Motten im Kleiderschrank? Das möchte niemand. Wie ärgerlich also, dass sich die kleinen Tierchen nicht nur im Kleiderschrank wohlfühlen. Denn Motten können ebenso die Küche befallen. Hierbei handelt es sich dann jedoch um die sogenannten Lebensmittelmotten. Diesem Schädling müssen Sie sich allerdings nicht hilflos ausgesetzt fühlen, denn Sie können Lebensmittelmotten selbst bekämpfen. In der Wohnung möchte schließlich niemand ungeladene Gäste. Doch was tun gegen Lebensmittelmotten? Welche Hausmittel gegen Lebensmittelmotten gibt es? Wie kann rechtzeitig Lebensmittelmotten vorgebeugt werden? Und was haben eigentlich Schlupfwespen mit Lebensmittelmotten zu tun?
Inhalt:
Als Lebensmittelmotten werden kleine Vorratsschädlinge bezeichnet. Die auch als Speisemotten oder Küchenmotten bekannten Insekten sind je nach Art ungefähr fünf bis 14 Millimeter groß und haben optisch eine große Ähnlichkeit mit Kleidermotten. Zu ihren häufigsten Arten zählen Mehlmotten und Dörrobstmotten, weshalb diese häufig synonym verwendet werden. Besonders gefährdet von einem Mehlmotten-Befall sind vor allem trockene, auch häufig pulvrige Lebensmittel. Oft finden Sie die Schädlinge deshalb auch im Mehl. Wenn Sie Lebensmittelmotten bekämpfen, sollten Sie dort also vielleicht zuerst nachschauen.
Hier leben Lebensmittelmotten gerne:
Bestätigt sich Ihr Verdacht auf die Vorratsschädlinge, wird es höchste Zeit, die Lebensmittelmotten zu bekämpfen. Von Verdachtsbestätigung bis Grundreinigung – diese drei Schritte sollten Sie auf jeden Fall befolgen, wenn Sie Lebensmittelmotten loswerden wollen:
1. Lebensmittelmotten-Befall erkennen
Hat sich die Vermutung auf Lebensmittelmotten bestätigt, geht es an die Ermittlung des Ausmaßes des Befalls. Lebensmittelmotten erkennen Sie an ihren mehrfarbigen, meist rotbräunlichen Flügeln. Häufig haben sie dazu noch dunkle Striche und Flecken auf ihrem Körper. Lassen Sie sich nicht davon in die Irre führen, dass Sie auf den ersten Blick nur ein zwei Motten in der Küche sehen. Die Lebensmittelmotten-Larven können schon in vielen Lebensmitteln liegen.
2. Alle Vorräte gründlich untersuchen
Kontrollieren Sie die Vorräte besonders gründlich. Wenn Sie Lebensmittelmotten-Larven, Gespinste oder ähnliches darin entdecken, ist die Nahrung sofort zu entsorgen. Zum Verzehr sind die Produkte nicht mehr geeignet, denn dies kann zu Allergien, Haut- oder Magen-Darm-Erkrankungen führen. Lagern Sie den Müll mit den befallenen Lebensmitteln außerhalb des Wohnraums, damit sich die Insekten nicht weiter vermehren können. Am besten luftdicht verschließen und direkt nach draußen in die Mülltonne.
3. Grundreinigung der Küche/Vorratskammer
Nach der Entsorgung der befallenen Lebensmittel sollten Sie auch sämtliche Ritzen, Spalten, Zwischenräume und Bohrlöcher einer intensiven Grundreinigung unterziehen, da sich auch dort Lebensmittelmotten-Eier befinden könnten. Für die Reinigung gibt es unterschiedliche Hausmittel gegen Lebensmittelmotten, die Sie anwenden können.
Am effizientesten bekämpfen Sie Lebensmittelmotten mit Schlupfwespen. Doch was sind Schlupfwespen genau?
Schlupfwesen sind kleine Insekten und gelten als die biologische Alternative, um Lebensmittelmotten zu bekämpfen. Sie sind kleiner als normale Wespen und können nicht fliegen. Die kleinen Nutztiere sollten nach der Grundreinigung ausgesetzt werden. Die Lebensmittelmotten werden bekämpft, indem die Schlupfwespen ihre eigenen Eier in die der Motten legen. Wenn die Schlupfwespe geschlüpft ist, frisst sie das fremde Ei. So können keine weiteren Larven daraus schlüpfen.
Sind die Lebensmittelmotten entfernt, sterben auch die Schlupfwespen von allein wieder ab, da sie keine Nahrung mehr finden. Die Anwendung sollte nach drei Wochen wiederholt werden, denn einzelne Motten, die bei der Grundreinigung nicht erwischt worden sind, könnten in der Zwischenzeit erneut Eier gelegt haben.
Tipp: Keine Lebensmittelmotten in der Küche, aber dafür Fruchtfliegen? Auch kein Problem. Wir verraten Ihnen, wie sie effektiv Fruchtfliegen loswerden können.
