Wer sich durch die Innenstadt bewegt, der wird schnell die zahlreichen Teegeschäfte in Bremen bemerken. Denn Tee in Bremen hat nicht nur eine lange Tradition, sondern erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit. Dabei geht es inzwischen nicht nur um den mit Norddeutschland verbundenen Ostfriesentee, auch internationale Sorten und Traditionen haben längst Einzug gehalten. Doch wie unterscheiden sich diese voneinander? Woher kommt der Tee überhaupt? Und wo können Sie in Bremen Tee kaufen? Im folgenden Artikel finden Sie die Antworten.
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Ursprünglich war die Teepflanze nur im östlichen Asien beheimatet, besonders in den Ländern Myanmar, China und Indien. So ist China bis heute der mit Abstand größte Teeproduzent weltweit und stellt von rund 30 Millionen Tonnen, die pro Jahr hergestellt werden, etwa die Hälfte her. Mit fast 6 Millionen Tonnen liegt Indien auf dem zweiten Platz. Aber auch in Afrika, Südamerika und etwa der Türkei wird Tee produziert.
In den Herkunftsländern wird Tee schon seit Jahrtausenden konsumiert. Ursprünglich wurden die Blätter vermutlich gekaut oder als Gewürz verwendet. Das früheste bekannte Zeugnis von Tee als Getränk stammt aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. aus China. Nach Europa gelangte er allerdings erst im 16. Jahrhundert n. Chr.
Ab dem 18. Jahrhundert begann Tee seinen Siegeszug anzutreten – insbesondere auf den britischen Inseln. Die steigende Bedeutung des Teehandels lässt sich auch an Konflikten dieser Zeit deutlich erkennen. Die Boston Tea Party war beispielsweise eine Reaktion auf die Steuererleichterungen für den britischen Handel in Amerika und auch die Opiumkriege entstanden als Resultat eines Handelskonflikts zwischen Großbritannien und China wegen Tee.
In Bremen gibt es zahlreiche Teegeschäfte und Teestuben, in denen Sie eine hervorragende Auswahl an unterschiedlichen Teesorten finden können. Zu den Teeläden in Bremen zählen:
1. Betty Darling Company
Nicht in der Stadt, sondern ausschließlich im Online-Versandhandel finden Sie die Teesorten der Betty Darling Company. Dieses Bremer Teegeschäft bietet eigene Mischungen, sogenannte Blends, ebenso wie ausgesuchte Teesorten wie Assam und Darjeeling Tee an.
2. Bremer Gewürzhandel
Neben einer umfassenden Auswahl an Gewürzen finden sich auch Teesorten im Angebot des Bremer Gewürzhandels. Hier stehen spezielle Blends vom Gute-Laune-Tee bis zum Schietwettertee im Vordergrund.
3. Buddhawelt Bremen
Bei diesem Teegeschäft im Bremer Viertel finden Sie ausschließlich Biotee im Sortiment. Nachhaltigkeit und Nähe zu den Produzierenden wird hier großgeschrieben. Neben klassischen asiatischen Teesorten gibt es hier auch schickes Teegeschirr.
4. Hemken Kaffee
Obwohl Hemken Kaffee, wie der Name verrät, zu den Kaffeeröstereien in Bremen zählt, gibt es hier auch Tee zu erstehen. Sowohl aromatisierte als auch nicht-aromatisierte Sorten gehören zum breiten Sortiment.
5. Kassiopeia
In der Bismarckstraße bietet Kassiopeia hochwertigen Tee aus aller Welt an. Neben dem umfangreichen Sortiment finden Sie im urigen Ladengeschäft zudem ein Angebot an Kaffee und Edelsteinen.
6. MyCupOfTea
Mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit und faire Produktionsbedingungen startete dieser Onlinehandel mit Tee aus Bremen. Inzwischen werden die Tees deutschlandweit in unterschiedlichen Ladengeschäften verkauft, in Bremen z. B. auch in ausgesuchten Supermarktfilialen.
7. Tea Merchant Freddy & Sons
Tea Merchant Freddy & Sons ist ein traditionsreiches Teefachgeschäft, welches seit Jahrzehnten zu Bremens Tee-Szene gehört. Die Geschäfte in der Pappelstraße und der Wachmannstraße bieten eine vielfältige Auswahl an. Das Sortiment wird durch Kaffee, Kakao, Teezubehör und handgemachte Pralinen wunderbar ergänzt. Außerdem bieten sie regelmäßig eigene Tee-Seminare an.
