2020 war auch für swb, den Energiedienstleister im Land Bremen, ein Jahr, in dem die pandemiebedingten Rahmenbedingungen das Arbeiten geprägt und verändert haben. „Das wichtigste für uns ist es, unsere Kundinnen und Kunden immer zuverlässig mit unseren Produkten und Dienstleistungen zu beliefern. Darauf, dass uns das unter den gegebenen Rahmenbedingungen in 2020 gelungen ist, sind wir stolz. Und darauf, dass wir zeitgleich die für den Kohleausstieg, die Infrastruktur und die Energieerzeugung der Zukunft wesentlichen Meilensteine erreicht haben“, sagt Dr. Torsten Köhne, Vorstandsvorsitzender der swb AG und Vorstand Technik
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Bremen beschäftigt derzeit 2.255 Mitarbeitende. Olaf Hermes, kaufmännischer Vorstand, blickt zufrieden auf das gute Ergebnis eines außergewöhnlichen Geschäftsjahrs: „Die durch die Pandemie ausgelösten, zurückhaltenden Erwartungen haben sich bei swb nicht bestätigt. Das Jahresergebnis hat sich zum zweiten Mal in Folge positiv entwickelt. Unser EBIT und den Jahresüberschuss konnten wir im Vergleich zu 2019 weiter erhöhen.“
Der Jahresüberschuss beträgt 55,4 Mio. Euro (Vorjahr 38,8 Mio. Euro), das EBIT beläuft sich auf 98,4 Mio. Euro (Vorjahr 76,5 Mio. Euro). Es ist auch von Sondereffekten beeinflusst, darunter der Auktionierung des Steinkohleblocks 6 am Kraftwerksstandort Hafen, deren Höhe aus wettbewerblichen Gründen ungenannt bleibt. „Diese finanziellen Mittel benötigen wir dringend für unser deutlich gesteigertes Investitionsvolumen zum Umbau der Erzeugung und zum Ausstieg aus der Verstromung von Steinkohle“, beschreibt Hermes die weitere Entwicklung. Mit 160,4 Mio. Euro hat swb die Investitionen um 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (103,4 Mio. Euro) erhöht.
„Für den Verlauf des Geschäftsjahrs 2021 oder sogar für 2022 wagen wir angesichts der andauernden Pandemie noch keine Prognose“, ergänzt Torsten Köhne. Ein erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk am Standort Hastedt (rund 140 Mio. Euro) ist bereits im Bau, für eine Monoverbrennungsanlage für Klärschlamm (rund 70 Mio. Euro) am Standort Hafen sind die Gründungsarbeiten erfolgt (indirekter swb-Investitionsanteil von rund 38 Mio. Euro) und für eine Verbindungsleitung zwischen zwei großen Fernwärmegebieten (rund 60 Mio. Euro) sind die Planungen bereits weit fortgeschritten.
Das schwierige Marktumfeld, in dem sich die gesamte Energiewirtschaft schon einige Jahre befindet, hat mit der Corona-Pandemie einen zusätzlichen wirtschaftlich und organisatorisch fordernden Faktor dazu bekommen. In Bremen hat swb Vertrieb bei Privatkunden einen Marktanteil von 80 Prozent in der Sparte Strom, in der Sparte Erdgas liegt er bei 74 Prozent (Vorjahr 81 und 75 Prozent). Im Vertriebs¬gebiet Bremerhaven hält swb Vertrieb bei Erdgas weiterhin einen Marktanteil von 84 Prozent und 88 Prozent in der Sparte Strom.
Der Konzern-Umsatz lag mit 1.144,5 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert von 1.238,5 Mio. Euro, die Ursachen dafür liegen vor allem in Preiseffekten bei Strom und Erdgas sowie Mengeneffekten bei der Stromproduktion und im Wärmebereich. Letztere vor allem auch wegen eines pandemiebedingten, vorübergehenden Stillstands der Produktionsstätte eines Großkunden.
