EMS steht für „elektrische Muskelstimulation“ (engl. electric muscle stimulation), seltener auch Elektro-Myo-Stimulation genannt, und ist ursprünglich eine Rehabilitationstechnik. Doch die elektrische Muskelstimulation gewinnt zunehmend an Popularität und gilt als Fitness-Trend. Sie soll ein Ganzkörpertraining für Sporttreibende jeden Levels sein, Körperfett reduzieren und einen Muskelaufbau dank Elektrostimulation bewirken. Aber funktioniert Muskelaufbau nur mit Strom wirklich? In diesem Artikel erfahren Sie mehr.
Lesezeit: 3 Minuten
Inhalt:
Die elektrische Muskelstimulation hat ihren Ursprung in der medizinischen Rehabilitation und wurde in den 1950er Jahren entwickelt, um Muskeln von Patientinnen und Patienten* zu stimulieren, die aufgrund von Verletzungen oder Erkrankungen eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit haben.
Bei der elektrischen Muskelstimulation tragen Trainierende einen besonderen, eng anliegenden EMS-Anzug, der mit Elektroden elektrische Impulse an die Muskeln sendet. In der Regel geben die Elektroden vier Sekunden lang elektrische Impulse mit Frequenzen von bis zu 150 Hertz ab, dies löst die Muskelkontraktion aus, und dann folgt eine kurze Pause, bis der nächste Impuls kommt. So werden die natürlichen Signale des Nervensystems an die Muskeln nachgeahmt und EMS hilft beim Muskelaufbau. Dabei gibt es zwei verschiedene Arten von elektrischer Muskelstimulation.
1. Passive elektrische Muskelstimulation
Die passive EMS-Variante wird oft in der Rehabilitation eingesetzt, falls eine gewöhnliche Bewegungseinschränkung vorliegt, um die entsprechenden Muskeln zu stimulieren. So wird der Muskel aktiviert, ohne dass die Person selbst eine aktive Anstrengung unternehmen muss.
2. Aktive elektrische Muskelstimulation
Die aktive EMS-Variante wird als Ergänzung zu körperlicher Aktivität verwendet. Dabei führt die Person aktive Übungen durch, während der EMS-Anzug die Muskelkontraktionen verstärkt.
Natürliches Muskelwachstum erfolgt durch eine regelmäßige Belastung, bei der die Muskeln durch Gewichte, Stretchbänder oder das eigene Körpergewicht gegen einen Widerstand arbeiten. Dabei entstehen mikroskopisch kleine Muskelschäden, die den Anpassungsprozess initiieren.
Diese kleinen Risse der Muskelfasern werden nach dem Training über Zeit wieder repariert, sodass der Muskel nach und nach wächst und größer wird. Durch gezielte Ernährung und ausreichend Schlaf neben dem Training kann der Muskelaufbau zusätzlich begünstigt werden.
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EMS-Vorteile:
EMS-Nachteile:
1. Langsam herantasten
Nutzen Sie die elektrische Muskelstimulation nicht öfter als 2x die Woche und nicht länger als 20 Minuten mit mindestens 72 Stunden Pause zwischen den Sitzungen. Dies verhindert Überbelastung und Erschöpfung der Muskeln.
2. Genug trinken
Trinken Sie vor und nach dem EMS-Muskelaufbau zuhause sowie im Fitnessstudio ausreichend Wasser, da der Körper während des Trainings Flüssigkeit verliert und diese wieder aufgefüllt werden muss.
3. Nur gesund trainieren
Verzichten Sie auf das Training, wenn Sie unter unmittelbarem Stress stehen, krank sind, Fieber haben, Alkohol getrunken haben etc. In solchen Fällen ist es besser, das EMS-Training auszusetzen, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
4. Training bei Schmerzen pausieren
Pausieren Sie das Training bei Muskelkater, Schmerzen oder anderen EMS-bedingten Nebenwirkungen. Diese können Anzeichen für eine Überbeanspruchung sein und sollten ernst genommen werden.
5. Nicht bei Schwangerschaft, Vorerkrankungen etc. trainieren
Für Schwangere, Menschen mit Herzrhythmusstörungen, Hauterkrankungen etc. ist EMS nicht geeignet. Bei all diesen Personen sind bei dem Training mit EMS ernste Probleme sowie Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen.
6. Unseriöse Herstellungsunternehmen meiden
Vermeiden Sie den Kauf von EMS-Geräten bei unseriösen Quellen, dies können z.B. Homeshopping-Kanäle sein. Achten Sie auf Zertifizierungen der Geräte und eine gute Qualität.
7. EMS-Anzug richtig anlegen
Achten Sie darauf, dass der EMS-Anzug richtig eingestellt ist und gut am Körper sitzt, um eine effektive Muskelstimulation sicherzustellen.
8. Training mit geschultem Personal
Ziehen Sie ggf. die Expertise von sportmedizinischem Personal zu Rate, um sicherzustellen, dass das Muskel-Stimulations-Gerät fachgerecht eingestellt ist und Ihre individuelle Belastbarkeit berücksichtigt wird.
9. Machen Sie zusätzliches Training
Wie bereits erwähnt ist die elektrische Muskelstimulation kein Ersatz für ausgiebigen Sport, der Muskeln, Ausdauer etc. trainiert. Vergessen Sie daher trotz EMS nicht das Konditions- und Koordinationstraining.
Das Muskeltraining mit Strom kann also unterstützend, aber sollte nicht die einzige Sporteinheit sein. Am besten funktioniert elektrische Muskelstimulation, wenn sie mit anderen Sporteinheiten kombiniert wird. Falls Sie statt Strom für Ihren Körper noch Strom für Ihr Haus benötigen, werfen Sie gerne einen Blick auf die große Strom-Auswahl von swb Strom.
Häufige Fragen und Antworten
Durch einen speziellen Trainingsanzug werden leichte Stromschläge durch die Muskeln geschickt. Diese erzeugen in den Muskeln eine Kontraktion, wie bei einem natürlichen Training. Durch Wiederholen werden die Muskeln also allein durch Stromschläge trainiert.
Je nach Fitnessstudio und Intensität variieren die Preise. Ein normales EMS-Training kostet ca. 25 € für eine 20-Minuten-Einheit.
Da manche Krankheiten gegen ein EMS-Training sprechen, sollten Sie vor dem Trainingsbeginn einen Arzt oder eine Ärztin* sowie geschultes Fachpersonal zu Rate ziehen. Dies gilt insbesondere für Schwangere, Menschen mit Herzschrittmachern, Implantaten, Epilepsie, Sensibilitätsstörungen, Hautproblemen etc.
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.