Bitte um Einhaltung einer Sperrfrist bis Montag, 8. Februar 2021, 20.00 Uhr.
wesernetz appelliert an die Nachbarschaftshilfe: Rund 850 Haushalte in 550 Mehrfamilienhäusern in Bremerhaven reagieren bislang nicht auf Briefe, Anrufe und Besuche für die Gasumstellung. Für die Sicherheit aller Bewohner ist wesernetz nun dazu gezwungen, die Sperrung der Erdgasanschlüsse vorzubereiten. Die Abtrennungen starten am Montag, 15. März 2021 und werden bis Jahresende im Stadtgebiet abschnittweise durchgeführt.
Zusätzlich zu den Haushalten, die sich bislang nicht melden, wären leider auch alle weiteren Wohnungen in den jeweiligen Häusern betroffen. Denn der Anschluss kann meist nicht für eine einzelne Wohnung, sondern nur für das gesamte Gebäude gesperrt werden.
Sperrungen abschnittweise bis Jahresende
Bis Ende Juni 2021 müssen die ersten 230 Mehrfamilienhäuser zur Sperrung eingeplant werden, die übrigen 320 in der zweiten Jahreshälfte. wesernetz versucht weiterhin mit allen Mitteln Zugang zu den Haushalten zu bekommen, die sich bislang nicht gemeldet haben.
„Wir wollen jede Sperrung unbedingt vermeiden“, sagt wesernetz-Sprecher Alexander Jewtuschenko. „Deshalb bitten wir zusätzlich alle Mieter, Eigentümer, Hausmeister und Verwalter um ihre Unterstützung.“
Wie Nachbarn helfen können – Kostenfreie Rufnummer 0800 359-4040
Bis Sonntag, 14. Februar 2021 legt wesernetz allen betroffenen Haushalten einen mehrsprachigen Info-Zettel in ihren Briefkasten und hängt ihn im Hausflur aus. Für diejenigen, die einen Zettel vorfinden, bedeutet das: Einer oder mehrere Nachbarn müssen dringend noch einen Termin mit wesernetz vereinbaren.
„Wir bitten alle Bewohner: Klären Sie untereinander, wer noch einen Termin mit uns vereinbaren muss“, sagt Jewtuschenko. „Unterstützen Sie Ihre Nachbarn darin, uns anzurufen oder geben Sie uns Informationen, wie wir die Mieter oder Eigentümer doch noch erreichen können.“ wesernetz ist täglich 24 Stunden erreichbar unter der kostenfreien Rufnummer 0800 359-4040. „Vielleicht kommen einige Nachbarn allein nicht gut zurecht oder es gibt sprachliche oder kulturelle Hürden. Bitte gehen Sie aufeinander zu, um die Sperrung für sich und alle Nachbarn zu vermeiden.“
Bis zu acht Kontaktversuche
wesernetz hat über Monate versucht mit den Mietern und Eigentümern in Kontakt zu kommen. Mit Anschreiben und zwei Terminvorschlägen in sieben Sprachen sowie persönlichen Hausbesuchen an verschiedenen Tagen und Tageszeiten. Zudem wurden Informationskarten persönlich im Briefkasten hinterlegt und Telefonanrufe getätigt. Seit Ende vergangenen Jahres wurden zusätzliche Monteure ausschließlich für diese Problematik eingesetzt. Zusätzlich engagiert wesernetz in Abstimmung mit der Quartiersmeisterei Lehe bereits seit Herbst 2020 zwei so genannte Kümmerer. Sie sprechen mehrere Sprachen und sind in den Stadtteilen gut vernetzt. Soweit die Hausverwaltungen bekannt sind, befindet sich wesernetz mit ihnen im Austausch, um weitere Zutritte zu ermöglichen. Erst, wenn all diese Kontaktversuche weder Mieter noch Eigentümer erreichen, startet der Sperrprozess.