Mit dem Beginn der ersten Pandemiewelle im Frühling hat swb erstmals in der fast 170-jährigen Unternehmenshistorie einen Teil der Mitarbeitenden in Kurzarbeit geschickt. Ausschlaggebend dafür war die rückläufige Produktion in Bremer Betrieben und dem damit verbundenen sinkenden Energiebedarf. Seit März 2020 gilt zudem der Aufruf, mobil zu arbeiten, wenn die Tätigkeit und der mobile Arbeitsort es zulassen. Mehr als 60 Prozent der swb-Belegschaft arbeitet seitdem digital von zuhause aus. „Das war nur möglich, weil bereits 2018 mit einer Investition von 2,2 Mio. Euro für das Projekt „IT-Workplace“ begonnen worden war, Office365 einzuführen und bis Ende 2019 allen Mitarbeitenden die technische Ausstattung zur Verfügung gestellt werden konnte“, sagt Olaf Hermes. „Wir werden nach der Pandemie in vielen Teilen des Unternehmens eine neue Form des Arbeitens haben und den pandemiebedingten Schub für die Digitalisierung in allen Unternehmensbereichen nutzen“, so Hermes weiter. Als adäquaten Ersatz für den zurzeit nicht möglichen persönlichen Kundenkontakt in den swb-Kundencentern können Kundinnen und Kunden neu geschaffene digitale Serviceangebote online nutzen.
Trotz Corona hat swb an den Investitionsplänen für die Infrastruktur und den Kohleausstieg festgehalten und die Ausgaben dafür im Vergleich zum Vorjahr um 55 Prozent erhöht. „Die Verantwortung für eine vor allem zuverlässige, aber auch klimaschonende Energieversorgung ist das, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei swb antreibt,“ beschreibt Torsten Köhne den Geist in der Belegschaft. „Unsere Zukunftsprojekte stellen die Versorgungssicherheit in Bremen sicher und leisten gleichzeitig einen großen Beitrag zur CO2-Vermeidung". Nach dem Umbau der Erzeugung, der optimalerweise bis 2023 abgeschlossen sein wird, werden sich deren CO2-Emissionen um rund 1,8 Mio. Tonnen reduziert haben. Um den gleichen CO2-Effekt zu erreichen, müssten etwa 144 Mio. Bäume neu gepflanzt werden.
Wasserstoff ist ein zentraler Baustein der Energiewende. Deshalb hat swb gemeinsam mit Partnern im Jahr 2020 den klimafreundlichen Umbau energieintensiver Industrien und des Verkehrssektors im Nordwesten weiter vorangetrieben. Konkret mit der Initiative „Clean Hydrogen Coastline“, die Industriepartner der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette vereint. Und mit dem Projekt „HyBit – Hydrogen for Bremen's industrial transformation", das durch den Bau eines Großelektrolyseurs am swb-Kraftwerkstandort Mittelsbüren zunächst ArcelorMittal und perspektivisch Bremen bei der Dekarbonisierung unterstützen soll.
2019 | 2020 | |
Umsatz (Mio. EUR) |
1.238,5 |
1144,5 |
EBIT (Mio. EUR) |
76,5 | 98,4 |
Jahresüberschuss (Mio. EUR) |
38,8 | 55,4 |
Investitionen (Mio. EUR) |
103,4 | 160,4 |
Stromabsatz (Mio. kWh/GWh) |
13.977,5 | 12.252,9 |
Erdgasabsatz (Mio. kWh/GWh) |
4.622,4 | 4.631,1 |
Wärmeabsatz (Mio. kWh/GWh) |
1.060,4 | 1.009,2 |
Trinkwasserabsatz (Mio. m³) |
37,1 | 37,6 |
Abfallverwertung (in Mg) |
802.944 | 817.319 |
Mitarbeiterzahl (nach HGB) |
2.221 | 2.255 |
Zahl Auszubildende (nach HGB) |
111 | 121 |
Personalaufwand (Mio. EUR) |
193,1 | 202,1 |
Den aktuellen Geschäftsbericht finden Sie unter: www.swb.de/geschaeftsbericht
Weiterführende Infos zu unseren aktuelle Projekten:
KENOW: http://www.kenow-nordwest.de/
Gasumstellung: www.gasumstellung.de
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Angela Dittmer
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