Die Telekommunikation verändert sich stetig. Während Telefongespräche früher außerhalb der eigenen vier Wände nur via Telefonzelle möglich waren, ist es heute ganz normal, auch unterwegs mit einem Mobiltelefon zu telefonieren. In den frühen Tagen des Telefonierens mussten Gespräche noch händisch verbunden werden, doch das erste tragbare Telefon und dessen Nachfolgermodelle revolutionierten dies nachhaltig. Das erste Mobiltelefon sah damals natürlich anders als die heutigen Modelle aus und wurde auch erst später „Handy“ genannt. Doch wer hat das erste Handy erfunden? Wann wurde das erste Handy erfunden? Wie ging es mit dessen Entwicklung weiter? Und warum heißt das Handy „Handy“?
Inhalt:
Das erste Handy der Welt wurde von Martin Cooper erfunden. Als er am 3. April 1973 das erste Mal in New York ein schnurloses Telefon nutzte, hielten ihn die Leute für verrückt. Denn bis dahin war kabelungebundenes Telefonieren noch völlig unbekannt. Aber später bekam Martin Cooper die Anerkennung als „Vater des Mobiltelefons“, die ihm für seine revolutionäre Erfindung zustand. Der Erfinder des Mobiltelefons entwickelte das erste Handy übrigens nicht im Alleingang, sondern in Zusammenarbeit mit Rudy Krolopp.
Martin Cooper
Der Erfinder des Handys, Martin Cooper, wurde am 26.12.1928 in Chicago geboren und ist ein amerikanischer Elektroingenieur. 1992 gründete er ArrayComm, eine Software-Company für kabellose Kommunikation. Als er das erste Handy erfand, arbeitete er bei Motorola in der Forschung und Entwicklung.
Das erste Gespräch
Das Martin Cooper Humor hat, zeigte er bei dem ersten Handy-Telefonat. Er rief nämlich die Bell Laboratories an – seine damaligen Konkurrenten.
Patent
Am 17. Oktober 1973 reichte Motorola das Patent Nummer 3.906.166 ein, doch es dauerte zehn Jahre, bis das erste kommerzielle Handy auf den Markt kam.
Übrigens: Falls Sie wissen möchten, wer Jahrzehnte vorher das erste Telefon erfunden hat, können wir Ihnen unseren Artikel Erfinder des Telefons empfehlen.
Mobiles Telefonieren
Das erste Handy hat viel verändert. Eine der wohl größten Veränderungen war die Möglichkeit, jede Person theoretisch permanent erreichen zu können, auch wenn das erste Handy selbst nur maximal 30 Minuten schaffte und es 10 Stunden lang aufgeladen werden musste. Davor war es üblich, sich von Telefonistinnen* verbinden zu lassen, in einer Telefonzelle zu telefonieren oder einen großen Telefonkoffer mitzuschleppen.
Klapp- & Schiebehandys
Das erste Klapphandy der Welt war zwar das Motorola StarTAC, doch das wohl bekannteste ist das Motorola RAZR V3. Es kam 2004 auf den Markt und verkaufte sich in den ersten zwei Jahren mehr als 50 Millionen Mal. Auch Siemens ist zeitweilig in das Handygeschäft eingestiegen: Mit dem Modell SL10 führte Siemens als erste Marke das Schiebehandy bzw. Slider-Telefon ein – nachhaltigen Erfolg auf dem Handymarkt brachte es dem Unternehmen jedoch nicht.
SMS
Warum telefonieren, wenn es auch schneller geht? Am 3. Dezember 1992 versendete der Ingenieur Neil Papworth die erste SMS („Short Message Service“) mit dem Inhalt „Merry Christmas“ und das „Simsen“ war geboren. Kurznachrichten zu verschicken ist bis heute gang und gäbe, allerdings eher über die modernen Messenger-Apps.
