Draußen kommt die Sonne raus, doch mit ihr oft auch kleine Krabbeltiere. So kann es passieren, dass sich Ameisen im Haus oder Ihrer Wohnung verirren. Um die ungebetenen Gäste wieder loszuwerden, gibt es einige Möglichkeiten. Die erste Wahl zur Bekämpfung von Ameisen im Haus sollte nicht Chemie sein, weil keine Notwendigkeit besteht und oft auch andere Tiere in Mitleidenschaft gezogen werden. Wir haben für Sie stattdessen alternative Tipps und Hausmittel zusammengestellt, mit denen Sie Ameisen loswerden können.
Lesezeit: 3-4 Minuten
Inhalt:
1. Geschichte: Ameisen gibt es schon seit über 150 Mio. Jahren.
2. Verbreitung: Ameisen sind fast überall auf der Welt zu finden – lediglich in der Antarktis und auf wenigen entlegenen Inseln existieren sie nicht.
3. Stärke: Ameisen können das 17-fache ihres eigenen Körpergewichts ziehen und sogar das 40-fache ihres eigenen Körpergewichts tragen.
4. Anzahl: Es gibt über 10.000 verschiedene Arten und schätzungsweise bis zu 20 Billiarden Ameisen auf der Welt.
5. Orientierung: Ameisen orientieren sich mithilfe des Sonnenstandes, des Erdmagnetfelds und durch Pheromone. Durch diese Duftstoffe kommen die bekannten Ameisenstraßen zustande, die immer mindestens 2-spurig sind.
6. Alter: Einige Ameisenköniginnen können bis zu mehreren Jahrzehnten alt werden.
7. Größe: Die größten Ameisen sind ca. 7 cm lang, die kleinsten sind nicht einmal 1 mm.
8. Matriarchat: Alle Ameisen arbeiten für eine Königin bzw. bei sehr großen Ameisenvölkern mehrere Königinnen und geben ihr Leben, um diesen zu dienen.
9. Züchtung: Ameisen können Pilze oder Blattläuse züchten, um von ihnen zu profitieren. Die Blattläuse produzieren z.B. sogenannten Honigtau, den die Ameisen lieben.
10. Umweltschutz: Ameisen spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem und tragen einen wichtigen Beitrag zur Belüftung des Bodens und zur Zersetzung organischer Stoffe bei.
1. Geruchsmittel einsetzen
Ameisen verfügen über einen äußerst ausgeprägten Orientierungssinn, der stark mit ihrem Geruchssinn verknüpft ist. Daher helfen gegen einen Ameisenbefall in der Wohnung stark duftende Substanzen wie Zimtpulver, Lavendel, Minze, Knoblauch, Nelken etc. sowie Essig und ätherische Öle. Ebenso hilft Kaffeepulver dabei, die Ameisen zu vertreiben, tötet die Tiere aber auch, wenn sie damit in Kontakt kommen.
Tipp: Ein Teller mit süßen Speisen lockt die Tiere an. So lässt sich oft auch das Ameisennest im Haus finden, sofern das Nest nicht draußen liegt.
2. Kalk/Kreide
Ameisen meiden alkalische (basische) Substanzen, da diese ihren Säure-Basen-Haushalt durcheinanderbringen. Daher helfen Hausmittel wie feiner Kalk oder Kreide gegen Ameisen. Ziehen Sie einen dicken Kreidestrich vor Fenster und Türen oder grenzen Sie die Ausbreitung der Tiere im Haus ein, um sie anschließend zu vertreiben.
3. Vaseline
Fettige Vaseline ist für Ameisen ein unüberwindbares Hindernis. Mit einem breiten Streifen von Vaseline können Sie so Ameisenstraßen unterbrechen. Anschließend locken Sie die voneinander getrennten Ameisen jeweils mit süßem Essen auf einem Teller an, um sie dann nach draußen zu setzen.
4. Kammerjäger/Kammerjägerin* beauftragen
Falls Sie die Ameisenplage im Haus nicht selbstständig loswerden, sollten Sie sich von einem Unternehmen für Ungezieferbeseitigung helfen lassen.
5. Backpulver
Eine Backpulver-Zucker-Mischung ist zwar ein sehr effektives Hausmittel, um Ameisen in der Wohnung zu bekämpfen, jedoch sterben die Tiere dadurch auch einen qualvollen Tod. Daher sollte diese Methode nur im absoluten Notfall eingesetzt werden.
