Unangenehme Gerüche in den eigenen vier Wänden – das möchte niemand. Doch was, wenn es sich hier nicht um den Essensgeruch vom Vorabend handelt und es sich mit einem einfachen Durchlüften nicht getan ist? In den letzten Jahren ist dafür immer häufiger ein Insekt verantwortlich: die Stinkwanze. An und für sich sind Stinkwanzen nicht gefährlich, doch beim Entfernen gilt besondere Vorsicht. Denn die kleinen Tierchen sondern bei Gefahr oder Bedrohung ein unangenehm riechendes, gelbliches Sekret ab, was dem stinkenden Käfer seinen Namen verleiht. Doch wie können Sie Stinkwanzen entfernen? Wie können Sie den Stinkwanzengeruch loswerden? Und wie kommen die Insekten am besten gar nicht erst in Ihre Wohnung?
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Stinkwanzen sind Insekten, die grün oder braun sind und einen ovalen, schildförmigen Körper haben. Sie sind ca. 13 mm groß und mögen keine Temperaturen unter 10° Celsius, weshalb sie in kalten Monaten vermehrt Zuflucht in warmen Häusern und Wohnungen suchen. Stinkwanzen leben in trockenen bis feuchten Gebieten und lassen sich in unterschiedlichen Variationen auf jedem Kontinent finden. Hierzulande sind besonders die marmorierte Baumwanze, die grüne Stinkwanze sowie die rotbeinige Baumwanze verbreitet. In Deutschland gibt es laut NABU an die 1.000 verschiedenen Wanzenarten, weltweit sind es um die 40.000.
Die stinkenden Wanzen ernähren sich am liebsten von Beeren, wie Himbeeren oder Brombeeren, aber auch Pflanzen, Früchte und Samen stehen auf ihrer Speisekarte. Dafür saugen Sie diese mit ihrem mehrteiligen Rüssel aus und geben gleichzeitig infektiösen Speichel ab. Dieser schädigt Pflanzen und verdirbt Früchte. Bei Gefahr geben Stinkwanzen ein Sekret ab, dass streng riecht und bei Hautkontakt zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen führen kann. Haben Sie das Stinkwanzen-Sekret auf Ihrer Haut, dann brauchen Sie keine Angst zu haben. Das Stinkwanzen-Sekret ist nicht giftig, kann aber zu Hautreizungen führen. Waschen Sie es gründlich mit warmem Wasser und Seife ab und holen Sie gegebenenfalls ärztliche Hilfe.
Übrigens: Stinkwanzen werden allgemeinhin auch als Stinkkäfer bezeichnet, obwohl sie biologisch gesehen keine Käfer sind.
Das Wichtigste bei der Stinkwanzen-Bekämpfung ist, dass Sie die Wanzen nicht zertreten, einsaugen oder irgendwie töten, da sie sonst ihr stinkendes Sekret abgeben und sich der Gestank verbreitet. Stinkwanzen zu töten ist also nicht ratsam, doch zur Bekämpfung der Stinkwanzen eignen sich folgende Methoden:
a) Handfeger und Kehrblech
Um Stinkwanzen zu bekämpfen, können Sie die Stinkwanzen vorsichtig auf das Kehrblech fegen und dann nach draußen bugsieren. Achten Sie darauf, die Tiere nicht mit der Hand zu berühren, da sie sonst eventuell Angst bekommen und ihr Sekret abgeben oder Sie Reste des Sekrets auf Ihre Haut bekommen können.
b) Glas & Blatt Papier
Eine weitere Methode ist, ein Glas über die Stinkwanze zu stülpen. Schieben Sie anschließend ein Blatt Papier unter das Glas, sodass die Wanze gefangen ist und Sie diese dann nach draußen bringen können.
c) Klebestreifen kleben (im Notfall)
Klebestreifen oder doppelseitiges Klebeband an Fensterrahmen sowie neben der Obstschale können helfen, wenn Sie diese regelmäßig überprüfen. Denn diese Methode hilft zwar die Stinkwanzen zu bekämpfen, jedoch kann es gut sein, dass die Tiere dabei ihren Stinkgeruch verbreiten. Daher sollte diese Methode eher als letztes Mittel gehandhabt werden.
