Wer Fan von abwechslungsreichem und hochwertigem Sport ist, sollte sich die SIXDAYS BREMEN im Januar nicht entgehen lassen. Dieses Radsport-Event in Bremen verspricht für alle Teilnehmenden Adrenalin und Spannung pur – egal ob auf oder neben der Rennstrecke. Hier kommen alle auf ihre Kosten, denn das Programm der SIXDAYS BREMEN sorgt für Unterhaltung für Jung und Alt. Im Nachfolgenden erfahren Sie mehr darüber, was das 6-Tage-Rennen in Bremen genau ist.
Inhalt:
Das Bremer Sechstagerennen, die heutigen SIXDAYS BREMEN, ist ein traditionelles Radrennen. Es findet jährlich im Januar in der Bremer ÖVB-Arena über einen Zeitraum von sechs Tagen statt und zieht viele Menschen an. In dieser Wettkampfzeit treten die Sportlerinnen und Sportler* in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an. Zu den Highlights zählen u.a. das Zweier-Mannschaftsfahren (Madison Cycling) und das Rundenrekordfahren (166-Meter-Zeitfahren).
An den Start der SIXDAYS gehen internationale Profi-, Nachwuchs- und auch Amateurteams. Mit einer Länge von 166,6 Metern ist die Bremer 6-Tage-Rennen-Bahn eine der kleinsten, wegen der Kurvenerhöhung von 58 Grad allerdings auch eine der steilsten der Welt.
Doch nicht nur die SIXDAYS BREMEN sind für Radsport-Fans ein Begriff, denn Sechs-Tage-Rennen sind international erfolgreich. Den Anfang nahm dies im Jahr 1875, als im britischen Birmingham das erste Sechs-Tage-Rennen stattfand. Vier Jahre später wurde es erstmals in den USA und 1909 dann schließlich in Berlin ausgetragen. Ein Jahr später reihte sich Bremen als Veranstaltungsort ein. Im deutschsprachigen Raum finden seit einigen Jahren nur noch Sechs-Tage-Rennen in Bremen und Berlin statt.
Die SIXDAYS BREMEN sind das Event für den Radsport in Bremen. Die 58. Bremer SIXDAYS sind für den 10. bis 13. Januar 2025 (Freitag-Montag) geplant.
Tipp: Vielleicht schwingen sich nicht nur die Radprofis, sondern auch Sie im Januar auf das Fahrrad? Worauf Sie achten müssten, damit Sie möglichst sturz- und unfallfrei durch die kalte und dunkle Jahreszeit zu kommen, erfahren Sie in unserem Artikel Radfahren im Winter.
Die Wettbewerbe während der SIXDAYS BREMEN sind in verschiedene Gruppen aufgeteilt, in denen wiederum verschiedene Disziplinen von den Radfahrenden gemeistert werden müssen. Die Hauptgruppen bestehen aus den Männer- und Frauenwettbewerben und den Sprintwettkämpfen. Damit auch der Nachwuchs Wettbewerbsluft schnuppern kann, gibt es hier ebenfalls zwei einzelne Wettkampfgruppen:
Männerwettbewerbe:
1. Die große Jagd (Madison Cycling): Das Zweier-Mannschaftsfahren ist traditionell das zentrale Element bei einem Sechs-Tage-Rennen. Das erste Rennen mit Zweier-Teams gab es im New Yorker Madison Square Garden, weshalb diese Wettbewerbsform bis heute im Deutschen auch Madison oder Madison Cycling genannt wird. In dieser Disziplin zählen die meisten gefahrenen Runden. Alle Fahrer sind gleichzeitig auf der Bahn, wobei sich die beiden Partner eines Teams regelmäßig mit dem Schleudergriff ablösen. Dies ist eine Technik zur Übertragung der Bewegungsenergie bzw. des Schwungs vom abgelösten auf den ablösenden Fahrer. Die große Jagd dauert 45 Minuten, die Finaljagd sogar 60 Minuten.
2. Die kleine Jagd: Die kleine Jagd wird ebenfalls nach den Regeln des Madison Cyclings ausgetragen. Jedoch wird sie anders als die große Jagd über 30 Minuten oder in einer bestimmten Rundenanzahl gefahren.
3. 500-Meter-Zeitfahren: In dieser Disziplin fahren alle Profiteams nacheinander, um die beste Zeit über drei Runden zu erzielen.
4. Derny-Rennen: Diese Wettkampfart erhielt ihren Namen von dem Leichtmotorrad Derny. Das Derny-Rennen hat eine große Tradition bei den SIXDAYS BREMEN sowie bei allen 6-Tage-Rennen. Hierbei fahren die Radprofis im Windschatten dieses 7-PS-starken Leichtmotorrads mit zusätzlichem Pedalantrieb als Schrittmacher. Der dem Derny folgende Radsportler hat im Windschatten eine Kraftersparnis von 30 bis 40 %.
5. La-Ola-Sprint: Gegen Mitternacht fahren alle Fahrer hintereinander auf der obersten Bahnlinie und feuern das Publikum zu einer La-Ola-Welle an. Ist diese erst einmal in Gang gesetzt, sprinten die Fahrer um den Sieg.
