken für gesundheitliche Beeinträchtigungen. Auf der Website vom Bundesamt für Strahlenschutz finden Sie bei Interesse trotzdem einige Empfehlungen zum Telefonieren mit dem Handy. Außerdem wird die Strahlungsleistung der Funkmasten von der zuständigen Bundesnetzagentur genaustens überwacht, gemessen und dokumentiert. In der Regel ist die als „5G-Strahlung“ titulierte allgemeine Handystrahlung also unbedenklich.
Kann ich trotzdem etwas tun?
Egal, ob beim Tragen in der Hosentasche, beim Halten in der Hand oder während des Telefonierens am Ohr – in Sachen Handystrahlung hilft es, den Abstand zum Gerät zu vergrößern. Dabei gilt: Verdoppeln Sie den Abstand zum Smartphone, verringert sich die Strahlung auf ein Viertel. Alternativ kann auch der Flugmodus des Smartphones aktiviert werden. Denn damit wird die Handystrahlung auch bei einem eingeschalteten Gerät nahezu unterbunden.
Tipp: Einfach mal das Handy ausschalten. Dies ist besonders über Nacht sehr empfehlenswert. Doch egal, ob Strahlung oder nicht: Das Handy öfter mal beiseitezulegen oder aktiv ein kleines Handy-Detox zu machen, kann guttun, da es die alltäglichen Ablenkungen durch das vielgenutzte Smartphonedisplay verhindert.
Handys kommunizieren nicht direkt untereinander, sondern über Funkmasten und Vermittlungsstellen. Beim Mobilfunk wird die gesprochene Sprache als digitale Daten mittels elektromagnetischer Wellen übertragen. Beim Handy der Empfangsperson werden die Informationen dann in Form von Sprache wiedergegeben.
Der international führende Mobilfunkstandard ist 2G (GSM). Ebenso ist 4G (LTE) recht weit verbreitet.
Aktuell gibt es 2G, 4G und 5G. 1G wurde zur Jahrtausendwende und 3G im Jahr 2021 abgeschaltet. Der Mobilfunkstandard 6G ist bereits in Planung.
EDGE steht für „Enhanced Data Rates for GSM Evolution“ und ist Teil des 2G-Netzes. Es wurde 2006 eingeführt und erhöhte damals die maximale Datenübertragungsrate für Mobilfunkgeräte. Teilweise wird es auch als 2,75G bezeichnet.
3G (UMTS) wurde u.a. abgeschaltet, da Frequenzbereiche für 4G und 5G gebraucht wurden. Außerdem wird 2G als internationaler Mobilfunkstandard genutzt, sodass 3G nicht mehr benötigt wurde. So kam es zur 3G-Abschaltung.
Mit 5G wird das Netz der fünften Mobilfunkgeneration bezeichnet. Das 5G-Netz baut auf dem bestehenden Mobilfunkstandard 4G (LTE+) auf. Das 5G-Internet hat höhere Datenübertragungsraten, geringere Latenzzeiten und eine verbesserte Kapazität.
5G-Vorteile:
5G-Nachteile:
Die sogenannte „5G-Strahlung“ ist die übliche Handystrahlung, die von allen Mobilfunkgeräten ausgeht. Sie wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz als unbedenklich deklariert. Auch wissenschaftliche Studien lassen auf keine Verbindung zwischen der Handystrahlung und Gesundheitsrisiken schließen.
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.