Grundsätzlich sollten Sie sensibel für die Anzeichen von Lebensmittelmotten werden. Denn je später Sie den Befall durch die Insekten bemerken, desto aufwändiger wird es, die kleinen Lebensmittelmotten zu bekämpfen, da sie sich recht schnell ausbreiten. Generell sollten Sie aufmerksam werden, wenn sich Motten auf Ihren Lebensmitteln oder generell in Ihrer Küche befinden. Besonders in Bereichen, in denen Sie Lebensmittel lagern wie z.B. der Vorratskammer. Diese Anzeichen können helfen, um frühzeitig Lebensmittelmotten-Nester zu erkennen:
1. Kleine, weiße „Mehlwürmer“
Die Larven der Lebensmittelmotte sehen aus wie kleine Mehlwürmer. Sie setzen sich sowohl in Lebensmittel als auch in kleine Ritzen oder sogar Bohrlöcher in Küchenschränken. Wenn Sie die kleinen Mehlmotten-Larven entdecken, ist dies ein eindeutiges Indiz für einen Lebensmittelmotten-Befall.
2. Löcher in den Verpackungen
Lebensmittelmotten-Larven haben eine Vorliebe für Getreideprodukte, Nüsse und Tierfutter, dafür fressen sie sich auch gerne mal durch Verpackungen aus Papier und dünnem Plastik. Daher können auch schon die Löcher in Verpackungen auf einen Befall von Lebensmittelmotten bzw. Mehlmotten hinweisen. Hier besonders genau den Inhalt überprüfen.
3. Verklumpen der Lebensmittel
Die Larven der Lebensmittelmotte spinnen ein feines weißes Gespinst, welches die jeweiligen Lebensmittel überdeckt und auch zusammenkleben lassen kann. Dieses feine weiße Netz sowie verklumpte Lebensmittel sind daher ein eindeutiges Zeichen für Mehlmotten-Larven, die aus den Lebensmittelmotten-Eiern geschlüpft sind.
4. Gespinste in Ecken und Ritzen
Nicht nur in Verpackungen und in Lebensmitteln selbst können die Gespinste der Mehlmotten auftreten, sondern auch in sämtlichen Ecken und Ritzen der Küche oder Vorratskammer. Die Insekten bevorzugen dafür vornehmlich dunkle Bereiche, weshalb Sie auch hinten in Ihren Küchenschränken und anderen dunklen Ecken nachschauen sollten, ob Sie die kleinen Nester entdecken können.
Während Kleidermotten in den meisten Fällen durch das offene Fenster ins Haus oder Wohnungen flattern, werden Lebensmittelmotten, wie die Mehlmotte oder die Dörrobstmotte, auf anderem Wege eingeschleppt.
Meist befinden sich die Motteneier und Larven bereits auf den eingekauften Lebensmitteln oder in deren Verpackungen. Vor allem Lebensmittel auf Getreidebasis, wie Mehl, Müsli und Nudeln, aber auch Obst sind dafür anfällig.
Selten kommen die Lebensmittelmotten durch geöffnete Fenster nach drinnen. Jedoch können sie theoretisch auch über Treppenhäuser in andere Wohneinheiten gelangen.
Tipp: Auch im Supermarkt können Sie schon die Augen offenhalten. Sollte Ihnen hier irgendwo eine Motte begegnen, empfehlen wir Nudeln, Mehl und Reis lieber in einem anderen Supermarkt zu erwerben.
Um einem erneuten Befall vorzubeugen und nicht zukünftig Lebensmittelmotten bekämpfen zu müssen, können Sie ein paar einfache Dinge umsetzen.
Übrigens: Auch wenn Lebensmittelmotten hauptsächlich trockene Lebensmittel anfallen, sollten Sie allgemein darauf achten, wo Sie was in der Küche verstauen. Wir erklären Ihnen deshalb, wie Sie Lebensmittel richtig lagern können.
In der Insektenwelt gibt es zahlreiche Mottenarten, wie z.B. die Samenmotte, Kornmotte oder Speichermotte. Die Dörrobstmotte und die Mehlmotte kommen bei einem Lebensmittelmotten-Befall am häufigsten vor. Doch woran können Sie die jeweilige Art unterscheiden, wenn Sie die Lebensmittelmotten bekämpfen?
Dörrobstmotte (tagaktiv)
Die Weibchen legen bis zu 600 Eier direkt in die Nahrungsmittel. Die Eier schlüpfen bei Temperaturen um etwa 30 Grad nach 4 Wochen, bei einer Zimmertemperatur von 20 Grad erst nach 70 Tagen.
Mehlmotte (nachtaktiv)
Die Weibchen legen etwa 150 bis 500 Eier. Bei warmen Temperaturen schlüpfen die Eier schon in vier Tagen. Ist es kühler, dauert es etwas länger.
Alles in allem ist es ärgerlich und durchaus zeitaufwendig, Lebensmittelmotten zu beseitigen. Allerdings benötigt es hier keinen Kammerjäger. Denn es gibt verschiedene Mittel, mit denen Sie erfolgreich Lebensmittelmotten bekämpfen und einem Befall vorbeugen können. Wir hoffen, dass Sie von den ungebetenen Gästen verschont bleiben!
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.