In der Stromversorgung dreht sich alles darum, wie Strom erzeugt, verteilt und verbraucht wird. Dabei steigt jährlich der Stromverbrauch und damit auch die Anforderungen an die Stromnetze. Damit das Netz weder überlastet noch unterversorgt ist, ist es essenziell zu wissen, wo wann wie viel Strombedarf herrscht und wo wann wie viel Strom in das Stromnetz eingespeist wird. Um diese Aufgabe zu vereinfachen, kommen sogenannte „Smart Grids“ ins Spiel.
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„Smart Grid“ bedeutet übersetzt „intelligentes Stromnetz“ und bezeichnet die clevere Koordination von Stromeinspeisung und -verbrauch des Stromnetzes. Denn durch wenige Kraftwerke werden Tausende von Haushalten versorgt. Der Strom für das Stromnetz wird primär durch Kraftwerke wie Wasserkraftwerke, Müllverwertungsanlagen etc. erzeugt. Doch durch den steigenden Fokus auf erneuerbare Energien, die sehr wetterabhängig sind, kommt es dabei vermehrt zu Fluktuation.
Tipp: Falls Sie mehr über erneuerbare Energiequellen erfahren möchten, können wir Ihnen unsere Artikel zu Biogasanlagen oder Windkraftanlagen empfehlen.
Das Smart Grid hilft dabei, dass die Netzstabilität gesichert ist, also die Produktion und der Verbrauch von Strom überwacht und koordiniert werden, damit das Stromnetz zu jeder Zeit weder zu viel noch zu wenig Strom zur Verfügung stellt. Bei der Berechnung von Verbrauch und Produktion beziehen intelligente Stromnetze im Gegensatz zu herkömmlichen Stromnetzen auch E-Autos, Photovoltaik-Anlagen, Smart Homes etc. von Verbrauchenden mit ein – so entsteht ein akkurateres Gesamtbild.
Tipp: Falls Sie mehr über erneuerbare Energiequellen erfahren möchten, können wir Ihnen unsere Artikel Wie funktioniert ein Wasserkraftwerk und Wie funktioniert Wasserstoff-Energie empfehlen.
Situation A
Die Menschen gehen morgens zur Arbeit. Die Haushalte verbrauchen dann fast keinen Strom und es kommt zu einem Energieüberschuss im Stromnetz.
Situation B
Die Menschen kommen von der Arbeit nach Hause und der Stromverbrauch der Haushalte steigt. Jetzt herrscht ein Energiemangel im Stromnetz.
Diese Situation regeln bereits Stromnetze, wo mithilfe von Sensoren genauestens bestimmt wird, wo wann wie viel Strom eingespeist bzw. verbraucht wird. Doch die immer größer werdenden Schwankungen des Stromnetzes müssen durch eine clevere Drosselung oder Umverteilung ausgeglichen werden. Dafür eignen sich Smart Grids sowie auch sogenannte Smart-Grid-Ready-Geräte.
Tipp: Um Geld und Energie zu sparen, sollten auch Sie Ihren Stromverbrauch im Auge behalten und Einsparmöglichkeiten nutzen. In folgendem Artikel finden Sie hilfreiche Tipps, um Strom zu sparen.
Prosument
Der Begriff „Prosument“ kommt von dem englischen Wort prosumer, was eine Zusammensetzung aus consumer und producer ist. Im Deutschen hat sich der Begriff „Prosument“ für Konsument und Produzent etabliert.
Prosumenten sind in dem Kontext der Stromerzeugung Personen, die sowohl Strom aus dem Stromnetz beziehen als auch selbst Strom generieren und einspeisen – sie konsumieren und produzieren.
Smart Grid Ready
Damit Prosumenten und netzbetreibende Unternehmen voneinander profitieren können, müssen die stromerzeugenden Geräte die „gleiche Sprache sprechen“. Dafür gibt es für Photovoltaikanlagen oder Wärmepumpen die Smart-Grid-Technologie „Smart Grid ready“. Diese weist auf SG-Ready-Schnittstellen hin wie z.B. Smart-Grid-Wärmepumpen, die bei Bedarf überschüssigen Strom speichern und auch ans Netz abgeben können.
Tipp: Finden Sie in unserem Online-Magazin heraus, wie eine Wärmepumpe funktioniert oder informieren Sie sich über eine private Solaranlage von swb solar komfort für Ihr Zuhause.
1) Kommunikation in beide Richtungen
Im Gegensatz zu traditionellen Stromnetzen, die in der Regel eine Einwegkommunikation von den Erzeugenden zu den Verbrauchenden aufweisen, ermöglicht ein Smart Grid eine Zweirichtungskommunikation. Dies gibt den Energieversorgungsunternehmen die Möglichkeit, Echtzeitinformationen über den Energieverbrauch zu sammeln und zu nutzen. So können sowohl Engpässe als auch Überlastungen noch besser vermieden werden.
2) Integration von erneuerbaren Energien
Smart Grids sind besser darin, erneuerbare Energiequellen wie z.B. Wind- und Solarenergie zu integrieren. Dies ist besonders wichtig, da diese Energiequellen wetterabhängig sind.
3) Erhöhte Energieeffizienz
Durch den Einsatz von fortschrittlicher Technologie können Energieverluste reduziert und die gesamte Energieeffizienz des Netzes verbessert werden.
4) Schnellere Fehlerbehebung
Auch Störungen oder Ausfälle können durch Smart Grids schneller erkannt und behoben werden – oft sogar bevor Verbrauchende sie bemerken.
5) Einbindung von Verbrauchenden
Auch Verbrauchende mit E-Autos, Smart Home o. Ä. werden mit in die Verantwortung genommen. Dies ermöglicht z.B. eine größere Umverteilung bei einer Strom-Überproduktion.
Tipp: Falls es doch mal zu einer Störung kommt und der Strom ausgeht, können Sie hier erfahren, was Sie bei einem Stromausfall tun können.
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.