Wir bauen gemeinsam mit unseren Partnern am Standort in Mittelsbüren eine Elektrolyseanlage. Die national wie international gesteckten Klimaziele erfordern eine starke Wasserstoffwirtschaft. Der Standort Bremen und der Nordwesten Deutschlands bieten beste Voraussetzungen, um "grünen" Wasserstoff vor Ort klimaneutral zu produzieren und zu nutzen – und so im großen Umfang CO2-Emissionen zu vermeiden.
Im Zentrum des Vorhabens stehen das swb-Kraftwerk Mittelsbüren und das Stahlwerk der ArcelorMittal Bremen GmbH. Arcelor Mittal hat viel Potenzial, große Mengen fossiler Brennstoffe durch Wasserstoff zu ersetzen. Im Kraftwerk Mittelsbüren besteht bereits ein großer Teil der Infrastruktur, die für eine "grüne" Wasserstoff-Erzeugung benötigt wird. Entsalztes Wasser und eine starke Anbindung für regenerativ erzeugten Strom sind bereits vorhanden. Durch den Einsatz von erneuerbaren Energiequellen erzeugen wir sogenannten grünen, CO2-neutralen, Wasserstoff.
Über eine Wasserstoff-Pipeline können das Kraftwerk und das Stahlwerk an einen nahegelegenen Kavernenspeicher angebunden und zu einem überregionalen Wasserstoffnetz aufgebaut werden. Ein Teil des produzierten Wasserstoffs soll zudem auch für Mobilitätsanwendungen genutzt werden.
„Während viele andere Projekte in Deutschland noch planen oder auf Genehmigungen warten, wird in Bremen schon gebaut! Möglich wurde dies nur dank der engen Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Gemeinsam arbeiten wir im Projekt HyBit mit Hochdruck daran, Wasserstoff als einen weiteren Energieträger in dieser Region zu etablieren.“
Dr. Karsten Schneiker swb Vorstand Technik |
Vor einem Maschinenhaus am Standort Mittelsbüren wird im ersten Schritt ein Elektrolyseur mit einer Leistung von 10 Megawatt (MW) entstehen. Bereits ab 2024 werden wir hier grünen Wasserstoff produzieren. Das im Kraftwerk tätige Fachpersonal übernimmt den Betrieb und die Überwachung der Wasserstofferzeugung vor Ort.
Der Elektrolyseur kann direkt an das vorhandene Wasserstoff-Rohrleitungsnetz des Stahlwerks angeschossen werden. So kann der produzierte Wasserstoff zeitnah in Teilen und zukünftig vollständig Kohle als Energieträger ersetzen. Der erzeugte Wasserstoff aus Mittelsbüren soll zudem auch im Verkehrssektor zum Einsatz kommen.
Zukünftig wollen wir die Produktionsmengen erhöhen, damit das Stahlwerk sein Ziel erreicht, bis 2050 CO2-neutralen Stahl zu produzieren. Ein wichtiger Schritt in Richtung Bremer Klimaneutralität.
Bis zum Jahr 2030 soll die Elektrolysekapazität in Mittelsbüren auf bis zu 300 MW ausgebaut werden, elektrische Energie wird dann exklusiv aus vorhandenen Offshore-Windparks zur Verfügung gestellt. Im gleichen Zeitraum soll der nur rund 20 km entfernte Kavernenspeicher Huntorf (teilweise) zum Wasserstoffspeicher umgerüstet werden.
Die Einbindung des Speichers bietet den Vorteil, dass Erzeugung des Wasserstoffs und Verbrauch im Stahlwerk nicht mehr synchron laufen müssen. So kann die Elektrolyse sich dem Angebot von grünem Strom anpassen und im Sinne der Versorgungssicherheit und Netzdienlichkeit erfolgen.
