Das Internet ist Teil unseres Alltags geworden und erleichtert dabei nicht nur hilfreich, sondern oft schlicht notwendig für die Bewältigung von Aufgaben. Doch durch die Digitalisierung haben sich auch die Gefahren des Internets vermehrt: Cyberkriminalität, Datenschutzverletzungen, Online-Scam und weitere schädliche Betrugsmaschen. Diese Gefahren lauern nicht nur im Darknet, sondern auch beim alltäglichen Surfen im Internet. Daher ist es wichtig, wachsam zu sein und zu wissen, wie man sich schützen kann. Wir zeigen Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie Gefahren vorbeugen.
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Im Internet gibt es viele Gefahrenquellen, deren Kenntnis der erste Schritt zu mehr Sicherheit im Netz ist. Im Allgemeinen wird bösartige Software als „Malware“ (malicious software) bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Sammelbezeichnung für schädliche Softwareprogramme, die entwickelt wurden, um unerlaubt Aktivitäten auf einem fremden Computer, Mobilgerät oder Netzwerk auszuführen. Dies sind die wichtigsten Arten von Malware:
1. Was ist Spam?
Spam bezieht sich auf unerwünschte und oft massenhafte Junk-E-Mails oder Nachrichten, die häufig Werbung für Produkte, Dienstleistungen oder betrügerische Angebote enthalten. Ebenso kann Spam auch schädlichen Code oder Links zu gefährlichen Webseiten enthalten.
2. Was ist Phishing?
Phishing ist eine Methode, die von Cyberkriminellen verwendet wird, um persönliche Informationen wie Benutzernamen, Passwörter, Kreditkartendaten etc. zu stehlen. Dabei geben sich Kriminelle als vertrauenswürdige Quelle wie eine Bank, ein soziales Netzwerk oder eine Regierungsbehörde aus und kreieren gefälschte E-Mails, Nachrichten oder Websites, die den Eindruck erwecken, legitim zu sein. Die Opfer werden dann dazu verleitet, sensible Informationen preiszugeben.
3. Was ist Adware?
Adware ist eine Software, die in der Regel kostenlos angeboten wird, aber Anzeigen in Form von Pop-ups, Bannerwerbung oder automatisch abgespielten Videos auf dem Computer anzeigt. Adware ist meist nur nervig, aber einige Formen können auch persönliche Informationen sammeln und an Dritte senden.
4. Was ist Spyware?
Spyware ist schädliche Software, die heimlich und ohne Zustimmung des Nutzenden auf einem Computer installiert wird, um sensible Informationen wie Passwörter zu sammeln.
5. Was ist ein (Computer-)Wurm?
Ein Wurm ist ein schädliches Programm, das sich selbstständig auf Computern und Netzwerken ausbreiten kann, ohne dass menschliche Interaktion erforderlich ist. Im Gegensatz zu anderer Malware benötigen Würmer keine Dateien oder Programme, um sich zu replizieren. Würmer können die Leistung eines Netzwerks stark beeinträchtigen und große Schäden verursachen, da sie sich schnell ausbreiten und Ressourcen verbrauchen.
6. Was ist ein Trojaner?
Ein Trojaner, auch trojanisches Pferd, ist eine schädliche Software, die sich als nützliche oder legitime Anwendung tarnt. Wenn eine Person den Trojaner auf ihrem Gerät ausführt oder installiert, ermöglicht sie Cyber-Kriminellen Zugriff auf ihr System. Trojaner können dazu verwendet werden, Daten zu stehlen, weitere schädliche Software zu installieren oder das betroffene Gerät zu übernehmen.
7. Was ist eine Ransomware?
Ransomware ist eine gefährliche Art von Malware, die die Dateien oder sogar das gesamte System einer Person verschlüsselt. Für die Entschlüsselung wird dann ein Lösegeld verlangt. Opfer von Ransomware werden erpresst, ihr Geld an Cyber-Kriminelle zu zahlen, um die persönlichen Daten zurückzuerhalten. Jedoch ist eine Zahlung des Lösegeldes keine Garantie dafür, dass die Daten tatsächlich entschlüsselt werden. Ransomware kann verheerende Auswirkungen auf Unternehmen und Privatpersonen haben.
8. Was ist ein Rootkit?
Eine der größten Gefahren im Internet ist das Rootkit. Damit können sich Cyber-Kriminelle unbemerkt auf dem Computer anmelden und Administrationsfunktionen ausführen. Das Rootkit verhindert, dass die betroffene Person etwas von den illegalen Zugriffen auf den eigenen Computer bemerkt. Durch das Rootkit können gefährliche Programme versteckt werden, die beispielsweise Passwörter, Betriebsgeheimnisse, Tastatur- und Mauseingaben oder Kreditkarteninformationen ausspionieren.
Übrigens: Eine weitere bekannte Cyber-Attacke, die jedoch keine Malware ist, ist der „(Distributed) Denial of Service“, auch DDoS-Attacke genannt. Dabei wird ein Server gezielt mit so vielen Anfragen bombardiert, bis er überladen wird und das System im schlimmsten Fall zusammenbricht. Dadurch stürzt der Server und meist auch die Webseite ab, wodurch großer finanzieller Schaden verursacht werden kann.
