Bremen und Bremerhaven haben als erste Großstädte in Deutschland die Gasumstellung abgeschlossen. Zudem wurden die Gemeinden Stuhr, Weyhe und die Samtgemeinde Thedinghausen auf den Betrieb mit H-Gas umgestellt. Nach sechs Jahren und rund 475.000 Hausbesuchen lautet das Fazit von Dr. Torsten Köhne, Vorstandvorsitzender swb AG: „Das war für uns ein wirklich dicker Brocken, den wir gemeinsam mit unseren Projektpartnern bewältigt haben. Unser Dank geht natürlich auch an unsere Kunden, denn nur mit ihrer tatkräftigen Unterstützung konnte diese Herkulesaufgabe gelingen. Wir waren der erste Netzbetreiber in Deutschland, der eine Umstellung auf H-Gas in dieser Größenordnung umsetzen musste. Das bedeutete, sehr viele neue Herausforderungen zu meistern, was uns insgesamt gut gelungen ist.“
Unglaubliche Zahlen und Zeitdruck
Fast ein halbe Million Termine musste wesernetz im Zuge der Gasumstellung wahrnehmen, um in den Haushalten die Gasverbrauchsgeräte zu erfassen und anzupassen. In Spitzenzeiten waren rund 100 Monteure im Auftrag von wesernetz gleichzeitig unterwegs und haben täglich rund 1.000 Hausbesuche absolviert. Rund 240.000 Geräte wurden erfolgreich erfasst, angepasst oder mussten gegen H-Gas-taugliche Geräte getauscht werden. Seit dem operativen Projektbeginn wurden im extra eingerichteten Kundenservice über 600.000 Anrufe entgegengenommen und mehr als 5.000 persönliche Beratungsgespräche am wesernetz Infomobil vor Ort in den Umstellbezirken geführt. Die Internetseite zählte insgesamt über 100.000 Besucher.
wesernetz musste einen von der Bundesnetzagentur vorgegebenen Zeitplan erfüllen der kaum Spielraum für Verschiebungen zuließ. Um diesen Zeitplan einzuhalten, wurde parallel in verschiedenen Gebieten unterschiedliche Aufgaben durchgeführt.
wesernetz hat die Gasumstellung erfolgreich gemeistert
Mit dem letzten Schalttermin Anfang Oktober 2021 und den darauffolgenden Anpassungsarbeiten bis in den letzten Novemberwochen war der finale Meilenstein erreicht. Restarbeiten, wie beispielsweise die Hausbesuche für Qualitätssicherung stehen in Bremerhaven noch bis Mitte nächsten Jahres an.
„Ein echter Kraftakt,“ so fasst Projektleiter Otmar Brouwer, die Arbeiten bei wesernetz, der swb-Netzgesellschaft, zusammen. „Wir haben die Gasumstellung gemäß den Vorgaben des Netzentwicklungsplanes termingerecht abgeschlossen und sind alle sehr stolz, dass wir diese große Herausforderung gemeistert haben. Besonders die Sicherheit unserer Kunden stand bei der Projektumsetzung im Mittelpunkt. Darauf haben wir mit sehr viel Aufwand den gesamten Projektablauf ausgerichtet“, so Brouwer weiter.
Größtes Infrastrukturprojekt jemals
Mammutaufgabe, Marathon, Branchenvorreiter, oder auch Pionierarbeit – Viele Wörter sind im Zusammenhang mit diesem Projekt im Vorfeld benutzt wurden, um zu beschreiben, was da auf wesernetz zu kam. Bremen war 2016 die erste Großstadt, die auf den Betrieb mit H-Gas umstellen musste und konnte somit auf wenig, bis keine Erfahrungen anderer Projekte dieser Art zurückgreifen.
Großes Know-how aufgebaut
„Eine Pionierleistung wie in Bremen bindet im Unternehmen viele Kräfte,“ beschreibt Dr. Torsten Köhne die Ausgangssituation. „Den dornigen Weg als Erster zu gehen, bringt aber im besten Fall auch einen Wissensvorsprung mit sich. Dieses Know-how haben wir in der swb Gasumstellung GmbH gebündelt, die mittlerweile zu einem erfahrenen und erfolgreichen Partner für andere Netzbetreiber aber auch für Industrie- und Gewerbekunden gewachsen ist.“ Im Gegensatz zu den Standard-GVG in den privaten Haushalten, sind die Kunden in der Industrie für die Anpassung ihrer Geräte selbst verantwortlich. Häufig steht aber weder bei den Netzbetreibern noch bei den Kunden fachkompetentes Personal für die Anpassung der in der Regel sehr komplexen Industrieanlagen zur Verfügung. Die swb Gasumstellung GmbH bietet diesen Kunden mit Unterstützung von spezialisierten Kooperationspartnern einen kompletten Rundum-Service an – bis hin zur Erstattung der Kosten durch die BNetzA.