Grüne Kuppeln in grünen Landschaften – die Anzahl der Biogasanlagen in Deutschland ist in den letzten 17 Jahren rapide gestiegen. Der Grund: Ein erhöhter Bedarf nach nachhaltiger Energieerzeugung sowie die Verabschiedung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Denn dieses sieht seit 2004 Fördergelder für Biogasanlagenbetreibende vor. Aber wie funktioniert eine Biogasanlage überhaupt? Sind Biogasanlagen umweltfreundlich? Erfahren Sie hier mehr über die Funktion einer Biogasanlage und wieso die Produktion von Biogas umweltfreundlicher ist.
Inhalt:
Um zu verstehen, wie eine Biogasanlage funktioniert, ist es natürlich erst einmal wichtig zu wissen, was eine Biogasanlage überhaupt ist. Man kennt den Anblick der runden Becken mit gewölbtem Dach aus ländlichen Regionen. Sie stehen oft zwischen Wiesen und Feldern, da sie von dort ihre benötigten Ressourcen erhalten. Eine Biogasanlage dient nämlich der nachhaltigen Produktion von Strom und Wärme, indem organische Stoffe in energiereiches Biogas umgewandelt werden.
Dies erfolgt mithilfe der sogenannten anaeroben Vergärung, bei der pflanzliche und tierische Produkte in luftdicht abgeschlossenen Behältern von Bakterien abgebaut werden. Das entstandene Öko- bzw. Biogas kann für Strom und Wärme aufbereitet werden, während die zurückbleibende Biomasse einen wertvollen Dünger für die Landwirtschaft darstellt.
1. Sammlung und Vorbereitung
Das erste, was in einer Biogasanlage passiert, ist das Sammeln und Vorbereiten von Biomasse in der Vorgrube. Die hierfür verwendeten Einsatzstoffe können beispielsweise gezielt angebaute Energiepflanzen, Bioabfall oder Viehmist sein und werden Substrate genannt.
2. Gärprozess
Im nächsten Schritt gelangt die Biomasse in den Fermenter der Biogasanlage, wo sie mithilfe von Mikroorganismen luftdicht und wärmeisoliert zum Faulen gebracht wird. Hierdurch entsteht Biogas, ein Gemisch aus Biomethan und Kohlendioxid.
3. Trennung von Biogas und -masse
Während die vergorene Biomasse in das Gärreste-Lager kommt und direkt als Dünger verwendet werden kann, wird das entstandene Biogas in der Haube des Fermenters gespeichert. Hier wird es nach Gebrauch getrennt: für Strom und Wärme oder für die Einspeisung ins Erdgasnetz.
4. Biogasaufbereitung
Im Blockheizkraftwerk der Biogasanlage wird das Ökogas in einem Gasmotor verbrannt und anschließend zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Ein Teil der entstandenen Wärme wird zum Beheizen des Fermenters genutzt, während der Rest ins Nahwärmenetz eingespeist wird. Durch einen Generator wird das Biogas anschließend in Strom umgewandelt.
5. Herstellung von Biogas
Das letzte, was in einer Biogasanlage passiert, ist die Herstellung von Bioerdgas. Hierfür wird der Methangehalt des Biogases gesteigert, um es den Eigenschaften von gewöhnlichem Erdgas anzupassen. Somit kann es anschließend an Biotankstellen verwendet oder zur Einspeisung in Erdgasnetz genutzt werden.
Jetzt, wo deutlicher geworden ist, wie eine Biogasanlage funktioniert, stellt sich möglicherweise die Frage: Sind Biogasanlagen wirklich umweltfreundlich? Schon, aber leider nicht zu 100%. Beispielsweise entsteht durch den gezielten Anbau von Energiepflanzen ein großer Flächenbedarf, welcher nur wenigen anderen Pflanzen und Tieren Lebensraum bietet. Darüber hinaus können auch Sicherheitslücken und Unfälle in Biogasanlagen zu unkontrollierte Methanemissionen oder dem Austreten wassergefährdender Stoffe führen. Dennoch gibt es gute Gründe, die Produktion von Biogas als umweltfreundlich zu bezeichnen.
Vier Gründe pro Biogasanlagen:
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.