Egal ob Pflanzen, Bäume, Tiere oder Menschen – sie alle könnten ohne eine bestimmte Ressource nicht überleben: Wasser. Denn Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Doch sauberes Wasser wird weltweit immer knapper. Um auf die Situation aufmerksam zu machen und etwas dagegen zu unternehmen, haben die Vereinten Nationen eine Unterorganisation namens „UN-Wasser“ (UN-Water) gegründet. Diese befasst sich mit den Wasserproblemen weltweit und veranstaltet dafür jährlich auch den Tag des Wassers bzw. den Weltwassertag. Aber was ist der Weltwassertag? Was soll er bewirken? Und warum gibt es weltweit Wasserknappheit?
Inhalt:
Der Weltwassertag (World Water Day) findet jedes Jahr seit 1993 unter einem anderen Motto statt. Seit 2003 wird er von der UN-Water organisiert und hat das Ziel, auf die große Bedeutung von Wasser als Ressource aufmerksam zu machen. In Deutschland findet zusätzlich zum weltweiten Wassertag die Wahl zum „Gewässertyp des Jahres“ sowie die Wahl zur „Flusslandschaft des Jahres“ statt.
Der Weltwassertag ist ein Ergebnis der Weltkonferenz von 1992, welche in Rio de Janeiro unter dem Thema „Umwelt und Entwicklung“ stattfand. Daraus entstand die UN-Water, welche sich zum Ziel gesetzt hat, dass alle Menschen sauberes Trinkwasser und angemessene Sanitäreinrichtungen haben. Der jährliche Tag des Wassers ist eine der Maßnahmen von der UN-Water und soll dazu beitragen, auch die Öffentlichkeit auf den weltweiten Wassermangel sowie die Probleme der Wasserversorgung aufmerksam zu machen.
Der Weltwassertag findet jedes Jahr unter einem anderen Leitsatz statt. 2023 hatte der Weltwassertag das Motto: „Voranschreitender Wandel“. 2024 steht der internationale Tag des Wassers unter dem Motto: „Wasser für den Frieden“.
Alle Infos zum Tag des Wassers 2024 im Überblick:
Wann ist der Weltwassertag?
Freitag, den 22. März 2024
Motto des Weltwassertags 2024
„Wasser für den Frieden“ (Water for Peace)
Wasserknappheit kann heißen, dass es zum einen grundsätzlich nicht genug Wasser gibt, zum anderen aber auch, dass die Infrastruktur für sauberes Wasser einfach nicht vorhanden ist. Denn Wasser an sich gibt es zwar reichlich, doch nur etwa 3% des gesamten Wasservorkommens ist Süßwasser – also im Idealfall trinkbares Wasser. Von diesen 3% ist wiederum ein Großteil in Polkappen und Gletschern gespeichert, sodass weniger als 1% des frei verfügbaren Wasservorkommens Süßwasserbestände sind. Diese werden wiederum immer stärker belastet – unter anderem durch folgende Dinge:
1. Wachsende Weltbevölkerung
Durch die wachsende Weltbevölkerung kommt es immer häufiger zu Wassermangel, weil einfach immer mehr sauberes Wasser benötigt wird.
2. Steigender Lebensstandard
Zusätzlich sorgt der steigende Lebensstandard dafür, dass oft grundsätzlich weniger nachhaltig mit Wasser umgegangen und mehr Wasser verschwendet wird.
3. Verändertes Konsumverhalten
Auch wenn es immer mehr Menschen gibt, die sich vegetarisch und vegan ernähren, hat der Fleischkonsum dennoch über die letzten Jahrzehnte zugenommen. Der Verzehr von 1 Kilo Rindfleisch verbraucht umgerechnet ca. 15.000 Liter Wasser.
4. Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden
Durch den vermehrten flächendeckenden Einsatz von Pestiziden und dergleichen wird das Grundwasser stärker belastet. Denn diese müssen in Kläranlagen aufwendig herausgefiltert werden.
5. Steigende künstliche Bewässerung
Nicht nur der Einsatz von Düngemitteln ist angestiegen, sondern auch die künstliche Bewässerung. Von kleinen Bewässerungsanlagen im Garten bis hin zur künstlichen Bewässerung von riesigen Golffeldern – steigende künstliche Bewässerung erhöht den allgemeinen Wasserverbrauch enorm.
6. Abholzung von Wäldern
Wälder sind unersetzlich für das ökologische Gleichgewicht und den Wasserkreislauf. Sie speichern eine Menge Wasser, kühlen das Klima und sorgen dafür, dass der Boden verwurzelt bleibt und schränkt somit die Wüstenbildung ein.
7. Häufiger auftretende Dürrephasen
Häufiger auftretende Dürrperioden tragen zu der weltweiten Wasserknappheit bei, da deutlich mehr Wasser als üblich verbraucht wird. Sind Ernten und die allgemeine Vegetation von der Dürre betroffen, so trägt dies wie erwähnt zur Wüstenausbreitung bei.
8. Wasserverschmutzung
Immer öfter wird das Grundwasser verschmutzt. Die geschieht zum einen wie erwähnt durch Pestizide, aber auch durch Giftstoffe und Öle. So kann ein Tropfen Erdöl bis zu 1.000 Liter Wasser verunreinigen.
9. Fracking
Beim Fracking wird Erdgas durch das Aufbrechen von Gesteinsschichten gewonnen. Dabei kommt ein Wassergemisch mit Chemikalien zum Einsatz, welches Wasser verbraucht und das Grundwasser chemisch verunreinigen kann.
Auch wenn der Weltwassertag jährlich auf diese Probleme aufmerksam macht, so sind die globalen Süßwasserbestände dennoch ernsthaft gefährdet. Anders als in Deutschland und anderen europäischen Staaten stellt die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser in manchen Regionen der Welt ein wiederkehrendes bzw. permanentes Problem dar. Bei swb hingegen wird regelmäßig die Trinkwasserqualität kontrolliert, das Leitungswasser trinken ist völlig bedenkenfrei möglich und gesund.
Neben dem Weltwassertag haben die Vereinten Nationen im Jahr 2015 die Agenda 2030 beschlossen. Darin enthalten sind die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals), die bis 2030 das Leben auf der Erde verbessern sollen. SDG 6, das sechste dieser Ziele, versucht unter anderem sauberes und bezahlbares Trinkwasser sowie angemessene und gerechte Sanitäreinrichtungen für alle zu garantieren. Denn nur durch gemeinsames Handeln kann sich die globale Wassersituation für alle verbessern.
Nicht nur am Weltwassertag, sondern auch darüber hinaus kann jeder Mensch helfen. Zum Beispiel lässt sich zu Hause sowie im Urlaub mit ein paar Tipps Wasser sparen und nachhaltiger einsetzen. Zusätzlich können Projekte und Vereine wie Viva con Agua, die sich für sauberes Wasser einsetzen, unterstützt werden.
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.