Der Bremer Friedenstunnel gilt als Symbol für Frieden und Toleranz. Der Tunnel der Hansestadt ist mit Mosaiksteinen verziert, enthält Friedensbotschaften in verschiedenen Sprachen und ist einer der bekanntesten Tunnel in Bremen. Aber wissen Sie, wie es zu der Initiative für den Tunnel kam? Wir klären Sie über die Hintergründe des Friedenstunnels auf.
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Inhalt:
1. Namensgebung
Noch bis 2015 trug der Tunnel den Namen Rembertitunnel, abgeleitet vom Bremer Erzbischof Rembert. Erst im September 2015 wurde er offiziell in Friedenstunnel umbenannt.
2. Wem gehört der Tunnel?
Der Tunnel gehört der Deutschen Bahn, wird aber vor allem durch Bremer Initiativen wie „Bremen setzt ein Zeichen e.V.“ mitgestaltet und gepflegt.
3. Texttafeln
Im Tunnel befinden sich 82 Texttafeln mit Weisheits- und Friedenstexten aus verschiedenen Kulturen, Sprachen und Religionen.
4. Mosaikfries
Zusätzlich zu den Texttafeln mit Friedensbotschaften ist der Tunnel mit einem beeindruckenden Mosaikfries von ca. 180.000 Mosaiksteinchen verziert. In dem Mosaikfries ist das Wort „Frieden“ in 135 verschiedenen Sprachen eingebaut.
5. Verkehrsstraße
Der Friedenstunnel liegt am Anfang der Parkallee, die bis zum Bremer Universum führt. Ebenso ist der Tunnel Teil der Bremer Fahrradstraße, die von den Bremer Wallanlagen über die Rembertistraße, Parkallee, Wachmannstraße und Hermann-Henrich-Meier-Allee bis zum Riensberg führt.
6. Internationale Anerkennung
Mittlerweile ist der Friedenstunnel auch international als Friedenszeichen bekannt geworden. Unter anderem auch, weil er 2022 als Teil des Jakobswegs für Pilgerinnen und Pilger* deklariert wurde.
Entstehung
Im 19. Jahrhundert hatte die Deutsche Bahn über dem noch nicht vorhandenen Tunnel die Bahnstrecken ausgebaut. Erst um 1891 wurde dann der Rembertitunnel fertiggestellt, um eine bessere Verbindung vom Bremer Bürgerpark in die Bremer Altstadt zu schaffen. Zusätzlich wurde dadurch der Verkehr durch den Bremer Tunnel am Hauptbahnhof entlastet.
Idee
Die Idee für die Umgestaltung zum Friedenstunnel stammt von Regina Heygster. Die Bremer Künstlerin wollte als Reaktion auf den Terroranschlag auf das World Trade Center in den USA am 11. September 2001 in Bremen ein Zeichen für Frieden setzen. So kam ihr die Idee für die Umgestaltung des Bremer Rembertitunnels. Heygster wollte etwas schaffen, dass Menschen verschiedener Kulturen und Religionen wieder näher zusammenbringt. Das Ergebnis ist der Bremer Friedenstunnel.
Der Friedenstunnel weist an der Vorder- und Rückseite religiöse Friedenssymbole mit Friedenszitaten auf. Auf der Seite zum Bremer Stern hin hängt über dem Tunnel eine weiße Taube mit dem Bremer Schlüssel – ein Symbol für den Wunsch nach Frieden.
Ebenso befinden sich dort eine Eiche und eine Palme aus Mosaiksteinchen. Sie stehen repräsentativ für verschiedenen Kulturen der Welt.
Die Seite zur Rembertistraße hin zeigt einen Lebensbaum, der in der Mythologie sowie in manchen Religion Himmel, Erde und Hölle verbindet und daher auch als Weltenbaum bezeichnet wird. Links und rechts vom Weltenbaum prangt der Schriftzug: „Verstehen ist das Tor zur Verständigung. Verständigung ist das Tor zum Verstehen.“
Im Tunnel selbst zieren blaue und weiße Mosaiksteinchen die Wände. Sie bilden ein Mosaikfries, das sich durch den ganzen Tunnel zieht. Ergänzt wird es durch die 82 Friedensbotschaften, die Psalme oder Gedichte aus verschiedenen Sprachen sind.
Durch die Arbeit des Vereins (Bremen setzt ein Zeichen) sowie durch das Engagement von Regina Heygster ist der früher dunkle und unansehnliche Tunnel mittlerweile eine kleine Bremer Sehenswürdigkeit geworden, die besonders bei Nacht ihre Schönheit zeigt. Denn dann erstrahlt der Friedenstunnel in bunten Regenbogenfarben, die das Zusammenleben verschiedener Kulturen, Sprachen und Religionen der Welt ausdrücken soll.
Übrigens: Für Ihre kontinuierliche Arbeit erhielt Regina Heygster am 14. September 2024 den Friedens- und Kulturpreis der Villa Ichon.
Der Friedenstunnel setzt ein wichtiges Zeichen für Frieden und Verständigung in der Welt. Mittlerweile ist er als auch international bekannt und zieht die unterschiedlichsten Menschen von außerhalb nach Bremen. Auch wir von der swb unterstützen das Projekt des Friedenstunnels und können einen Besuch des bunten Bremer Tunnels nur empfehlen.