Alles macht man irgendwann zum ersten Mal, auch eine digitale Spendenübergabe. Am vergangenen Freitag erhielten die Empfänger der diesjährigen swb-Restcentspende ihre Zuwendungen in einer Videokonferenz, zu der sie von Olaf Hermes, swb-Vorstand Personal und Kaufmännisches, und Bettina Lehmkuhl vom Konzernbetriebsrat der swb AG eingeladen worden waren. Die regionalen Organisationen GutsKinder e.V. Bremen, Kinderschutzbund Bremerhaven e.V., das Projekt Zeitschrift der Straße“ beim Verein für Innere Mission in Bremen und der Blinden- und Sehbehindertenverein Bremen e.V. erhielten jeweils eine vierstellige Summe.
Kleines Geld kann groß werden
Die sogenannte Restcentspende wurde bei swb 2016 durch den Konzernbetriebsrat ins Leben gerufen. Die Zuwendungen speisen sich aus zwei Quellen. Sie stammen zur Hälfte aus den Nachkomma-Beträgen der monatlichen Gehalts- und Betriebsrentenüberweisungen der swb-Mitarbeitenden und Rentner. Die Mitarbeitenden entscheiden selbst, ob sie an der Aktion teilnehmen wollen. Mehr als ein Drittel der rund 2.100 Betriebsangehörigen und 200 Rentner macht aktuell mit. Auch die Vorschläge für die möglichen Spendenempfänger – Organisationen und Initiativen, die sich um hilfebedürftige Menschen im Land Bremen und umzu kümmern – kommen von den Mitarbeitenden. Wenn die Restcents zum Jahresende gezählt werden, wählt ein vierköpfiges Projektteam die Empfänger aus. Die zweite Quelle der Zuwendungen ist der swb-Vorstand, der die Summe verdoppelt, die als Spende an die ausgewählten Empfänger vorgesehen ist. Für 2020 beläuft sich die Spendensumme auf insgesamt 12.000 Euro.
Wie für alle Beteiligten war es auch für Olaf Hermes die erste digitale Spendenübergabe: „Auf einen gemeinsamen Gedankenaustausch wollten weder die Vertreterinnen und Vertreter der karitativen Einrichtungen noch wir verzichten. Per Videokonferenz hat das prima geklappt. Aus dem Gespräch nehmen wir vor allem die Gewissheit mit, dass Spenden dabei helfen, Dinge zu ermöglichen und notwendige Freiräume zu schaffen. Weil es den swb-Mitarbeitenden gemeinsam gelingt, die Kleinbeträge rechts vom Komma groß zu machen, werden wir als Vorstand sehr, sehr gerne daran festhalten zu verdoppeln, was da so zusammenkommt.“
Bettina Lehmkuhl vom Konzernbetriebsrat ergänzt: „Etwas zu spenden ist freiwillig. Das gilt auch für unsere Aktion. Jede Kollegin und jeder Kollege entscheidet selbst, ob und für wie lange der Cent-Betrag des monatlichen Nettogehalts der guten Sache zufließen soll. Weil das nicht selbstverständlich ist, bedanken wir uns bei unseren Kollegeninnen und Kollegen, die mit ihren kleinen Beiträgen die große Spende möglich machen.“
Die Spendenempfänger
Bettina Lehmkuhl und Olaf Hermes waren in der digitalen Gästerunde beeindruckt und bewegt von den Berichten der Spendenempfänger, mit wieviel Engagement und Herzblut sie jeweils ihre Organisation unterstützen.
GutsKinder e.V. Bremen
Inklusion ist noch alles andere als selbstverständlich. Viel zu häufig bleiben Kindern mit Behinderung oder chronischer Erkrankung Türen verschlossen. Besonders isoliert sind dabei schwer betroffene Kinder. Damit alle Kinder Zugang zu Ferien- und Freizeiterlebnissen haben, wurde GutsKinder e.V. gegründet. Bei den Angeboten können gesunde und beeinträchtigte Kinder gemeinsam Spaß haben und Abenteuer erleben.
Kinderschutzbund Bremerhaven e.V.
Der Verein ist ein Teil des Deutschen Kinderschutzbundes, der sich für die Belange der Kinder in Bremerhaven einsetzt. Dazu gehören vor allem die Förderung und der Schutz von Kindern. Sie sind keine Erwachsenen. Deshalb reichen die allgemeinen Menschenrechte nicht aus. Zwar haben die Vereinten Nationen im Jahr 1989 die Kinderrechtskonvention verabschiedet – einen offiziellen Status hat die Konvention in Deutschland aber bis heute nicht. Die geforderten Rechte für Kinder sind deshalb das Recht auf kindergerechte Entwicklung, das Recht auf gute Versorgung, das Recht auf Schutz vor seelischer und körperlicher Gewalt sowie das Recht auf Mitbestimmung.
Verein für Innere Mission in Bremen, Projekt „Zeitschrift der Straße“
ist das Bremer Straßenmagazin und ein gemeinsames Projekt von Studierenden, Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen, Journalisten, freiwillig sozial Engagierten, von Wohnungslosigkeit und Armut bedrohten oder betroffenen Menschen, Hochschuldozenten und Streetworker. Die Zeitschrift der Straße wird auf der Straße verkauft. Über die Hälfte des Verkaufserlöses geht an die Verkäufer und Verkäuferinnen. Die Zeitschrift der Straße heißt aber auch so, weil sie „Straße“ thematisiert: Jede Ausgabe ist einer Straße bzw. einem Ort gewidmet. Die Zeitschrift der Straße wurde 2010 als Medien-, Sozial- und Lernprojekt von der Hochschule Bremerhaven, der Hochschule für Künste Bremen und dem Verein für Innere Mission in Bremen gegründet und ist seither mehrfach ausgezeichnet worden.
Blinden- und Sehbehindertenverein Bremen (BSVB) e.V.
Wenn die Sehkraft nachlässt, ist es gut, mit der Behinderung und den damit verbundenen Problemen nicht allein fertig werden zu müssen. Der Verein bietet den Rat und die Hilfe einer solidarischen Gemeinschaft. Das haben Bremerinnen und Bremer schon sehr früh erkannt und deshalb 1908 die Selbsthilfeorganisation gegründet: Der BSVB gehört der Dachorganisation, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. in Berlin an, und wird von ihr in seiner Arbeit unterstützt. Betroffene Menschen erhalten somit bundesweit Hilfe und Informationen. Außerdem ist der Verein Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband.
Angela Dittmer
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