Ein Smartphone vereint Telefon, Taschenrechner, Webbrowser, Mediathek, Spielekonsole, Zeitmesser, Wecker, Navigationssystem und so vieles mehr. Im Grunde haben damit alle Besitzenden von diesem technischen Gadget jederzeit und überall Zugriff auf einen kleinen Supercomputer für unterwegs. Während die ersten mobilen Telefone noch klobige Geräte mit wenigen Funktionen waren, sind die modernen Smartphones elegant, haben tausende Features und passen in jede Hosentasche. Doch wann kam das erste Smartphone auf den Markt? Welche Features hatte das erste Smartphone? Und wann erschien eigentlich das erste iPhone?
Inhalt:
Die Antwort auf diese Frage ist nicht ganz eindeutig, denn sie hängt unmittelbar mit der Frage zusammen, was als erstes Smartphone bezeichnet wird. Ab wann gilt ein Mobiltelefon denn als Smartphone? Mobiltelefone gab es viele und auch die Auswahl bei den Smartphones wird immer mehr. Doch eines der Geräte stach heraus und wird rückblickend als erstes Smartphone der Welt bezeichnet: der Personal Communicator.
Der Personal Communicator von 1994, auch Simon genannt, wird als erstes Smartphone der Welt betitelt. 1992 wurde er vorgestellt und sollte Mobiltelefon und Computer vereinen. Es erlaubte neben SMS auch E-Mails und Faxe zu versenden, einen Kalender und ein Adressbuch zu verwalten sowie Spiele zu spielen. Es hatte keine physischen Tasten mehr und war somit auch das erste Handy mit Touchscreen. Rückblickend wird dieses Mobiltelefon als das erste Smartphone bezeichnet, aber den Begriff „Smartphone“ selbst prägte tatsächlich ein anderes Gerät.
Dieser wurde zuerst vom schwedischen Unternehmen Ericsson mit dem Ericsson R380 1999 eingeführt. Denn das Unternehmen bezeichnete ihre damalige Neuheit auf dem Mobilfunkmarkt als „smart phone“. Doch auch nach der Einführung des R380 war der Begriff „Smartphone“ nicht weit verbreitet und setzte sich erst später in den "Nullerjahren" durch, als die Handys mehr und mehr zu mobilen Supercomputern wurden.
Übrigens: Falls Sie mehr über die Entwicklung der Kommunikation erfahren möchten, können wir Ihnen unsere Artikel Erfinder des Telefons und Das erste Handy empfehlen.
Das Toshiba Camesse von 1999 hat nicht viel mit den modernen Smartphones zu tun, die wir heute kennen. Denn das erste Handy mit integrierter Kamera konnte lediglich telefonieren und Fotos machen – mehr nicht. Trotzdem war es offiziell das erste Kamerahandy und setzte damit den Grundstein für eine der fundamentalsten Funktionen moderner Smartphones.
Ein Vergleich der ersten Smartphones mit heutigen Smartphones zeigt, wie sich die Funktionen über die Jahre geändert bzw. enorm verbessert haben:
Smartphones damals
Smartphones heute
Der Glaube, dass Steve Jobs und Apple das erste Smartphone der Welt erfunden haben, ist weit verbreitet, aber nicht korrekt. Das allererste iPhone kam 2007 auf den Markt. Das erste Smartphone der Welt, der Personal Communicator Simon, war mit der Markteinführung 1994 jedoch deutlich früher dran. Das erste iPhone war auch nicht das erste Touch-Handy und trotzdem gilt das Apple iPhone als Revolution des Smartphonemarktes. Es verbesserte grundlegende Funktionen und fügte u.a. folgende fünf Neuheiten hinzu:
1. Fließendes Scrollen
Heutzutage unvorstellbar, aber die Möglichkeit auf dem Handy durch Wischen des Fingers nach oben oder unten fließend zu scrollen, gab es auf den ersten Smartphones nicht. Das iPhone brachte diese Innovation 2007 auf den Markt.
2. Multi-Touch-Screen
Wie bereits erwähnt, war das iPhone nicht das erste Touch-Handy der Welt, doch der Multi-Touch-Screen war revolutionär. Dank ihm war es möglich, dass das Gerät mehr als nur ein Finger registrierte und mehrere Berührungspunkte erkannte. So konnte z.B. durch Auseinanderziehen von Daumen und Zeigefinger auf dem Touchscreen in Bilder reingezoomt werden.
3. Mobiles Internet
Die Internetfunktion war ähnlich wie bei den ersten Handys auch bei den ersten Smartphones wenig ausgereift. Primär wurde das Internet nämlich genutzt, um E-Mails zu verschicken. Doch das erste iPhone setzte den Grundstein dafür, die komplette digitale Welt in die Hände der Nutzenden zu verlagern, sodass jede Person unterwegs das Internet nutzen konnte.
Tipp: Falls Sie mehr über den Kosmos des Internets erfahren möchten, können wir Ihnen unsere Artikel Wie funktioniert Glasfaser-Internet? und Nachhaltige Suchmaschinen empfehlen.
4. Keine physische Tastatur mehr
Die Verwirrung war anfangs groß, als Steve Jobs das erste iPhone der Welt vorstellte und es auf der Vorderseite keine physische Tastatur, sondern nur die Home-Taste hatte. Das erste iPhone hatte gerade einmal fünf Tasten: den Home-Button, zwei Lautstärke-Tasten, die „Stummschalten-Taste“ und die „Handy-sperren-Taste“. Doch der Vorteil davon war, dass auf der Vorderseite mehr Platz für den Multi-Touch-Screen war, der die physische Tastatur der Smartphones letztlich ersetzte.
