Bremen, Mittwoch, 10. Juni 2020
Stellungnahme zur Nationalen Wasserstoffstrategie
Das Bundeskabinett hat heute die Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen. Dazu sagt Dr. Torsten Köhne, Vorstandsvorsitzender der swb AG:
„Wir begrüßen die Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung. Denn wir sehen in Wasserstoffanwendungen großes Potential und bringen gerne unser technisches und energiewirtschaftliches Know-How ein, für eine Wasserstoffwirtschaft im Land Bremen und der Metropolregion Nordwest.
Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein, um die Klimaziele zu erreichen und um neue Wertschöpfungsketten zu erschließen, unter anderem in den Bereichen Industrie, Energieversorgung, Häfen, Verkehr und Logistik. Auch die Befreiung von der EEG-Umlage ist ein erster wichtiger Schritt, um eine Wasserstoffwirtschaft nachhaltig zu etablieren.
Die Metropolregion Nordwest hat dabei das Potenzial, die deutsche Drehscheibe einer Wasserstoffwirtschaft zu werden: Mit Windenergie, um Wasserstoff zu produzieren, Häfen, um Wasserstoff per Schiff zu importieren und Kavernen in unterirdischen Salzstöcken, um ihn zu speichern.
Insbesondere für Bremen als Industriestandort leistet eine nordwestdeutsche Wasserstoffwirtschaft mittel- und langfristig einen wichtigen Beitrag, um die selbstgesteckten Klimaziele zu erreichen. Zum Beispiel durch Dekarbonisierung von Produktionsprozessen, etwa in der Stahlproduktion oder von Flug- oder Schwerlastverkehren.
Um die Wasserstoffwirtschaft im Nordwesten in Schwung zu bringen, setzen wir gemeinsam mit EWE und 90 weiteren Partnern bereits das Projekt „Hyways for Future“ um. Es ist der Einstieg dazu, klimafreundlichen Wasserstoff in der Metropolregion Nordwest zu etablieren.
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Sechs Vorteile für das Land Bremen
Aus Sicht von swb bieten das Land Bremen und die Metropolregion Nordwest für eine Wasserstoffwirtschaft sechs Vorteile:
1. Als Hafenstadt hat Bremen die Infrastruktur, um Wasserstoff zu exportieren und auch zu importieren.
2. Große Industriebetriebe können mit grünem Wasserstoff ihre Produktion klimaneutral gestalten, in Bremen etwa das Stahlwerk.
3. Der Kraftwerksstandort Mittelsbüren ist ideal geeignet für die Errichtung eines Elektrolyseurs, der Wasserstoff produziert. Denn zum Kraftwerk laufen große Stromleitungen, die den Strom von den Windkraftanlagen in der Nordsee nach Bremen transportieren können.
4. Zum Speichern des Wasserstoffs sind die Gasspeicher von EWE im nahegelegenen Huntorf bestens geeignet.
5. Bremen ist als Wissenschaftsstandort prädestiniert, die Umsetzung der Wasserstofftechnologie wissenschaftlich zu begleiten.
6. Die Bremer Landesregierung selbst hat in der Koalitionsvereinbarung der Wasserstofftechnologie hohe Bedeutung beigemessen.