Übrigens: Für den Menschen sind Ameisen – außer bei Allergieproblemen – komplett ungefährlich. Auf der Jagd, und wenn sie sich bedroht fühlen, versprühen sie Ameisensäure, die auf menschlicher Haut eine leichte Reizung und Rötung hervorruft.
1. Ritzen und Fugen abdichten
Sie müssen keine Ameisen in der Wohnung bekämpfen, wenn die Tiere erst gar nicht hineingelangen. Genau wie bei Silberfischen auch hilft gegen Ameisen im Haus der Verschluss von Fugen und Ritzen mit Silikon. Dies ist ein bewährtes und einfaches Mittel gegen Ameisen und verhindert einen weiteren Zulauf der Tiere. Zusätzlich helfen gut abgedichtete Fenster und Terrassentüren gegen Ameisen in der Wohnung und sorgen nebenbei für ein verbessertes Raumklima.
2. Lebensmittel luftdicht verschließen
Ameisen werden von Nahrungsmitteln in der Wohnung angezogen. Um den Ameisen keinen Grund zu geben, in Ihre Wohnung zu kommen, sollten Sie Ihre Lebensmittel stets luftdicht verschließen und ordentlich verstauen.
Tipp: Wir geben Ihnen Tipps mit, wie Sie Ihre Lebensmittel richtig lagern und Ihren Kühlschrank richtig einräumen können.
3. Wohnung sauber halten
Eventuell nehmen die Ameisen trotz verschlossener Lebensmittel die Fährte auf. Daher ist es ratsam, regelmäßig den Müll rauszubringen, dreckiges Geschirr direkt wegzuräumen und abzuwaschen, Futternäpfe von Haustieren hochzustellen und regelmäßig auszuwaschen etc. Eine saubere Wohnung fühlt sich gut an und hilft dabei, Ameisen vorzubeugen.
Ameisen in der Wohnung sind lästig, aber im Garten sind die Tiere durchaus nützlich. Sie durchlüften den Boden und fressen tote Tiere wie Fliegen oder Spinnen. Trotzdem kommen Sie von da leichter ins Haus und untergraben hin und wieder Steinplatten im Garten. Um Ameisen im Garten zu bekämpfen bzw. vorzubeugen, gibt es zwei Möglichkeiten.
a) Weniger Blattläuse = weniger Ameisen
Ameisen lieben den von Blattläusen produzierten Honigtau, weshalb die sechsbeinigen Tiere die Läuse beschützen und teilweise sogar züchten. Alle Maßnahmen zur Minimierung von Blattläusen verringern ebenso die Wahrscheinlichkeit von einem Ameisenbefall im Haus und Garten. Gegen Blattläuse hilft: die Tiere wegbürsten oder mit Wasser von den Pflanzen spritzen, ein ölhaltiges Pflanzenschutzmittel versprühen sowie die Zucht von Nützlingen.
Tipp: Blattläuse stehen auf der Speisekarte von Vögeln, Florfliegen und vielen anderen Tieren. Ein Vogelhaus oder ein eigenes Insektenhotel im Garten können tierfreundliche Hilfen sein.
b) Kies statt Sand verwenden
Große Ameisenkolonien können Tonnen von Sand umgraben und siedeln sich gerne geschützt unter Steinplatten an. Damit die kleinen Insekten nicht Ihren Garten umgraben, sollten Sie unter Ihren Platten im Garten lieber Kies verstreuen. Denn Ameisen sind zwar stark, aber nicht stark genug, um Kieselsteine wegzutragen. Somit können sie ihre Nester nicht unter Ihren Steinplatten bauen und suchen sich einen anderen Ort.
Tipp: Wenn Sie keine Probleme mit Ameisen, aber anderen Schädlingen haben, dann können wir Ihnen Artikel wie Was hilft gegen Silberfische? und Lebensmittelmotten bekämpfen empfehlen.
* Wir leben Diversität und heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderung und Identität. Wir sind davon überzeugt, dass uns Vielfalt bereichert und im gemeinsamen Arbeiten voranbringt. Deshalb haben wir 2017 die Charta der Vielfalt unterzeichnet.