Sicherheit hat oberste Priorität
Gasgeräte dürfen nur dann mit dem neuen H-Gas betrieben werden, wenn sie vorher von wesernetz erfasst und falls erforderlich angepasst wurden. Andernfalls könnte eine Gefahr für Leib und Leben aller Hausbewohner entstehen. Kommt wesernetz also trotz aller Kontaktversuche nicht in eine Wohnung hinein, ist der Netzbetreiber gesetzlich dazu verpflichtet, diese Wohnung von der Erdgasversorgung abzutrennen. Die Bewohner sollten ihren Eigentümer oder Vermieter auf den drohenden Missstand ansprechen.
„Wir müssen allen das Erdgas abstellen, die sich nicht bei uns gemeldet haben. Gleichzeitig sind davon auch die Nachbarn betroffen, die alles richtig gemacht haben. Das ist auch für uns sehr unangenehm, doch es geht um die Sicherheit aller Bewohner und die hat oberste Priorität. Wir dürfen keine Ausnahmen machen“, sagt Jewtuschenko.
Warum auch die Nachbarn betroffen sind
Eine Wohnung und somit all ihre Gasgeräte werden üblicherweise am Gaszähler im Keller gesperrt. Aber in Bremerhaven wurden über Jahrzehnte die Mehrfamilienhäuser so gebaut, dass sich die Zähler nicht im Keller, sondern fast immer in den Wohnungen befinden. Wird kein Zugang zur Wohnung gewährt, ist wesernetz folglich gezwungen, anstelle einer einzelnen Wohnung, das gesamte Wohnhaus vom Erdgas abzutrennen. Davon wären dann leider auch Haushalte betroffen, deren Gasgeräte bereits erfasst wurden.
Mehr Zeit ist keine Option
Die Gasumstellung in Bremerhaven lässt sich leider nicht verschieben oder verlängern. Sie ist Teil der gesamten Gasumstellung für Nordwestdeutschland und folgt einem Zeitplan, der vom vorgelagerten Netzbetreiber in Abstimmung mit der Bundesnetzagentur verbindlich vorgegeben ist.
Kosten entstehen nach der Abtrennung
Ist ein gesamtes Gebäude einmal von der Erdgasversorgung abgetrennt, kann es nicht einfach wieder angeschlossen werden. Gemäß dem technischen Regelwerk des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) muss vorher die gesamte Hausinstallation geprüft werden. Jedes einzelne Gasgerät muss von einem Installationsfachbetrieb wieder in Betrieb genommen werden. Die Kosten für diese Wiederinbetriebnahme belaufen sich geschätzt auf mindestens mehrere hundert bis zu mehreren tausend Euro und müssen vom Hauseigentümer oder vom jeweiligen Verursacher getragen werden. Denn für die Hausinstallation ist der Eigentümer verantwortlich. Die Zuständigkeit von wesernetz endet an der Hauptabsperreinrichtung, sozusagen am Gashahn im Keller.
Weitere Ansprechpartner für Betroffene
Mehrere Bremerhavener Institutionen unterstützen den Aufruf zur Nachbarschaftshilfe von wesernetz. Sie stehen den Betroffenen als zusätzliche Anlaufstelle und Vermittler zur Verfügung:
Quartiersmeisterei Lehe
Miriam Gieseking
Goethestraße 44a, 27576 Bremerhaven
Telefon: 0471 98 399 80
E-Mail: info@quartiersmeisterei-lehe.de
www.quartiersmeisterei-lehe.de
Quartiersmeisterei Alte Bürger
Jens Rillke
Bgm-Smidt-Str. 190, 27568 Bremerhaven
Telefon: 0471-9584618-0
E-Mail: jens.rillke@afznet.de
https://diealtebuerger.de/quartiersmeisterei.html
Standortmanagement Geestemünde
Thomas Ventzke
Telefon: 0471 – 95 84 57 10
E-Mail: info@standort-geestemuende.de
www.standort-geestemuende.de
Verbraucherzentrale Bremerhaven
Inse Ewen
Barkhausenstraße 16, 27568 Bremerhaven
Telefon: 0471 26194
E-Mail: infobhv@verbraucherzentrale-bremen.de
www.verbraucherzentrale-bremen.de
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www.gasumstellung.de