Für die Gasumstellung in Bremerhaven muss wesernetz täglich in rund 400 Haushalten die Gasgeräte technisch anpassen. Dafür wurde jedem Haushalt vorab ein Termin angekündigt. Doch vor Ort bleibt fast jede vierte Tür verschlossen. Jetzt drohen erneut Sperrungen einzelner Haushalte und ganzer Mehrfamilienhäuser.
Falls Terminvorschläge nicht passen, bittet wesernetz dringend um einen Hinweis unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 359-4040. Dann wird ein neuer Termin vereinbart.
„Wir bitten alle Gasnutzenden für die Gasumstellung einmal noch um ihre Unterstützung“, sagt wesernetz-Sprecher Alexander Jewtuschenko. „Wir müssen nur noch einmal in die Haushalte hinein, dann sind wir fertig.“
Technische Anpassung hat begonnen
Seit drei Wochen sind alle 37.000 Gasgeräte in der Seestadt erfasst. Jetzt müssen sie noch abschließend technisch angepasst werden für den Betrieb mit dem neuen H-Gas. Dafür muss wesernetz erneut an jedes Gasgerät in den rund 28.000 Haushalten heran. 50 Techniker sind dafür im Einsatz, die jeweils täglich etwa zehn Haushalte besuchen.
Terminvorgabe zwingt zu Sperrandrohungen
Bis zum 30. Juni 2021 müssen alle Gasgeräte in den ersten rund 8.000 Haushalten in Bremerhaven technisch angepasst werden. Das betrifft zunächst Bereiche der Stadtteile Mitte, Lehe, Wulsdorf, Fischereihafen, Surheide und Schiffdorferdamm. In den weiteren 20.000 Haushalten steht die Anpassung im Laufe der zweiten Jahreshälfte an.
Die Gasumstellung in Bremerhaven ist Teil der gesamten Gasumstellung für Nordwestdeutschland. Sie folgt einem Zeitplan, der vom vorgelagerten Netzbetreiber in Abstimmung mit der Bundesnetzagentur verbindlich vorgegeben ist.
Sicherheit hat oberste Priorität
Gasgeräte dürfen nur dann mit dem neuen H-Gas betrieben werden, wenn sie vorher von wesernetz erfasst und falls erforderlich angepasst wurden. Andernfalls könnte eine Gefahr für Leib und Leben aller Hausbewohner entstehen. Kommt wesernetz also trotz aller Kontaktversuche nicht in eine Wohnung hinein, ist der Netzbetreiber gesetzlich dazu verpflichtet, diese Wohnung von der Erdgasversorgung abzutrennen. „Es geht um die Sicherheit aller Bewohner“, sagt Jewtuschenko. „Deshalb sind wir gezwungen, als letzte Maßnahme den Anschluss zu sperren, wenn wir nicht an die Geräte herankommen.“
Mehrere Ankündigungen vorab
wesernetz kündigt den abschließenden Besuch zur Anpassung in den Haushalten umfangreich an: Schriftlich werden die Anpassungsarbeiten in sieben Sprachen angekündigt und ein Terminvorschlag genannt. Zusätzlich wird postalisch und telefonisch mehrfach an den Termin erinnert. Immer verbunden mit dem Angebot, kostenfrei einen anderen Termin zu vereinbaren. Bleibt vor Ort die Tür dennoch verschlossen, wird im Nachgang erneut angerufen. Bleiben auch diese Versuche erfolglos, startet der Sperrprozess.
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Kurzportrait Gasumstellung
Wer in Bremen und Bremerhaven mit Gas versorgt wird, bekam bis 2017 sogenanntes L-Gas aus den Niederlanden und dem Nordwesten Deutschlands. Seit Mitte 2017 wird nach und nach im Versorgungsgebiet von wesernetz umgestellt auf H-Gas – meist aus Russland und Norwegen. Der Grund dafür sind die abnehmenden Fördermengen von L-Gas. wesernetz als örtlicher Netzbetreiber ist, nach Paragraph 19a des Energiewirtschaftsgesetzes dazu verpflichtet, die Gasgeräte in Bremerhaven auf den Betrieb mit dem neuen H-Gas anzupassen.
www.gasumstellung.de
Kurzportrait wesernetz
wesernetz ist der örtliche Netzbetreiber in Bremerhaven. Das Unternehmen ist verantwortlich für die Versorgungsnetze Strom, Erdgas, Trinkwasser und Fernwärme sowie für das Wassernetz in den Geestländer Ortschaften Langen, Imsum und Debstedt. Zu den Kernaufgaben gehören der Transport, die Speicherung und die Messung von Energie und Trinkwasser. In Bremerhaven betreibt das Unternehmen drei eigene Wasserwerke, in denen Grundwasser zu Trinkwasser aufbereitet wird.
www.wesernetz.de