5. Die Funktionsweise von Apps
Auch wenn der App Store von Apple erst 2008 eingeführt wurde, wurde schon 2007 der Grundstein für die Funktionsweise von Apps geliefert. Der Bildschirm war ohne physische Tastatur für damalige Verhältnisse sehr groß und das Betriebssystem iOS nutzte diese freigewordene Fläche voll aus. Durch das Tippen auf eine App, wurde diese geöffnet, wodurch dann im Interface der App fortgefahren werden konnte – ähnlich wie ein Doppelklick bei Anwendungen auf dem Computer.
Alle diese Funktionen waren bei den ersten Smartphones noch nicht entwickelt oder verbreitet, doch das erste iPhone machte sie massentauglich. Die Bedienung der Smartphones wurde damit durch ein Vielfaches einfacher.
Übrigens: Die Einführung des iPhones im Jahr 2007 führte zu einem Umbruch im Mobiltelefon-Markt, wodurch die Smartphones nennenswerte Marktanteile gewannen. Falls Sie noch nach einem passenden Tarif für Ihr Smartphone suchen, können wir Ihnen unseren Tarifvergleich empfehlen.
Erst mit der weiten Verbreitung der Smartphones entstand die ständige Erreichbarkeit von Freunden, Bekannten, Familienmitgliedern oder Kolleginnen und Kollegen*. Dazu brachten Smartphones einen permanenten Zugang zu allen Inhalten des Internets. Diese Veränderungen waren die Basis für den Alltag, wie wir ihn heute kennen.
1. Kommunikation
Durch Smartphones hat sich die Kommunikation verändert. Während mit den ersten Smartphones meist nur SMS und E-Mail als Kommunikationsmittel verfügbar waren, wird heutzutage eher selten eine klassische SMS verschickt. Hoch im Kurs stehen stattdessen unterschiedliche Messenger-Dienste. Doch nicht nur die Kommunikation via Text hat sich geändert, sondern auch die verbale Kommunikation über Distanz. Natürlich wird auch noch klassisch über das Smartphone telefoniert, aber ebenso kann es sein, dass die Kommunikation per Sprachnachrichten abläuft oder das Telefonat um eine Kameraübertragung ergänzt wird. Zusätzlich und teilweise auch ersetzend für Text werden Emojis, Sticker, GIFs und Memes genutzt. Die Kommunikation im Alltag ist also deutlich vielschichtiger geworden.
2. Social Media
Die digitale Welt von Social Media ist für viele Menschen ein fester Bestandteil des Alltags. Ohne das Smartphone würde es die Ausprägung, in der Social-Media-Netzwerke heutzutage genutzt werden, vermutlich nicht geben. Denn auch wenn Netzwerke wie Facebook bzw. Meta auch schon über den Webbrowser genutzt wurden, haben die Funktionen der modernen Smartphones es erst möglich gemacht, diese in so einem Ausmaß in den Alltag zu integrieren.
Dank der praktischen Smartphone-Apps kann immer und überall in die Welt von Social Media abgetaucht werden. Dies bringt ganz eigene Vorteile und Probleme mit sich. Die einen scrollen sich als passiv Nutzende durch die digitale Welt, während die anderen ihre eigenen Erlebnisse und Gedanken teilen. Doch wichtig ist, dass Social Media nicht die Realität widerspiegelt. Denn viele der Inhalte, die auf Social Media gezeigt werden, sind extra für diesen Kommunikationskanal aufbereitet, alltägliche Situationen sind oft geschönt. Trotzdem lassen sich mit Social Media Millionen von Menschen erreichen, sodass daraus Berufsbilder und sogar ein ganz eigener Wirtschaftszweig gewachsen ist.
3. Berufe
Die Industrie sowie die Dienstleistungsbranche bringen im Bereich der Kommunikationstechnik immer wieder neue Berufe hervor. Bei den ersten Smartphones ging es noch primär um die Soft- und Hardwareherstellung. Heutzutage sind die Karrieremöglichkeiten, die durch den Ausbau des Mobilfunks und die komplexen Smartphones entstanden sind, sehr zahlreich.
Es ergeben sich unter anderem folgende Berufe:
Tipp: Falls Sie mehr über die digitale Kommunikation und wie sie funktioniert wissen wollen, können wir Ihnen unseren Artikel Mobilfunkstandard: 5G & Co. empfehlen.
Es kann festgehalten werden, dass sich die Welt durch die ersten Smartphones stark verändert hat. Das erste iPhone legte wenig später den Grundstein für die Smartphones, wie wir sie heute als Smartphones verstehen – den transportablen und einfach zu bedienenden Supercomputer, der kaum einen digitalen Wunsch offen lässt. Dies kann im Ernstfall auch Konsequenzen wie Handynacken oder Handydaumen haben. Doch auch der Wunsch nach Social-Media- und Smartphone-Detox findet immer mehr Verbreitung. Menschen schalten ihre Smartphones ganz aus und versuchen mehr im Hier und Jetzt zu sein. Denn wie bei so vielem, ist auch bei der Smartphonenutzung ein gesundes Maßhalten wichtig.
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.