„Für unseren Standort in Bremen ist der Bau der Elektrolyse-Anlage ein Meilenstein auf dem Weg, die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren. ArcelorMittal strebt bis 2050 eine CO2-neutrale Stahlproduktion in Europa an. Unser Ziel ist, bereits bis 2030 die Emissionen um 30 Prozent zu senken. Die Erreichung dieser Ziele basiert auf dem Einsatz neuer Technologien, die wir mit entwickeln. Zur Stahlproduktion werden große Mengen an Wasserstoff und idealerweise grüner Wasserstoff – hergestellt aus erneuerbaren Energien – benötigt. Wir begrüßen die H2-Strategie der Bundesregierung und hoffen sehr, dass die notwendige Wasserstoff-Infrastruktur zügig entwickelt werden kann, damit wir grünen Wasserstoff in ausreichenden Mengen zu wettbewerbsfähigen Preisen einsetzen können.“
Reiner Blaschek Vorsitzender der Geschäftsführung ArcelorMittal Bremen |
Mit der Kombination aus Hafen- und Logistikregion, installierten Offshore- und Onshore-Windparks mit direktem Zugang zu den norddeutschen Kavernenspeichern sowie an die europäische Strom- und Gasnetzstruktur ist Bremen und die Region prädestiniert für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft.
Die "grüne" Wasserstofferzeugung und -nutzung ermöglicht nicht nur die Einsparung von großen Mengen an Kohlendioxid. Sie gibt Impulse in die Wirtschaft, macht neue Geschäftsmodelle realisierbar, belebt den Arbeitsmarkt und ermöglicht die für die Eindämmung von Treibhausgasen nötige Sektorenkopplung. Und nicht zuletzt nehmen die Bremer Stahlwerke damit eine Vorreiterrolle für die klimabewusste Stahlproduktion ein.
Reduzierung der CO2-Emissionen im Land Bremen um fast 60 Prozent. Das entspricht ca.1 % der gesamtdeutschen CO2-Emissionen. Zurzeit entfallen rund 60 % der CO2-Emissionen im Land Bremen auf das Stahlwerk. Das Ziel, das Werk emissionsfrei zu betreiben, stellt somit eine massive CO2-Einsparung dar.
Quelle: Statistisches Landesamt Bremen, 2017
Am 20. April 2023 haben wir am swb-Kraftwerksstandort in Bremen-Mittelsbüren der Grundstein für unser Gemeinschaftsprojekt „HyBit" gelegt.
Die Grundsteinlegung fand statt im Beisein des Präsidenten des Senats, Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, der Bürgermeisterin und Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Dr. Maike Schaefer, sowie der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Kristina Vogt. Von Seiten der vier Projektbeteiligten nahmen der EWE-Vorstandsvorsitzende Stefan Dohler, der Vorsitzende der Geschäftsführung von ArcelorMittal Bremen, Reiner Blaschek, der swb-Vorstand, Dr. Karsten Schneiker, und der CEO der APEX Group, Peter Rößner, teil.
swb Vorstand Dr. Karsten Schneiker freut sich über den wichtigen Schritt in Richtung einer CO2-freien Stahlproduktion in Bremen: „Während viele andere Projekte in Deutschland noch planen oder auf Genehmigungen warten, wird in Bremen ab heute gebaut! Mö glich wurde dies nur dank der engen Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Gemeinsam arbeiten wir im Projekt HyBit mit Hochdruck daran, Wasserstoff als einen weiteren Energieträger in dieser Region zu etablieren.“
Der Richtspruch wird gesprochen.
Es kann losgehen: Die für das Projekt zuständige Bremer Wasserstoff GmbH hat jetzt einen Millionenauftrag für den Bau des „HyBit-Herzstücks“ vergeben – eine zehn Megawatt Elektrolyseanlage zur Wasserstofferzeugung am Kraftwerksstandort Bremen Mittelsbüren. Ende 2021 hatten Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte und Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, den Förderbescheid für das bislang größte industrielle Wasserstoffprojekt in Bremen übergeben, das gemeinsam von den Unternehmen ArcelorMittal Bremen, swb AG und EWE AG durchgeführt wird: Hybit – Hydrogen for Bremen's industrial transformation.
Am Kraftwerkstandort Mittelsbüren soll eine Elektrolyse-Anlage entstehen, die das Stahlwerk von ArcelorMittal mit grünem Wasserstoff versorgt. Hierdurch könnten die CO2-Emissionen der Hütte deutlich gesenkt werden. Um das klimaorientierte Vorhaben am Standort umzusetzen, erhalten die Unternehmen eine Förderung in Höhe von insgesamt 10 Millionen Euro an Landesmitteln aus dem Bremen Fonds.