1. Halten Sie Ihre Software aktuell
Halten Sie Ihr Betriebssystem, Ihre Anwendungen und besonders Ihren Browser stets auf dem neuesten Stand, denn Software-Updates schließen häufig bekannte Sicherheitslücken. Für sichereres Surfen im Internet sollten Sie Ihre Programme also stets updaten.
2. Installieren Sie ein Antivirenprogramm
Auch wenn der bereits integrierte Virenschutz von Betriebssystemen sehr gut ist, installieren Sie sicherheitshalber eine vertrauenswürdige Antivirensoftware und halten Sie sie regelmäßig aktuell.
3. Nutzen Sie unterschiedliche Benutzerkonten
Legen Sie unterschiedliche Benutzerkonten an und verzichten Sie, falls möglich, auf eine Nutzung des Geräts mit Administratorrechten. Fangen Sie sich eine Malware ein, erschwert ihr dies, die volle Kontrolle über Ihr System zu erlangen.
4. Nutzen Sie starke Passwörter
Verwenden Sie komplexe und einzigartige Passwörter für Ihre Benutzer- und Online-Konten und ändern Sie diese regelmäßig für verbesserte Sicherheit im Web. Ein Passwort-Manager kann bei der Verwaltung sowie der Generierung starker Passwörter helfen.
5. Nutzen Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung
Eine Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA) funktioniert so: Melden Sie sich bei einem Online-Service an, müssen Sie Ihre Identität – meist via Smartphone – bestätigen, bevor Sie angemeldet werden. Die Zwei-Faktor-Authentisierung verlängert zwar bei jedem Einloggen den Anmeldeprozess, sorgt aber für eine erheblich höhere Internetsicherheit.
6. Loggen Sie sich aus
Sind Sie auf Webseiten dauerhaft angemeldet und werden Opfer einer Malware-Attacke, werden Ihre Konten mit hoher Wahrscheinlichkeit in Mitleidenschaft gezogen. Loggen Sie sich daher regelmäßig aus. Zusätzlich können Werbetreibende Daten sammeln, wenn Sie parallel auf anderen Webseiten eingeloggt sind.
7. Sichern Sie Ihr Netzwerk
Setzen Sie eine Firewall ein, um den Zugang zu Ihrem Netzwerk zu kontrollieren, und verwenden Sie sichere WLAN-Passwörter, um unbefugten Zugriff zu verhindern.
8. Erstellen Sie regelmäßige Backups
Erstellen Sie regelmäßig Backups für Ihre wichtigsten Daten in einer Cloud oder auf externen Laufwerken. So können Sie sich vor dem Verlust Ihrer Daten schützen.
9. Meiden Sie unseriöse Webseiten
Besuchen Sie nur offizielle und vertrauenswürdige Webseiten und vermeiden Sie das Herunterladen von Dateien aus fragwürdigen Quellen. Achten Sie bei Webseiten auf die URL – beginnt diese nur mit „http“ und nicht mit „https“, ist die Verbindung unsicher. Achten Sie dafür auch auf das Schloss-Symbol neben der Adresszeile.
Übrigens: Geschäftsmäßige Webseiten sind in Deutschland dazu verpflichtet, ein Impressum anzugeben. Dies erreichen Sie meist über den Abbinder ganz unten auf der Startseite. Hat eine Webseite kein Impressum, ist sie privat, ggf. unseriös und im schlimmsten Fall gefährlich.
10. Seien Sie skeptisch bei Mails & Anhängen
Öffnen Sie keine E-Mails oder Anhänge von unbekannten Absendern. Überprüfen Sie die Echtheit von Webseiten, bevor Sie dort sensible Informationen eingeben. Für erhöhten Schutz vor Gefahren im Internet: Seien Sie misstrauisch gegenüber E-Mails oder Nachrichten von vermeintlichen Banken, Versicherungen oder Behörden – für sensible Daten wählen diese immer den postalischen Weg.
11. Misstrauen Sie verdächtigen Links
Klicken Sie nicht auf verdächtige Links in E-Mails oder Chats, selbst wenn sie von Freunden gesendet wurden. Da der sichtbare Text von Hyperlinks bearbeitet werden kann, können auch vertrauenswürdig aussehende Links Gefahren bergen.
12. Nutzen Sie ein VPN
Ein VPN verschlüsselt Ihre Internetverbindung und verhindert, dass Dritte Ihre Online-Aktivitäten nachverfolgen können. So können Sie sicher im Internet surfen und gleichzeitig Ihre Anonymität wahren.
Übrigens: Mehr zu der Funktionsweise von VPNs erfahren Sie in unserem Beitrag Was ist ein VPN?
13. Installieren Sie eine Kindersicherung
Haben Sie Kinder, die das Internet nutzen, sollten Sie Kindersicherungen aktivieren und hin und wieder deren Aktivitäten überwachen, um sie vor potenziellen Cyber-Angriffen zu schützen. Klären Sie Ihre Kinder ebenso über die Gefahren im Netz und die Wichtigkeit von Sicherheit im Internet auf.
Nur eine Unachtsamkeit kann manchmal reichen, um Opfer eines Cyber-Angriffs zu werden. Falls Sie nach Internet-Schutz für Ihr System suchen, können die IT-Security-Lösungen von swb helfen. Außerdem sollten Sie sich regelmäßig über mögliche Sicherheitsmaßnahmen belesen. Eine seriöse Quelle dafür kann das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sein, denn das BSI klärt regelmäßig über neue Cyber-Trends und potenzielle Gefahren im Internet auf.
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.