6. Ausscheidungsfahren: Bei dieser Disziplin der SIXDAYS BREMEN nähern sich die Profifahrer vor der richtigen Zeitnahme bereits mit hoher Geschwindigkeit der Startlinie – wird diese überquert, läuft die Uhr. Dieser Start ist auch unter dem Namen „fliegender Start“ bekannt. Nach jeweils zwei Runden scheidet der Fahrer aus, der als letzter die Ziellinie überquert, entscheidend ist das Hinterrad. Gewinner ist derjenige, der am Ende als Einziger übrig bleibt.
7. Mannschaftsausscheidung: Alle Mannschaften gehen hier ins Rennen. Nach fünf Runden scheidet jeweils immer die letzte Mannschaft aus. Gewinner ist die Mannschaft, die als letzte im Rennen bleibt.
Frauenwettbewerbe:
Neben dem Madison Cycling und dem Ausscheidungsfahren gibt es in der Frauensparte zwei weitere Disziplinen:
1. Scratch: Dieses Rennen bei den SIXDAYS BREMEN ist ein Einzelfahren mit fliegendem Start über eine festgelegte Strecke. Es gewinnt die Fahrerin, die die meisten Runden zurückgelegt hat.
2. Punktefahren: Beim Punktefahren der Frauen wird in insgesamt fünf Wertungen gesprintet. Alle zehn Runden werden die Plätze 4, 3, 2 und 1 mit ein, zwei, drei und fünf Punkten belohnt. Schafft es eine Fahrerin, das Feld zu überrunden, erhält sie hierfür 20 Punkte gutgeschrieben. Wer zum Schluss die meisten Punkte auf dem Konto hat, ist Siegerin des Wettbewerbs.
Sprinterwettbewerbe:
Das Sprinterfeld besteht aus sechs männlichen Fahrern, die täglich in den folgenden Disziplinen antreten:
1. Punktefahren: Hier gibt es keinen Unterschied zu dem Punktefahren der Frauen im 6-Tage-Rennen Bremen.
2. Teamsprint: In dieser Disziplin bilden jeweils drei Fahrende eine Mannschaft. Der jeweils Vordere scheidet nach zwei Runden aus. So verläuft das Rennen über sechs Runden. Gestartet wird auf den gegenüberliegenden Geraden der Bahn.
3. Keirin: Hierbei handelt es sich um eine aus Japan stammende Variante des Sprints. Bei den SIXDAYS BREMEN treten sechs Radfahrende gegeneinander an. In den ersten Runden wird das Tempo auf bis zu 50 km/h durch einen Schrittmacher, wie zum Beispiel einem Derny, beschleunigt. Hat dieser die Bahn verlassen, treten die Wettkämpfenden in den eigentlichen Finalkampf ein.
4. Rundenrekordfahren (166-Meter-Zeitfahren): Diesen Wettbewerb tragen sechs Sprintende aus. Die ersten vier Runden dienen hierbei dem Aufbau von Tempo. Entscheidend ist dann die fünfte Runde, in der die Zeit gestoppt wird.
Nachwuchsrennen:
1. Elite-Cup: Hierbei handelt es sich um einen altersunabhängigen Nachwuchswettbewerb bei den SIXDAYS BREMEN. Die Radfahrenden stellen sich hier ebenfalls den Herausforderungen des Madison Cyclings, des Derny-Rennens und des Punktefahrens.
2. Andy-Kappes-Cup: Der U19-Nachwuchs muss sich in zwei Etappen auf der Strecke bewähren. Die Junioren-Teams treten dabei über 30 Minuten und über 45 Minuten an.
Am großen Finalabend präsentieren sich traditionell ebenfalls die Paracyclerinnen und Paracycler* und treten hier in einen spannenden Wettstreit.
Neben den sportlichen Highlights werden den Besuchenden auch musikalische sowie kulinarische Leckerbissen geboten:
Kidsday
Auch für die Jüngsten wird ein buntes Programm geboten. So findet traditionell der Kidsday statt. Dann kommen auch die Kleinsten voll auf ihre Kosten und können spannende Duelle auf der Rennstrecke erleben, sich bei tollen Mitmachaktionen austoben und aktuelle Fernseh- und Social-Media-Stars treffen.
Tag der Schulen
Außerdem lädt der Tag der Schulen Schülerinnen und Schüler* zu diesem besonderen Radsport-Event ein. Diese erhalten hier die Möglichkeit, die Rennen der Profis und Nachwuchsfahrenden live zu erleben, in den Rennpausen mit ihnen zu diskutieren und mehr über ihre sportlichen Erfahrungen zu hören.
Musik
Nach dem Rennen ist noch lange kein Feierabend – im Gegenteil! Während der SIXDAYS in Bremen treten auf Bühnen verschiedene Bands und DJs auf und sorgen auch abseits der Rennstrecke für eine aufgeheizte Stimmung.
Grünkohl essen
Bei Leistungssport darf gutes Essen nicht fehlen. Deshalb wird während der Wettkampfzeit im Januar, wie es die Bremer Traditionen und Bräuche vorgeben, selbstverständlich Grünkohl mit Pinkel bzw. Kasseler aufgetischt.
Übrigens: Der Grünkohl hat in Bremen und Umgebung eine lange Geschichte und wird in der Hansestadt sehr gerne verzehrt. Mehr über den Kohl und über seine Verbindung zur Stadt Bremen können Sie in unserem Artikel Kohlfahrt nachlesen.
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.