SMS-Eingabehilfe (T9)
Trotz der Geburt des Simsens war es nicht so einfach, sich auf den ersten Handys schnell und präzise auszudrücken. Denn jede Taste war mit 3-4 Buchstaben belegt. Daher musste durch mehrfaches Drücken einer Taste der richtige Buchstabe ausgewählt werden. So war die 2 mit den Buchstaben „abc“ belegt, die 3 mit den Buchstaben „def“ usw. Dank T9 („Text on 9 keys“) wurde dies vereinfacht. Indem pro Buchstabe die entsprechende Taste nur einmal gedrückt wurde, erkannte die Software die potenziellen Buchstabenkombinationen als Wörter und schlug diese vor. Nicht immer fehlerfrei, aber deutlich einfacher als vorher.
Beispiel:
Um das Wort „ich“ zu schreiben, mussten vor T9 folgende Tasten in sukzessiver Reihenfolge gedrückt werden: 44488844. Durch T9 konnte dies zu 484 vereinfacht werden.
Fotos & Videos
Durch die ersten Handys mit Kamera wuchs auch ein Bedürfnis, einzigartige Momente mit dem Handy festzuhalten und zu teilen. Anfänglich hatten die Kameras jedoch keine gute Auflösung. Dies änderte sich sich über die Jahre allerdings extrem – von einer Auflösung weit unter einem Megapixel hin zu modernen Handykameras, die heutzutage sogar direkt mit mehreren Linsen teilweise mit über 45 Megapixeln bestückt sein können.
Akkuleistung
Während moderne Smartphones oft nicht mal einen Arbeitstag durchhalten, hatten frühere Handys eine durchaus längere Akkuleistung. So hielt der Akku des Nokia 3310 aus dem Jahre 2000 bis zu 260 Std. – das entspricht fast 11 Tagen. Telefonieren mit dem Nokia 3310 ging bis zu 4 Std. am Stück, ohne den Akku aufladen zu müssen.
Mobiler Internetzugang
Das „World Wide Web“ war ab 1993 für Privatnutzende verfügbar. Das erste Mobiltelefon war allerdings bereits 1983 auf den Markt gekommen. Somit ist das erste Handy älter als das Internet. Das Nokia Communicator von 1996 war eines der ersten Handys mit Internetzugang. Die technische Weiterentwicklung von Mobiltelefonen und dem Internet ermöglichte letztlich bequemes Surfen für alle von unterwegs – wenn auch zunächst zu vergleichsweise sehr hohen Preisen.
Übrigens: Mehr zum Thema Internet erfahren Sie auch in unseren Artikeln Wie funktioniert Glasfaser-Internet? und Nachhaltige Suchmaschinen.
Vom ersten Handy bis hin zu den heutigen Smartphones hat sich viel getan. Nachfolgend finden Sie eine Liste mit einigen der bekanntesten Handymodelle:
Das erste Handy der Welt war das Motorola Dynatac 8000X.
Das erste Handy der Welt wurde von dem Amerikaner Martin Cooper 1973 erfunden.
1983 kam das 1973 erfundene Motorola Dynatac 8000X auf den Markt.
Das Motorola Dynatac 8000X kostete an die 4.000 US-Dollar.
Das erste Handy wog 800 Gramm und wurde aufgrund des hohen Gewichts auch „Knochen“ genannt.
Der Akku des Motorola Dynatac 8000X hielt wohl gerade einmal 20 Minuten.
In der ersten SMS, 1992 von Neil Papworth verschickt, stand „Merry Christmas“.
Die Geschichte des Handys begann 1973 mit Martin Cooper, als er das erste Handy erfand. Über die Jahre kamen immer mehr technische Neuerungen für die digitale Kommunikation hinzu und noch ist in Sachen Weiterentwicklung kein Ende in Sicht. Die digitale Welt wird sich weiter verändern und verbessern und mit ihr die Art wie wir miteinander kommunizieren.
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.