LNG steht für „liquefied natural gas“ und bezeichnet Flüssigerdgas. Hin und wieder wird auch das französische Akronym GNL (gaz naturel liquéfié) verwendet. LNG ist klar, farblos, ungiftig und geruchsneutral. Darüber hinaus benötigt es keinen Druck für die Lagerung. Im Detail betrachtet handelt es sich bei LNG um herkömmliches aufbereitetes Erdgas, welches verflüssigt wurde. Denn während sich gasförmiges Erdgas nur via Rohrleitungen transportieren lässt, kann LNG per Schiff oder LKW über weite Strecken transportiert werden. Dazu wird das Erdgas nach der Förderung mit Hilfe von Kältetechnik heruntergekühlt und in seinen flüssigen Aggregatzustand gebracht. Doch wie wird Erdgas eigentlich gefördert? Wo wird LNG-Gas eingesetzt? Und welche Vor- und Nachteile hat das LNG-Gas?
Inhalt:
Erdgas enthält in der Regel eine Mischung aus Methan, schwereren Kohlenwasserstoffen, Stickstoff, Kohlendioxid, Wasser und Schwefelverbindungen und kann nur in Rohrleitungen transportiert werden. Damit der Transport erleichtert wird, kann das Erdgas verflüssigt werden – dies passiert mit Hilfe von Kryotechnik (Kältetechnik).
In diesem Prozess wird das gasförmige Erdgas auf bis zu -164 °C heruntergekühlt, sodass es seinen Aggregatzustand von gasförmig zu flüssig ändert. Das flüssige Erdgas, sprich LNG, kann anschließend per Schiff oder LKW zu den LNG-Terminals zur Weiterverwendung transportiert werden.
Übrigens: Die Hauptnationen, die LNG fördern, sind Australien, Russland, Kanada, Katar und die USA.
An einem LNG-Terminal legen mit Flüssigerdgas beladene LNG-Tanker an. Das LNG wird an den Terminals wieder in gasförmiges Gas umgewandelt (regasifiziert) und kann anschließend in das Gasnetz eingespeist werden.
Neben den stationären Terminals können spezielle Schiffe als schwimmende LNG-Terminals fungieren. Diese werden auch FSRUs genannt ("Floating Storage and Regasification Unit") und können das LNG auf dem Wasser in gasförmiges Erdgas umwandeln, sodass dieses an Land gebracht und in das Gasnetz eingespeist werden kann.
Andersherum kann theoretisch auch Erdgas via Rohrleitungen von einer Erdgasförderstätte zu den LNG-Terminals transportiert werden. Dort kann dann durch die Kryotechnik das Erdgas verflüssigt und für den Export oder die Betankung von Schiffen vorbereitet werden.
An den LNG-Terminals wird das flüssige Erdgas weiter verwertet.
Das Gas kann von dort aus auf mehrere Weisen genutzt werden:
Vorteile von LNG
Nachteile von LNG
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LNG soll primär als sogenannte Brückentechnologie genutzt werden. Das heißt, dass die LNG-Technologie nur übergangsweise verwendet werden soll. Allerdings könnte der Ausbau der Technologie dazu führen, dass diese doch längerfristig genutzt wird.
Deutschlands Ziel ist es, bis 2045 klimaneutral zu sein. Dazu zählt unter anderem, die Nutzung von LNG-Gas langfristig einzustellen. Die LNG-Terminals sollen jedoch weiter Verwendung finden und im Anschluss auf grünen Wasserstoff umgestellt werden.
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Erdgas befindet sich meist dort, wo auch Erdöl vorkommt, da die gleichen geologischen Prozesse Teil der Entstehung sind. Erdgas entsteht grob zusammengefasst nach folgendem Prozess:
LNG steht für „Liquefied Natural Gas“ und ist verflüssigtes Erdgas. Teilweise wird es auch GNL-Gas genannt (fr.: gaz naturel liquéfié).
LNG besteht aus bis zu 98% Methan und wird auf ca. −164° C heruntergekühlt, damit das Gas verflüssigt wird. Es ist geruchsneutral, ungiftig und nimmt 600-mal weniger Raum ein als gasförmiges Erdgas.
Im Vergleich mit dem im Schiffverkehr häufig genutzten Schweröl ist LNG umweltfreundlicher. Allerdings wird das genutzte Erdgas oft mit der umweltschädlichen Methode des Frackings gewonnen. Das im Gas enthaltene Methan ist zudem 25-mal umweltschädlicher als CO2. Zusätzlich muss von Fall zu Fall darauf geachtet werden, ob Gasleitungen oder der Transport per Schiff umweltfreundlicher sind.
Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven wurde am 17.12.2022 eröffnet. Weitere Terminals sind für Brunsbüttel, Stade und Lubmin geplant (Stand: Dezember 2022).
Ein LNG-Terminal ist eine Anlage, die verschiedene Aufgaben rund um das LNG-Gas erfüllen muss:
- Entladung & Beladung von Schiffen (LNG-Tankern)
- Lagerung
- Regasifizierung
- Einspeisung ins Erdgasnetz
- Weitertransport
CNG (Compressed Natural Gas) ist im Vergleich zu LNG ein gewöhnliches Erdgas, dessen Energiedichte durch Druck erhöht werden muss, weshalb es auch Druckerdgas genannt wird.
LPG (Liquefied Petroleum Gas) im Vergleich zu LNG ist verflüssigtes Propan bzw. ein Propan-Butan-Gemisch, welches schon bei Raumtemperatur und 8 bar flüssig wird.
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