8. Tee Boutique & Teestübchen
Nicht nur ein Ladengeschäft, sondern auch ein Teehaus im Bremer Schnoorviertel bietet das Bremer Teestübchen. Hier können Kundinnen und Kunden zwischen zahlreichen Sorten wählen und bekommen dazu passendes Gebäck und andere Speisen. Ein besonderes Highlight ist der original britische Afternoon Tea inklusive hausgemachter Scones und Clotted Cream. Die im Teestübchen erhältlichen Teesorten, die Marmeladen, Clotted Cream und passendes Teegeschirr sind außerdem in der nahen Tee Boutique zu erwerben. So können Sie auch zuhause den Afternoon Tea genießen.
9. TeeGschwendner
TeeGschwender ist eine Teehandelskette mit zahlreichen Filialen in Deutschland. Die Verkaufsstelle von TeeGschwender in Bremen befindet sich in der Obernstraße. Im umfassenden Sortiment finden sich auch spezielle Tees für Bremen wie etwa der Stadtmusikanten-Tee oder die Bremer Rarität.
10. Teehandelskontor Bremen
Auch das Teekontor aus Bremen ist überregional vertreten, bis nach München hat es die Kette inzwischen geschafft. Hier können Sie Porzellan, Liköre und Teegebäck erwerben.
Tee ist bekanntlich nicht gleich Tee, denn es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Sorten. Grundsätzlich stammen alle Teesorten von der gleichen Pflanze, der Teepflanze Camellia sinensis. Der Unterschied verschiedener Teesorten liegt jeweils in der Weiterverarbeitung. Diese kann sich bezüglich der Lagerung und Trocknung oder bei einigen Sorten auch in puncto Erhitzung unterscheiden.
1. Schwarzer Tee
Am intensivsten im Geschmack ist der schwarze Tee. Hierzu gehören bekannte Sorten wie die indischen Assam Tees und Darjeeling Tees, Ceylon Tee aus Sri Lanka und auch der geräucherte Lapsang Souchong aus China. Zu den gemischten Varianten, den sogenannten Blends, zählt zum Beispiel der English Breakfast Tea. Die bekannteste aromatisierte Variante ist der Earl Grey Tee, dem Bergamottenöl hinzugefügt wird. Auch der Masala Chai aus Indien setzt sich aus schwarzem Tee und Gewürzen zusammen.
Zubereitet wird schwarzer Tee mit kochendem Wasser bei relativ kurzer Ziehzeit von meist zwei bis drei Minuten.
Übrigens: Chai bezeichnet keine Teesorte, sondern ist schlicht das indische Wort für Tee.
2. Oolong
Zwischen grünem und schwarzem Tee lässt sich der Oolong Tee verorten. In manchen Ländern wird er auch als dunkelgrüner oder blauer Tee bezeichnet. Der Herstellungsprozess ist oft etwas aufwendiger als bei anderen Sorten, da Schritte wiederholt werden, um bestimmte Reifegrade zu erreichen und dadurch komplexere Geschmäcker zu fördern. Er gilt daher häufig als eine Sorte für Genussbegeisterte.
Der Geschmack reicht von leichten, fruchtigen Varianten zu starken Räucheraromen. Auch in der Zubereitung variiert der Oolong Tee, Ziehzeiten reichen von einer Minute bis zu fünf Minuten, die Wassertemperatur von 80 bis 95 °C.
3. Grüner Tee
Grüner Tee erfreut sich besonders im östlichen Asien großer Beliebtheit. Oft werden dem Tee gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben, die aber bisher nicht belegt werden konnten. Trotzdem sorgt das leichte, angenehme Aroma des Tees für die perfekte Entspannung. Ebenso gehören Matcha und Sencha Tee zu den grünen Tees, wobei hierzulande zweifellos der japanische Matcha Tee am bekanntesten ist. Da der Tee zu einem Pulver zerstoßen wird und dadurch an Haltbarkeit verliert, gehört er in der Regel zu den teureren Sorten.
Zu hohe Temperaturen und zu lange Ziehzeiten lassen grünen Tee bitter werden. Daher wird er bei Temperaturen zwischen etwa 60 und 88 °C zubereitet und zieht zwischen einer halben und drei Minuten. Höherwertige grüne Tees ziehen in der Regel kurz und vergleichsweise kühl und können sogar mehrfach aufgebrüht werden.
4. Gelber Tee
Gelber Tee ist dem grünen Tee recht nahe verwandt. Allerdings wird er so produziert, dass das grasige Aroma des grünen Tees in den Hintergrund rückt oder ganz verschwindet. Bekannte Varianten sind der chinesische huángchá und der koreanische hwangcha. In der Zubereitung verhält sich gelber Tee ähnlich wie grüner Tee.