Um Wanzen in der Wohnung bzw. im Haus vorzubeugen, gibt es verschiedene Tipps und Tricks. Probieren Sie folgende Dinge aus:
1. Fliegengitter anbringen
Damit die kleinen Tiere gar nicht erst in Ihre vier Wände gelangen, sind Fliegengitter empfehlenswert. Stellen Sie sicher, dass diese ordnungsgemäß angebracht sind und lassen Sie diese das ganze Jahr über hängen.
2. Fenster & Türen geschlossen halten
Stinkwanzen im Haus bzw. der Wohnung lassen sich vermeiden, indem Sie versuchen die Fenster und Türen abgesehen vom Stoßlüften geschlossen zu halten. Besonders wenn Sie kein Fliegengitter besitzen, ist dies die einfachste Methode.
Übrigens: So verhindern Sie auch, dass Fledermäuse in Ihr Zuhause gelangen. Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel Fledermaus im Haus.
3. Ritzen, Löcher & Fugen verschließen
Damit auch bei geschlossenen Türen und Fenstern keine Stinkwanzen hineingelangen, sollten Sie Ritzen, Fugen und Löcher in Ihrer Hausfassade verschließen.
4. Obstgitter nutzen
Schaffen es die Stinkwanzen dennoch in Ihre Wohnung, kann ein Obstgitter helfen. Dies hilft immerhin dabei nach dem Eindringen der Tiere, Ihr Obst zu schützen. Außerdem lassen sich die auf dem Gitter gelandeten Wanzen so auch ganz einfach nach draußen tragen. Zusätzlich hilft das Obstgitter dabei, auch Fruchtfliegen loszuwerden bzw. sie vom Obst abzuhalten.
5. Licht ausmachen
Licht zieht nicht nur Motten, sondern auch Stinkwanzen an. Falls Sie also kein Licht brauchen oder den Raum wechseln, denken Sie daran das Licht auszumachen. So beugen Sie nicht nur den Wanzen vor, sondern sparen auch Strom.
6. Gemisch aus Essig, Wasser & Spülmittel
Ein beliebtes Hausmittel gegen die Stinkwanze ist zudem ein Gemisch aus Essig, Wasser und Spülmittel. Versprühen Sie dieses dort, wo die Wanzen häufig auftauchen sowie an Fenster und Türrahmen. Dafür mischen Sie ungefähr 200 ml Wasser mit 100 ml Essig und 60 ml Spülmittel.
7. Essenzen versprühen
Neben dem Gemisch sollen auch Essenzen den stinkenden Wanzen vorbeugen. So helfen wohl besonders Neemöl, Nelkenöl, Salmiak sowie Ammoniak dabei, die Tiere zu vertreiben. Versprühen Sie diese Essenzen dafür auf den Fensterbänken in und außerhalb Ihrer Wohnung, um die Stinkwanzen präventiv zu bekämpfen.
Falls Sie aus Versehen eine Stinkwanze getötet haben und diese daraufhin ihr Sekret und den Stinkkäfergeruch verbreitet hat, so wollen Sie beides natürlich schnellstmöglich loswerden.
Um das Stinkwanzen-Sekret zu entfernen, sollten Sie mit warmem Wasser und Seife alle Orte reinigen, wo sich der stinkende Käfer im Haus oder der Wohnung aufgehalten hat.
Um den Stinkwanzengeruch loszuwerden, hilft darüber hinaus leider nur das stetige Lüften der Räume. Duftkerzen oder Ähnliches übertünchen den Geruch immerhin. Doch haben Sie den Geruch in Gardinen, Vorhängen oder der Kleidung, so hilft ein gründlicher Waschgang dabei, den Geruch loszuwerden.
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