In den letzten Jahren hat neben dem herkömmlichen Einzelhandel ein interessantes Konzept an Popularität gewonnen: der Unverpacktladen. Dort werden Lebensmittel ohne Verpackungen verkauft, um Plastikmüll zu vermeiden und die Umwelt zu schützen. Nicht nur, weil Deutschland laut NABU fast den meisten Hausmüll pro Kopf in der EU produziert, ist das Konzept eine gute Sache. Doch woher kommt die Idee vom verpackungsfreien Laden? Wie funktioniert ein Unverpacktladen? Und welche Vor- und Nachteile bringt er mit sich? Alles Wissenswerte erfahren Sie in diesem Artikel.
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Ein Unverpacktladen ist ein besonderer Supermarkt, der darauf spezialisiert ist, Produkte ohne Einwegverpackungen anzubieten. Die Waren liegen nicht wie sonst üblich in Plastik verpackt, sondern lose und unverpackt im Laden und werden in Behältern oder Spendern angeboten. Aus diesen können sich die Kundinnen und Kunden* die gewünschte Menge selbst in Gläser oder Pfandbehältnisse abfüllen.
Das Sortiment eines Unverpacktladens hat sich über die Jahre deutlich erweitert. Typischerweise umfasst es Lebensmittel wie Getreide, Nüsse, Trockenfrüchte, Kaffee, Tee, Obst und Gemüse und Gewürze. Neben diesen unverpackten Lebensmitteln gibt es gerne auch Haushaltsprodukte wie Seife oder Waschmittel, Kosmetika sowie viele weitere unverpackte Produkte.
Die ursprüngliche Idee des Unverpacktladens stammt aus London. Dort wurde bereits 2007 der erste Laden dieser Art eröffnet, was den Startschuss für den weltweiten Trend gab.
In Deutschland gilt Marie Delaperrière als Pionierin der Unverpacktläden. Als sie nach Möglichkeiten suchte, nachhaltiger zu leben, stieß sie auf das Buch „Zero Waste Home“ von Béa Johnson. Davon inspiriert, eröffnete sie im Februar 2014 in Kiel den ersten Unverpacktladen Deutschlands.
Angefangen mit ca. 250 Produkten wuchs das Sortiment bis 2017 auf ungefähr 800 Produkte, die bis heute bevorzugt regional und in Bioqualität bezogen werden. Durch die Lizenzvergabe konnten in anderen Städten weitere Unverpacktläden eröffnet werden, die die Idee des verpackungsfreien Einkaufs weitertragen.
Um die Lebensmittel unverpackt einkaufen zu können, sollten alle Kundinnen und Kunden* eines Unverpacktladens eigene Gefäße oder Behälter mitbringen. Der Ablauf in einem solchen Laden ist in der Regel der gleiche – und zwar wie folgt:
Tipp: Damit nach Ihrem Einkauf nichts schlecht wird, sollten sie alle Lebensmittel richtig lagern. Für längere Haltbarkeit von Kühlprodukten zeigen wir Ihnen hier, wie der Kühlschrank richtig eingeräumt wird.
Durch den Einkauf in einem Unverpacktladen kann der Verbrauch von Plastikverpackungen drastisch reduziert werden. Denn gelangt das Plastik erstmal in die Natur, kann es ganze Jahrhunderte überdauern. Die meisten Lebensmittel in herkömmlichen Supermärkten werden mit oder in Plastik verpackt, welches mithilfe von Erdöl hergestellt wurde und die Umwelt schädigt. Insbesondere trifft dies dann zu, wenn es nicht recycelt oder fachgerecht entsorgt wird.
Selbst wenn eine fachgerechte Mülltrennung und Entsorgung des Plastiks stattfindet, so helfen Unverpacktläden dabei, den allgemeinen Plastikbedarf und somit die Plastikproduktion zu senken.
Übrigens: In unserem Artikel zeigen wir Ihnen neben allgemeinen Tipps und Tricks zur Müllvermeidung auch Möglichkeiten, wie Sie beim Einkaufen gezielt Müll vermeiden können.
Unverpacktladen – Vorteile:
Unverpacktladen – Nachteile:
Unverpacktläden bieten eine nachhaltige Alternative zum herkömmlichen Einzelhandel, indem sie Verpackungsmüll vermeiden und zu einem bewussteren Konsumverhalten beitragen. Solche Läden ohne Verpackungen gehen zwar mit einigen initialen Herausforderungen einher, sind aber grundlegend eine vielversprechende Möglichkeit, um das Klima zu schützen und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Falls es auch einen Unverpacktladen bei Ihnen in der Nähe gibt, wünschen wir Ihnen viel Spaß beim unverpackten Einkaufen!
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.