5. Weißer Tee
Am jüngsten und am wenigsten bearbeitet ist der weiße Tee. Er ist am nächsten am natürlichen Aroma der Teepflanze. Allerdings besteht international wenig Einigkeit über die genaue Definition dieser Sorte. Hierzulande findet man z. B. Shou Mei Tee, der allgemein als weißer Tee klassifiziert wird. Zubereitet wird weißer Tee ähnlich wie grüner Tee.
6. Rooibos, Früchte- und Kräutertee
Großer Beliebtheit erfreuen sich auch der südafrikanische Rooibos sowie diverse Früchte- und Kräutertees. Genaugenommen handelt es sich bei diesen allerdings nicht um Tee, da in der Regel keine Blätter der Teepflanze zur Herstellung verwendet werden. Aufgrund des ähnlichen Lager- und Zubereitungsprozesses werden sie aber als Tee bezeichnet und sind meist auch in Teeläden und Teehäusern erhältlich.
Wie Tee getrunken wird, ist ebenso variantenreich, wie die Teesorten selbst. Vielerorts haben sich eigene Teekulturen gebildet und richtige Rituale hervorgebracht, um das Getränk zu genießen. Besonders bekannt sind hierzulande die folgenden:
Ostfriesentee
Zwar wird Tee auch fertig unter der Bezeichnung Ostfriesentee verkauft, genaugenommen bezeichnet der Begriff aber eine bestimmte Art, den Tee zu trinken. Dafür wird zunächst Kandiszucker (norddeutsch: Kluntje) in die Tasse gegeben. Anschließend wird dieser mit heißem, schwarzem (und häufig sehr kräftigem) Tee übergossen. Anschließend wird vorsichtig mit einem Löffel Sahne in den Tee gegeben. Der Tee wird nicht umgerührt und es bilden sich die bekannten Sahnewolken. So bildet sich bei jedem Schluck ein anderes Geschmackserlebnis.
Britischer Tee
Tee zählt in Großbritannien und Irland als Nationalgetränk. Besonders bekannt ist hier der Afternoon Tea. Dabei handelt es sich nicht nur um das Getränk, sondern um eine ganze Mahlzeit. Typischerweise werden auf einer Etagere Sandwiches, Scones mit Clotted Cream und Marmelade sowie süßes Gebäck serviert.
Für die Teesorten gibt es keine genauen Vorgaben, schwarzer Tee überwiegt allerdings. Zur Etikette gehört in der Regel etwas formellere Kleidung. Der Tee wird nicht geschlürft und es wird auch nicht gepustet, sondern abgewartet, bis der Tee ausreichend abgekühlt ist. Wird Tee nicht mit einer Mahlzeit getrunken, sondern beispielsweise in einer Sitzecke mit einem kleinen Beistelltisch, ist es in der britischen Teekultur zudem wichtig, nicht nur die Tasse, sondern immer auch die Untertasse vom Tisch zu nehmen und unter die Teetasse zu halten.
Tipp: Die richtige Etikette zu kennen, ist in vielen Situationen des Lebens von Vorteil. Erfahren Sie in unserem Beitrag mehr über die richtige Knigge für den Alltag und den Beruf.
Japanische Teezeremonie
Regelrechte Teezeremonien gibt es im östlichen Asien, insbesondere in Japan. Hier wird das korrekte Teetrinken als regelrechte Kunstform gefeiert. Verwendet wird hierbei Matcha, der mit speziellen Utensilien hergestellt wird. So wird etwa der pulvrige Tee mit einem häufig als Besen bezeichneten Rührstab mit dem heißen Wasser vermischt. Für die japanische Teezeremonie werden außerdem Becher statt Tassen verwendet. Traditionelle Kleidung ist keine Pflicht, wird aber gerne in touristischen Kontexten verwendet.
Türkischer Tee
Die Türkei weist den weltweit höchsten Teeverbrauch pro Kopf auf. Entsprechend gibt es in der Türkei eine ausgeprägte Teekultur. Traditionellerweise wird in zwei aufeinander gesteckten Kannen der türkische Tee zubereitet. In der unteren wird das Wasser gekocht, während darüber zunächst die Teeblätter dünsten. Anschließend können diese mit einer beliebigen Menge Wasser aufgegossen und der Tee so nach individuellem Geschmack stärker oder schwächer zubereitet werden. Serviert wird er in eigens gefertigten Teegläsern, zum Teil werden kleine Zuckerwürfel hinzugefügt und süßes Gebäck gereicht.
Tee kann das ganze Jahr über getrunken werden, ist aber besonders ein Getränk für die kalten Jahreszeiten. Damit Sie es sich zuhause mit einem Tee richtig bequem machen können, haben wir noch ein paar Ideen für Sie, wie Sie das Raumklima verbessern und es sich schön hyggelig machen können.
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